1941

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Ereignisse des Jahres 1941

  • Die Stadt Münster erwirbt vom „„Amt Sankt MauritzWP““ ein rund 4,5 ha großes Grundstück, auf dem nach Kriegsende die Kleinsiedlung Alt-Coerde entsteht.
  • Im Mutterhaus der Missionsschwestern in Hiltrup wird eine Krankenabteilung mit vierzig Betten eingerichtet, die der Versorgung Verwundeter dient.
  • 6. Juli : Bischof Clemens August Graf von Galen berichtet zum ersten Mal von Maßnahmen zur Tötung von Psychiatriekranken und Behinderten im Rahmen der T4-Aktion der SS. Seit der Anweisung Hitlers im September 1939 sind dieser Mordaktion 70.000 Patienten zum Opfer gefallen.
  • 6. Juli bis 10. Juli : Eine Welle von schweren Luftangriffen trifft in Münster vor allem das Hafengebiet. Dabei kommen siebenundvierzig Menschen um.
  • 13. Juli : In der St.-Lamberti-Kirche hält Clemens August Graf von Galen die erste seiner drei Predigten, in denen er Übergriffe der GestapoWP auf kirchliche Institutionen anprangert.
  • 28. Juli : Wegen des Abtransports von Psychiatriekranken aus der Provinzial-Heilanstalt Münster-Marienthal und ihrer Ermordung im Rahmen der „T4"-Aktion der SS erstattet Clemens August Graf von Galen bei der Staatsanwaltschaft Anzeige wegen Mordes.
  • 3. August : In der St.-Lamberti-Kirche hält „Clemens August von GalenWP“ die dritte seiner berühmten Predigten. In ihr wendet er sich auch gegen den Abtransport von Kranken aus Heil- und Pflegeanstalten und ihre Tötung.
  • 14. September : In einem Hirtenbrief bezeichnet Bischof Clemens August Graf von Galen den am 22. Juni erfolgten Überfall Nazi-Deutschlands auf die Sowjetunion als Kampf gegen die „Pest des Bolschewismus".
  • 19. November : Unter Führung der Gauleitung der NSDAPWP findet in Münster eine geheime Besprechung statt. An ihr nehmen teil: Oberregierungsrat „Heinrich HeisingWP“ vom Oberfinanzpräsidium, Oberregierungsrat von Hoffmann vom Oberpräsidium, Dr. Busse von der GestapoWP, PolizeipräsidentWPKarl Hermann Otto HeiderWP“, OberbürgermeisterAlbert HillebrandWP“ und der stellvertretende Gauleiter „Peter StangierWP“. Ziel der Besprechung ist es, „für den bevorstehenden Abtransport der JudenWP eine einheitliche Regelung zu erzielen.“ Neben weiteren Einzelheiten werden die Verteilung des übrigbleibenden und zu beschlagnahmenden jüdischen Vermögens und der frei werdenden Wohnungen besprochen. In Münster sind von rund 700 während der Nazizeit registrierten jüdischen Bürgern noch 240 verblieben. 207 jüdische Münsteraner werden bis zum Sommer 1942 in vier Transporten in Ghettos und Lager in Riga, Warschau und Theresienstadt verschleppt.
  • 11. Dezember : 105 JudenWP aus Münster werden verhaftet und gemeinsam mit rund 300 weiteren JudenWP aus dem Münsterland im Saal des Getrudenhofes eingesperrt, um ins Ghetto nach Riga transportiert wurden.
  • 13. Dezember : Mit einem ersten Transportzug werden 135 der 240 noch registrierten Münsteraner JudenWP ins „Ghetto von RigaWP“ deportiert. Insgesamt werden aus dem „Regierungsbezirk MünsterWP“ 400, aus BielefeldWP 400 und aus OsnabrückWP 200 Personen verschleppt. Die jüdischen Bürger aus Münster und Umgebung waren drei Tage vorher im Lokal Gertrudenhof zusammen gepfercht, bürokratisch registriert und bereits in die Kategorien „arbeitsfähig“ und „nicht arbeitsfähig“ selektiert worden. Zwei Tage nach dem Abtransport vom Münsteraner GüterbahnhofWP aus erreicht der Zug RigaWP.

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