Ludgeristraße

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Die Ludgeristraße in der Altstadt ist Münsters meistbesuchte Einkaufsstraße. Sie verläuft vom Schnittpunkt Prinzipalmarkt - Klemensstraße bei Galeria Kaufhof süd-südwestwärts. An ihrer Westseite liegt der prominente Eingang zu den Münster Arkaden. Von ihrer Ostseite gehen Klarissengasse und Beginengasse ab. Dann kreuzt sie Hötteweg/Windthorststraße und Marievengasse/Harsewinkelgasse. Nachdem sie die Ludgerikirche im Westen passiert und ostwärts die kleine Beelertstiege – früher: „Sack“ – abgeht, macht sie auf der Höhe Marienplatz einen Knick nach Südosten – Verspoel zweigt ostwärts – ab und führt schließlich dort, wo sie auf die Königsstraße trifft, nach Süden, Klosterstraße/Schützenstraße und dann Promenade kreuzend, zum Ludgeriplatz.

Name und Geschichte

Von den beiden vom Zentrum auf das Ludgeritor zulaufenden Straßen nannte man um 1300 die westliche, die spätere Königsstraße platea occidentalis ‚westliche Straße‘, die östliche, die künftige Ludgeristraße platea orientalis ‚östliche Straße‘. 1339 wird die Ludgeristraße als platea S. Ludgeri ‚Straße des heiligen Liudger‘ urkundlich erwähnt, bezogen auf den Endpunkt, das Ludgeritor, und die Lage an der Ludgerikirche. Die Wiedertäufer benannten sie in Südstraße um, sie enteigneten auch in dieser Straße die Besitzer der Häuser und Grundstücke. Dazu gehörte auch Besitz einiger ErbmännerWP.

1905 wurde die Kanalisation der Ludgeristraße fertiggestellt. Ab 1906 oder 1913[Anm. 2] fuhr hier die Gelbe Linie der Straßenbahn.

Im „Zweiten WeltkriegWP“ wurden Straße und Häuser zum größten Teil zerstört.

Anlässlich der 300-Jahr-Feier des Westfälischen Friedens 1948 starteten Geschäftsleute eine Initiative zur Neubelebung der Ludgeristraße. Immer mehr Geschäfte siedelten sich hier an. Das Verkehrsaufkommen nahm deutlich zu. 1960 wurde die Straße zur verkehrsberuhigten Zone,[Anm. 3] ab 1969 auf Initiative der Kaufleute zur Fußgängerzone ausgebaut.

Nach der Zählung von Jones Lang LaSalleWP 2016 steht die Ludgeristraße unter den meistfrequentierten Einkaufsstraßen mit 6525 Passanten pro Stunde an 24. Stelle in Deutschland.[Anm. 6]

Häuser und Institutionen

(In chronologischer Reihenfolge)

Etwa auf der Höhe der Beginengasse befand sich ein Zuweg zu dem zwischen Ludgeristraße und Stubengasse gelegenen Kloster Ringe (Hausnummer 25/26), im 14. Jahrhundert gegründet, im Zweiten Weltkrieg zerstört.

Nahe der heutigen Promenade wurde 1658 die bis heute bestehende Stern-Apotheke gegründet. Einer der großen Adelshöfe Münsters, der „Merveldter HofWP“, wurde von 1700 bis 1702 schräg gegenüber der Ludgerikirche errichtet. Auch er wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Im Verlauf des 18. Jahrhunderts entstehen Beamten- und Geschäftshäuser, auch die Handwerkerschaft lässt sich in der Straße verstärkt nieder. 1704 erwarb der Bildhauer „Johann Wilhelm GröningerWP“ ein Haus an der Ludgeristraße.[Anm. 1]

Seit etwa 1870, spätestens seit 1875, hatte der Kaufmann Moses Flechtheim, Großvater von Alfred und Verwandter von Ossip K. Flechtheim, seinen Getreidehandel an der Ludgeristraße 21 und das Lagerhaus mit der Hausnummer 20. Die von ihm gegründete Getreidehandelsfirma wechselte spätestens 1897 in die Hausnummer 15/16. Dort blieb das Kontor der Firma bis um die Jahrhundertwende.[Anm. 7]

Ab 1907 wurde am Nordostende, Ecke Klemensstraße, die Münstersche Stadtkasse nach dem Plan Alfred Hensens im Stil des Historismus errichtet. Der prominente Bau wurde 1960 abgerissen.

Das Wohn- und Geschäftshaus Nummer 6 wurde in der Nachkriegszeit errichtet (Erdgeschoss), dann in den 60er Jahren aufgestockt. Die Fassade aus hellen, schmalen Riemchenziegeln mit Langfenstern ist typisch für die Nachkriegsmoderne.[Anm. 4] 1959 wurde in der Hausnummer 81 eine Filiale der Supermarktkette EklöhWP eröffnet.[Anm. 5] In den 1960er Jahren wurde das Horten-Kaufhaus (heute: Galeria Kaufhof) an Stelle der Münsterschen Stadtkasse gebaut.

Postleitzahl

48143

Hausnummern

Quellen und Weblinks


Einzelnachweise