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== Geschichte des Hafens ==
 
== Geschichte des Hafens ==
 
Der Bau des [[Dortmund-Ems-Kanal]]s in den 1890er Jahren ermöglichte der Stadt Münster gegen Ende des 19. Jahrhunderts den Anschluss an den nationalen wie internationalen Schiffsverkehr. Um von der zu erwartenden Aufwärtsentwicklung zu profitieren, entschlossen sich die Stadtväter, auf eigene Kosten einen Binnenhafen zu errichten.
 
Der Bau des [[Dortmund-Ems-Kanal]]s in den 1890er Jahren ermöglichte der Stadt Münster gegen Ende des 19. Jahrhunderts den Anschluss an den nationalen wie internationalen Schiffsverkehr. Um von der zu erwartenden Aufwärtsentwicklung zu profitieren, entschlossen sich die Stadtväter, auf eigene Kosten einen Binnenhafen zu errichten.
  
[[Datei:Hafen1902 EFernholz.JPG|thumb|Petershafen, hinten links der Rhenus-Speicher. Gemälde von [[Eugen Fernholz]], 1902. Foto: Stadt Münster]] Als Standort entschieden sie sich für eine Freifläche im Süd-Osten der Stadt, die sich wegen ihrer unmittelbaren Nähe zum [[Hauptbahnhof]], zu den Güterbahnhöfen der Staats- und Landeseisenbahn, des städtischen Gaswerkes (auf dem Gelände der heutigen [[Halle Münsterland]]) und einiger Kohlehandlungen anbot. Die Doppelhafenbecken wurde in den Jahren 1896 und 1897 ausgehoben und im Dezember [[1898]] noch vor dem Dortmunder Hafen eröffnet. Parallel dazu entstand in privater Trägerschaft der "Petershafen", heute der "Stadthafen II".
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[[Datei:Hafen1902 EFernholz.JPG|thumb|Petershafen, Gemälde von [[Eugen Fernholz]], 1902. Foto: Stadt Münster]] Als Standort entschieden sie sich für eine Freifläche im Süd-Osten der Stadt, die sich wegen ihrer unmittelbaren Nähe zum [[Hauptbahnhof]], zu den Güterbahnhöfen der Staats- und Landeseisenbahn, des städtischen Gaswerkes (auf dem Gelände der heutigen [[Halle Münsterland]]) und einiger Kohlehandlungen anbot. Die Doppelhafenbecken wurde in den Jahren 1896 und 1897 ausgehoben und im Dezember [[1898]] noch vor dem Dortmunder Hafen eröffnet. Parallel dazu entstand in privater Trägerschaft der "Petershafen", heute der "Stadthafen II".
  
Die Kosten in Höhe von zwei Millionen Mark rechneten sich für die Stadt schnell. Der Hafen glich die geographisch recht ungünstige Lage der Stadt Münster aus und führte zur wenn auch vergleichsweise späten Ansiedlung von Industriebetrieben und größeren Handelsunternehmen in der bisher vor allem von der Verwaltung geprägten Provinzialhauptstadt. Der Handel mit Land- und Forstwirtschaftsprodukten sowie mit Baustoffen erhielt wachsende Bedeutung. Zwischen 1899 und 1914 vervierfachte sich der Warenumschlag. 1923 wurde der Hafen wegen der Besetzung des Ruhrgebietes kurzfristig zum deutschen Tor zum Industriegebiet. 1961 verzeichnete der Hafen mit 1,72 Millionen Tonnen nach dem Zweiten Weltkrieg noch einmal einen Rekordumschlag. Danach ging seine Bedeutung als Handelsplatz mehr und mehr zurück.
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Die Kosten in Höhe von zwei Millionen Mark rechneten sich für die Stadt schnell. Der Hafen glich die geographisch recht ungünstige Lage der Stadt Münster aus und führte zur wenn auch vergleichsweise späten Ansiedlung von Industriebetrieben und größeren Handelsunternehmen in der bisher vor allem von der Verwaltung geprägten Provinzialhauptstadt. Der Handel mit Land- und Forstwirtschaftsprodukten sowie mit Baustoffen erhielt wachsende Bedeutung. Zwischen 1899 und 1914 vervierfachte sich der Warenumschlag. 1923 wurde der Hafen wegen der Besetzung des Ruhrgebietes kurzfristig zum deutschen Tor zum Industriegebiet. 1961 verzeichnete der Hafen mit 1,72 Millionen Tonnen nach dem „{{Wpl|Zweiter_Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg}}“ noch einmal einen Rekordumschlag. Danach ging seine Bedeutung als Handelsplatz mehr und mehr zurück.
  
 
Wenngleich der Hafen auch die Handelsfunktionen der Stadt förderte; zu einer Ansiedlung von Industriebetrieben führte er nur in zweiter Linie.
 
Wenngleich der Hafen auch die Handelsfunktionen der Stadt förderte; zu einer Ansiedlung von Industriebetrieben führte er nur in zweiter Linie.
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=== Der Hafen wird von Unternehmen entdeckt ===
 
=== Der Hafen wird von Unternehmen entdeckt ===
 
 
Das jugendliche Flair und die Freizeitmöglichkeiten ziehen auch viele innovative und moderne Unternehmen, vorwiegend aus der Dienstleistungsbranche an. Architekturbüros, Unternehmensberater, Rechtsanwälte und Finanzdienstleister erfreuen sich über den tollen Blick auf das Wasser und die immer größer werdenden Business-Netzwerke. So sind am Kreativkai unter anderem die [https://www.qualitytraffic.de/ Online Marketing Agentur qualitytraffic GmbH], das Power-Sports (Power-Fitness-center GmbH), der Coppenrath Verlag, der Hot Jazz Club, die Ausstellungshalle zeitgenössische Kunst Münster sowie das Wolfgang Borchert Theater ansässig. An der Stirnseite des Hafens ist mit dem Hafenplatz eine Freifläche entstanden, an deren Seiten die Hauptsitze der Stadtwerke Münster im Süden und der PSD Bank Westfalen-Lippe im Norden liegen. Der Hafen wird zur ersten Adresse für Business und Lifestyle.
 
Das jugendliche Flair und die Freizeitmöglichkeiten ziehen auch viele innovative und moderne Unternehmen, vorwiegend aus der Dienstleistungsbranche an. Architekturbüros, Unternehmensberater, Rechtsanwälte und Finanzdienstleister erfreuen sich über den tollen Blick auf das Wasser und die immer größer werdenden Business-Netzwerke. So sind am Kreativkai unter anderem die [https://www.qualitytraffic.de/ Online Marketing Agentur qualitytraffic GmbH], das Power-Sports (Power-Fitness-center GmbH), der Coppenrath Verlag, der Hot Jazz Club, die Ausstellungshalle zeitgenössische Kunst Münster sowie das Wolfgang Borchert Theater ansässig. An der Stirnseite des Hafens ist mit dem Hafenplatz eine Freifläche entstanden, an deren Seiten die Hauptsitze der Stadtwerke Münster im Süden und der PSD Bank Westfalen-Lippe im Norden liegen. Der Hafen wird zur ersten Adresse für Business und Lifestyle.
  
 
== Weblinks ==
 
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* {{Wp|Hafen_Münster|Münster's Hafen}}
 
* [http://www.muenster.de/stadt/museum/1934_1.html Hafen - Münster im Modell 1934]
 
* [http://www.muenster.de/stadt/museum/1934_1.html Hafen - Münster im Modell 1934]
 
* [http://www.lwl.org/LWL/Kultur/Westfalen_Regional/Siedlung/Stadtteilentwicklung/Waterfront_Redevelopment/  Vom Stadthafen zum Kreativ-Kai: Waterfront Redevelopment in Münster] Seite des [[Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)|Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe]]
 
* [http://www.lwl.org/LWL/Kultur/Westfalen_Regional/Siedlung/Stadtteilentwicklung/Waterfront_Redevelopment/  Vom Stadthafen zum Kreativ-Kai: Waterfront Redevelopment in Münster] Seite des [[Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)|Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe]]

Aktuelle Version vom 6. Februar 2024, 19:37 Uhr

Foto: Presseamt Stadt Münster / Angelika Klauser.

Geschichte des Hafens

Der Bau des Dortmund-Ems-Kanals in den 1890er Jahren ermöglichte der Stadt Münster gegen Ende des 19. Jahrhunderts den Anschluss an den nationalen wie internationalen Schiffsverkehr. Um von der zu erwartenden Aufwärtsentwicklung zu profitieren, entschlossen sich die Stadtväter, auf eigene Kosten einen Binnenhafen zu errichten.

Petershafen, Gemälde von Eugen Fernholz, 1902. Foto: Stadt Münster

Als Standort entschieden sie sich für eine Freifläche im Süd-Osten der Stadt, die sich wegen ihrer unmittelbaren Nähe zum Hauptbahnhof, zu den Güterbahnhöfen der Staats- und Landeseisenbahn, des städtischen Gaswerkes (auf dem Gelände der heutigen Halle Münsterland) und einiger Kohlehandlungen anbot. Die Doppelhafenbecken wurde in den Jahren 1896 und 1897 ausgehoben und im Dezember 1898 noch vor dem Dortmunder Hafen eröffnet. Parallel dazu entstand in privater Trägerschaft der "Petershafen", heute der "Stadthafen II".

Die Kosten in Höhe von zwei Millionen Mark rechneten sich für die Stadt schnell. Der Hafen glich die geographisch recht ungünstige Lage der Stadt Münster aus und führte zur wenn auch vergleichsweise späten Ansiedlung von Industriebetrieben und größeren Handelsunternehmen in der bisher vor allem von der Verwaltung geprägten Provinzialhauptstadt. Der Handel mit Land- und Forstwirtschaftsprodukten sowie mit Baustoffen erhielt wachsende Bedeutung. Zwischen 1899 und 1914 vervierfachte sich der Warenumschlag. 1923 wurde der Hafen wegen der Besetzung des Ruhrgebietes kurzfristig zum deutschen Tor zum Industriegebiet. 1961 verzeichnete der Hafen mit 1,72 Millionen Tonnen nach dem „Zweiten WeltkriegWP“ noch einmal einen Rekordumschlag. Danach ging seine Bedeutung als Handelsplatz mehr und mehr zurück.

Wenngleich der Hafen auch die Handelsfunktionen der Stadt förderte; zu einer Ansiedlung von Industriebetrieben führte er nur in zweiter Linie.

Der Hafen heute

Der Hafen als Warenumschlagplatz

Das Hafengebiet erfährt seit den 1990er Jahren eine tiefgreifende Umnutzung. Die Zahl der hier umgeschlagenen Waren sinkt. Im Jahr 2004 wurden noch 341.000 Tonnen verschifft, 2005 waren es nur noch 266.000 Tonnen. Grund für diesen Rückgang ist nicht zuletzt die Inbetriebnahme des neuen Gaskraftwerkes, das -- im Gegensatz zum alten Kraftwerk -- nicht mehr auf die zuvor im Hafen umgeschlagene Kohle angewiesen ist. Zudem wurde im Jahr 2005 der Getreidespeicher geschlossen.

Der Hafen als neues Freizeitviertel

Umgenutzte Speicher am Hafen

Viele ehemalige Lagerhallen, direkt am Hafenbecken gelegen, werden inzwischen gastronomisch als Clubs, Kneipen oder Restaurants genutzt. Nicht zuletzt dadurch hat sich der Hafen gerade im Sommer als neues Ausflugsziel der Münsteraner etabliert. Die Stadtwerke präsentieren sich hier mit einem imposanten Neubau. Und auch auf kulturell-kreativem Gebiet hat der Hafen inzwischen einiges zu bieten: Ateliers, Kinos und das Wolfgang-Borchert-Theater machen es zu einem neuen, aufregenden, jungen Teil Münsters. Einmal im Jahr findet das dreitägige Hafenfest statt.

Auf Grund der ständig sich vermehrenden Kneipen mit ansteigenden Besucherzahlen im Bereich von Hansaring und Hafen hat sich im Jahr 2004 eine Bürgerinitiative "Lebensqualität Hansa und Hafen" gegründet, die versucht, einen Ausgleich zwischen berechtigten Anwohner- und Besucherinteressen zu schaffen.

Der Hafen wird von Unternehmen entdeckt

Das jugendliche Flair und die Freizeitmöglichkeiten ziehen auch viele innovative und moderne Unternehmen, vorwiegend aus der Dienstleistungsbranche an. Architekturbüros, Unternehmensberater, Rechtsanwälte und Finanzdienstleister erfreuen sich über den tollen Blick auf das Wasser und die immer größer werdenden Business-Netzwerke. So sind am Kreativkai unter anderem die Online Marketing Agentur qualitytraffic GmbH, das Power-Sports (Power-Fitness-center GmbH), der Coppenrath Verlag, der Hot Jazz Club, die Ausstellungshalle zeitgenössische Kunst Münster sowie das Wolfgang Borchert Theater ansässig. An der Stirnseite des Hafens ist mit dem Hafenplatz eine Freifläche entstanden, an deren Seiten die Hauptsitze der Stadtwerke Münster im Süden und der PSD Bank Westfalen-Lippe im Norden liegen. Der Hafen wird zur ersten Adresse für Business und Lifestyle.

Weblinks

Veranstaltungen und Initiativen rund um den Hafen

Firmen am Hafen