Raum-Zeitplastik: Unterschied zwischen den Versionen

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fiel in eine künstlerische Phase, als Kricke dazu überging, auch spitze Winkel und Raum greifende Kurven in seine Gestaltungen einzubeziehen-
 
fiel in eine künstlerische Phase, als Kricke dazu überging, auch spitze Winkel und Raum greifende Kurven in seine Gestaltungen einzubeziehen-
  
Er wählte für Münster dünnes Eisenrohr mit einem hellen Ölfarbenanstrich und bog es zu einem sich über etwa neun Meter ausbreitenden Paar von Linien, das sich von den Seiten zur Mitte hinschwingt und sich dort zu einer Doppelschlinge formt, die als zentrales Element den Raum so gliedert, dass die seitlichen Rohrstränge von dieser Mitte auszugehen scheinen. Die schlanke Skulptur scheint den Verlauf der nicht geradlinigen Trassenführung, mit der die hier kreuzenden Straßen [[Neubrückenstraße]], [[Vossgasse]] und [[An der Apostelkirche]] aufeinander treffen, nachzuvollziehen, wobei die Schleifenform in der Mitte der Plastik die zentrale Rundung des Theaterbaus aufnimmt. Der räumliche Eindruck wird durch den Schattenfall verstärkt, den die Elemente der Plastik bei unterschiedlichem Lichteinfall zu den verschiedenen Tageszeiten auf dem Mauerwerk der Fassade hervorrufen.
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Er wählte für Münster dünnes Eisenrohr mit einem hellen Ölfarbenanstrich und bog es zu einem sich über etwa neun Meter ausbreitenden Paar von Linien, das sich von den Seiten zur Mitte hinschwingt und sich dort zu einer Doppelschlinge formt, die als zentrales Element den Raum so gliedert, dass die seitlichen Rohrstränge von dieser Mitte auszugehen scheinen. Die schlanke Skulptur scheint den Verlauf der nicht geradlinigen Trassenführung, mit der die hier kreuzenden Straßen [[Neubrückenstraße]], [[Voßgasse]] und [[An der Apostelkirche]] aufeinander treffen, nachzuvollziehen, wobei die Schleifenform in der Mitte der Plastik die zentrale Rundung des Theaterbaus aufnimmt. Der räumliche Eindruck wird durch den Schattenfall verstärkt, den die Elemente der Plastik bei unterschiedlichem Lichteinfall zu den verschiedenen Tageszeiten auf dem Mauerwerk der Fassade hervorrufen.
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==

Version vom 4. Juni 2007, 10:11 Uhr

Die Raum-Zeitplastik ist eine ausladende Skulptur, die der Düsseldorfer Künstler Norbert Kricke (*1922 - †1984) 1955/56 für den Eingangsbereich der Städtischen Bühnen an der Neubrückenstraße entworfen und realisiert hat.

Als Mitte der fünfziger Jahre die Pläne für den Neubaus eines städtischen Theaters in Münster verwirklicht wurden, gewann Kricke den Wettbewerb für die Gestaltung der Fassade über dem Eingang für die Theaterbesucher. Es war einer seiner ersten international beachteten Aufträge.

Kricke hatte dünnes Stahlrohr und dünne Metallstäbe als Material erkannt, mit dem er den Raum erschließen konnte, indem er ihn nicht "füllte", sondern "öffnete". Zuvor hatte er mit geradlinigen, bestenfalls rechtwinklig gebogenen Stäben und Rohren gearbeitet. Der Auftrag für das Theater in Münster fiel in eine künstlerische Phase, als Kricke dazu überging, auch spitze Winkel und Raum greifende Kurven in seine Gestaltungen einzubeziehen-

Er wählte für Münster dünnes Eisenrohr mit einem hellen Ölfarbenanstrich und bog es zu einem sich über etwa neun Meter ausbreitenden Paar von Linien, das sich von den Seiten zur Mitte hinschwingt und sich dort zu einer Doppelschlinge formt, die als zentrales Element den Raum so gliedert, dass die seitlichen Rohrstränge von dieser Mitte auszugehen scheinen. Die schlanke Skulptur scheint den Verlauf der nicht geradlinigen Trassenführung, mit der die hier kreuzenden Straßen Neubrückenstraße, Voßgasse und An der Apostelkirche aufeinander treffen, nachzuvollziehen, wobei die Schleifenform in der Mitte der Plastik die zentrale Rundung des Theaterbaus aufnimmt. Der räumliche Eindruck wird durch den Schattenfall verstärkt, den die Elemente der Plastik bei unterschiedlichem Lichteinfall zu den verschiedenen Tageszeiten auf dem Mauerwerk der Fassade hervorrufen.

Literatur

  • Klössel, Barbara; Moderne Kunst in Münster ; Münster : F. Coppenrath Verlag 1986 ; ISBN 3-88547-414-X; (dort S. 26-27)