Hans Erich Stier

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Hans-Erich Stier (* 25. Mai 1902 in Rostock; † 28. Januar 1979 in Münster) war ein deutscher Althistoriker und CDU-Politiker.

Beruflicher Werdegang

Nach dem Abitur studierte Stier von 1921 bis 1928 Geschichte und Klassische Philologie in Berlin und schloss mit der Promotion ab. Anschließend war er bis 1928 als Forschungsstipendiat in Ägypten. Im Jahr habilitierte sich Stier im Fach Alte Geschichte in Berlin. Anschließend war er dort bis 1935 Privatdozent und von 1936 bis 1945 außerordentlicher Professor für alte Geschichte in Münster. Danach vertrat er das Fach dort als ordentlicher Professor bis 1970.

Wissenschaftliche Tätigkeit

Stier war wissenschaftlich beeinflusst vor allem von Eduard Meyer und dem Philosophen Eduard Spranger. Er fühlte der Forschungsrichtung von Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff zugehörig. Seine Habilitationsschrift verfasste Stier über die „Grundlagen und den Sinn der griechischen Geschichte“. Auch später arbeitete er vor allem zur historischen Bedeutung des Hellenentums. Er verfasste zahlreiche Schriften zur griechischen und römischen Geschichte. Darunter: „Die geistlichen Grundhaltungen der Abendländischen Kultur“, „Die klassische Demokratie“, „Das Friedensreich des Augustus“ oder „Roms Aufstieg zur Weltmacht“.

Im Jahr 1945 gehörte er dem Entnazifizierungsausschuss der Universität Münster an. Wissenschaftspolitisch war Stier einer der Initiatoren die zu Erweiterung der Arbeitsgemeinschaft für Forschung in Nordrhein-Westfalen (später die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften) um die Integration von Geisteswissenschaften und Theologie.

Politik

Politisch gehörte Stier seit 1945 der CDU an und war von 1946 bis 1954 stellvertretender Vorsitzender der Partei in Münster. Außerdem war er im evangelischen Arbeitskreis der Union tätig. Später war er auch Vorstandsmitglied der Partei in Westfalen-Lippe und Mitglied des Landespräsidiums. In der Bundespartei war er Vorsitzender des kulturpolitischen Ausschusses.

Parlamentarisch war Stier 1946 Mitglied des beratenden Provinziallandtages für Westfalen. Anschließend war er Mitglied des ernannten Landtages von Nordrhein-Westfalen. Danach blieb er ununterbrochen bis 1970 für verschiedene Wahlkreise Mitglied des Parlaments. Von 1947 bis 1966 war er stellvertretender Vorsitzender des Kulturausschusses.

Literatur

  • Alois Vogel: 60 Jahre Landtag Nordrhein-Westfalen. Das Land und seine Abgeordneten (= Schriften des Landtags Nordrhein-Westfalen. Bd. 17), Düsseldorf : Landtag Nordrhein-Westfalen 2006, S. 612.
  • Bernd Haunfelder: Nordrhein-Westfalen. Land und Leute. 1946–2006. Ein biographisches Handbuch, Münster : Aschendorff 2006, ISBN 3-402-06615-7, S. 450f.

Weblinks

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