Luftgaukommando: Unterschied zwischen den Versionen
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Das Luftkreiskommando (später: Luftgaukommando) war eines von reichsweit insgesamt sechs Luftkreiskommandos, das dem Reichsluftfahrtministerium unterstellt war. Sein Ziel war die Ausbildung und der Einsatz der in ihrem Befehlsbereich untergebrachten Verbände. | Das Luftkreiskommando (später: Luftgaukommando) war eines von reichsweit insgesamt sechs Luftkreiskommandos, das dem Reichsluftfahrtministerium unterstellt war. Sein Ziel war die Ausbildung und der Einsatz der in ihrem Befehlsbereich untergebrachten Verbände. | ||
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[[bild:Luftgaukommando2.jpg|thumb|right|200px|Der Eingang am Hohenzollern-Ring gibt nach wie vor Hinweise auf die ehemalige Nutzung durch die Nationalsozialisten]]Das zum Teil unterbunkerte Gebäude wurde 1935/1936 in zwei Bauabschnitten vom Architekten Ernst Sagebiel errichtet. In Form einer Dreiflügelanlage konzipiert, beherbergte es rund 280 Dienstzimmer und einige Repräsentationsräume. | [[bild:Luftgaukommando2.jpg|thumb|right|200px|Der Eingang am Hohenzollern-Ring gibt nach wie vor Hinweise auf die ehemalige Nutzung durch die Nationalsozialisten]]Das zum Teil unterbunkerte Gebäude wurde 1935/1936 in zwei Bauabschnitten vom Architekten Ernst Sagebiel errichtet. In Form einer Dreiflügelanlage konzipiert, beherbergte es rund 280 Dienstzimmer und einige Repräsentationsräume. | ||
− | Sagebiel, der 1938 Hermann Göring persönlich unterstellt wurde, zählte neben Albert Speer zu | + | Sagebiel, der 1938 Hermann Göring persönlich unterstellt wurde, zählte neben Albert Speer zu den bedeutendsten Architekten des Nationalsozialismus. Er entwickelte einen Baustil, der in der Architektur als "Luftwaffenmoderne" bezeichnet wird. Bereits ab 1934 oblag ihm die geheime Planung und Bauleitung zahlreicher Luftwaffenkasernen, u.a. in Döberitz, Berlin-Gatow und Kladow. 1934/1935 hatte er den Auftrag zum Neubau des Reichsluftfahrtministeriums in der Berliner Wilhelmstraße erhalten. Neben dem Luftkreiskommando Münster erreichtete er die Luftkreiskommandos Kiel und Königsberg. Auch der Flughafen Berlin-Tempelhof entstammt seiner Konzeption. |
=== Literatur === | === Literatur === |
Aktuelle Version vom 17. September 2010, 16:01 Uhr
Eines der architektonisch bedeutsamsten Zeugnisse der NS-Zeit ist das ehemalige Luftkreis- bzw. Luftgaukommando an der Ecke Manfred-von-Richthofenstraße/Hohenzollernring. Es beherbergte bis 2010 das Lufttransportkommando der Bundeswehr.
Das Luftkreiskommando (später: Luftgaukommando) war eines von reichsweit insgesamt sechs Luftkreiskommandos, das dem Reichsluftfahrtministerium unterstellt war. Sein Ziel war die Ausbildung und der Einsatz der in ihrem Befehlsbereich untergebrachten Verbände.
Das zum Teil unterbunkerte Gebäude wurde 1935/1936 in zwei Bauabschnitten vom Architekten Ernst Sagebiel errichtet. In Form einer Dreiflügelanlage konzipiert, beherbergte es rund 280 Dienstzimmer und einige Repräsentationsräume.
Sagebiel, der 1938 Hermann Göring persönlich unterstellt wurde, zählte neben Albert Speer zu den bedeutendsten Architekten des Nationalsozialismus. Er entwickelte einen Baustil, der in der Architektur als "Luftwaffenmoderne" bezeichnet wird. Bereits ab 1934 oblag ihm die geheime Planung und Bauleitung zahlreicher Luftwaffenkasernen, u.a. in Döberitz, Berlin-Gatow und Kladow. 1934/1935 hatte er den Auftrag zum Neubau des Reichsluftfahrtministeriums in der Berliner Wilhelmstraße erhalten. Neben dem Luftkreiskommando Münster erreichtete er die Luftkreiskommandos Kiel und Königsberg. Auch der Flughafen Berlin-Tempelhof entstammt seiner Konzeption.
Literatur
Jost Schäfer: Das ehem. Luftkreiskommando IV in Münster von Ernst Sagebiel, in: Zeitschrift Westfalen, 76. Bd. Münster 1999, S. 380-401. ISSN 0043-4337