Rudolf Amelunxen: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Amelunxen war Sohn eines Rechnungsrates bei der königlich-preußischen Eisenbahndirektion in Köln. 1909 machte er sein Abitur an der gleichen Schule wie | + | Amelunxen war Sohn eines Rechnungsrates bei der königlich-preußischen Eisenbahndirektion in Köln. 1909 machte er sein Abitur an der gleichen Schule wie Konrad Adenauer, dem Apostelgymnasium. Er studierte an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg Rechtswissenschaften, Geschichte und Psychiatrie. Durch seine Mitarbeit in der sozialstudentischen Bewegung Carl Sonnenscheins wurde er auf die sozialen Probleme der Arbeiterschaft aufmerksam. Er wechselte zunächst an die Humboldt-Universität in Berlin, dann nach Bonn und legte 1912 das erste Staatsexamen und dann das zweite Staatsexamen ab. 1914 wurde er an der Universität Erlangen mit dem Thema "''Die Verletzung der Unterhaltspflicht des unehelichen Vaters vom strafrechtlichen und armenpolizeilichen Standpunkt aus''" zum Doktor der Rechte promoviert. |
− | Amelunxen war von 1919 bis 1933 im | + | Amelunxen war von 1919 bis 1933 im preußischen Verwaltungsdienst tätig, zunächst im Wohlfahrtsministerium, seit 1923 im Staatsministerium, wo er es zum Ministerialrat und dann sogar zum persönlichen Referenten des sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Otto Braun brachte. Seit 1926 war er [[Regierungspräsident]] in Münster. Nach dem "[http://de.wikipedia.org/wiki/Preu%C3%9Fenschlag Preußenschlag]" wurde er zum [[30. März]] [[1932]] in den einstweiligen Ruhestand versetzt und durch den Staatssekretär der Reichskanzlei, [[Hermann Pünder]], ersetzt. Möglicherweise war dabei auch, wie von Amelunxen selbst angenommen, eine persönliche Feindschaft des Reichskanzlers Franz von Papen mitentscheidend, dessen ungewöhnlich hohe Aufwandsentschädigung als Ehrenbürgermeister von Merfeld bei Dülmen er mehrere Jahre zuvor drastisch gekürzt hatte. |
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− | Mit der ersten Landtagswahl 1947 wurde Amelunxen von | + | Mit der ersten Landtagswahl 1947 wurde Amelunxen von Karl Arnold ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]) als Ministerpräsident abgelöst und übernahm in dessen Regierung bis 1950 das Amt des Sozialministers und danach bis 1958 auch in der Regierung von Fritz Steinhoff das des Justizministers. |
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*''Kampf gegen Not'' (1948) | *''Kampf gegen Not'' (1948) | ||
*''Ehrenmänner und Hexenmeister'' (1960) | *''Ehrenmänner und Hexenmeister'' (1960) | ||
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*[http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/ku.php?tab=per&ID=253 Online-Biografie zu Rudolf Amelunxen] | *[http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/ku.php?tab=per&ID=253 Online-Biografie zu Rudolf Amelunxen] | ||
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Version vom 29. Dezember 2011, 18:59 Uhr
Rudolf Amelunxen (* 30. Juni 1888 in Köln; † 21. April 1969 in Düsseldorf) war ein deutscher Politiker der Zentrumspartei und erster Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. Zuvor war er der erste Oberpräsident von Westfalen nach dem Zweiten Weltkrieg mit Amtssitz in Münster.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Beruf
Amelunxen war Sohn eines Rechnungsrates bei der königlich-preußischen Eisenbahndirektion in Köln. 1909 machte er sein Abitur an der gleichen Schule wie Konrad Adenauer, dem Apostelgymnasium. Er studierte an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg Rechtswissenschaften, Geschichte und Psychiatrie. Durch seine Mitarbeit in der sozialstudentischen Bewegung Carl Sonnenscheins wurde er auf die sozialen Probleme der Arbeiterschaft aufmerksam. Er wechselte zunächst an die Humboldt-Universität in Berlin, dann nach Bonn und legte 1912 das erste Staatsexamen und dann das zweite Staatsexamen ab. 1914 wurde er an der Universität Erlangen mit dem Thema "Die Verletzung der Unterhaltspflicht des unehelichen Vaters vom strafrechtlichen und armenpolizeilichen Standpunkt aus" zum Doktor der Rechte promoviert.
Amelunxen war von 1919 bis 1933 im preußischen Verwaltungsdienst tätig, zunächst im Wohlfahrtsministerium, seit 1923 im Staatsministerium, wo er es zum Ministerialrat und dann sogar zum persönlichen Referenten des sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Otto Braun brachte. Seit 1926 war er Regierungspräsident in Münster. Nach dem "Preußenschlag" wurde er zum 30. März 1932 in den einstweiligen Ruhestand versetzt und durch den Staatssekretär der Reichskanzlei, Hermann Pünder, ersetzt. Möglicherweise war dabei auch, wie von Amelunxen selbst angenommen, eine persönliche Feindschaft des Reichskanzlers Franz von Papen mitentscheidend, dessen ungewöhnlich hohe Aufwandsentschädigung als Ehrenbürgermeister von Merfeld bei Dülmen er mehrere Jahre zuvor drastisch gekürzt hatte.
Während der Zeit des Nationalsozialismus arbeitete Amelunxen als Hilfsschlosser.
Partei
Bereits während des Kaiserreichs war Amelunxen Demokrat, nach 1919 galt er als Vertreter des linken Flügels der Zentrumspartei, der er 1947 nach der Neugründung wieder beitrat. 1949 war Amelunxen Kandidat der Zentrumspartei für das Amt des Bundespräsidenten, erhielt mit 28 im ersten. Wahlgang bzw. 30 Stimmen im zweiten Wahlgang) jedoch lediglich die drittmeisten Stimmen hinter Theodor Heuss (FDP) und Kurt Schumacher (SPD). Amelunxen war entschiedener Gegner der Bestrebungen zur atomaren Aufrüstung während der 1950er Jahre.
Abgeordneter
1946/47 war Amelunxen Mitglied des Zonenbeirates der britischen Besatzungszone. 1949 wurde er in den Deutschen Bundestag gewählt, legte sein Mandat aber schon am 7. Oktober nieder, um Regierungsmitglied in Nordrhein-Westfalen bleiben zu können. Bis 1958 war er dann Mitglied des Landtages von Nordrhein-Westfalen, dem er bereits seit 1946 fraktionslos, dann ab 1947 als Mitglied des Zentrums angehört hatte.
Öffentliche Ämter
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er von der britischen Besatzungsmacht am 5. Juli 1945 zum Oberpräsidenten von Westfalen und am 24. Juli 1946 zum ersten Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen berufen, wobei ihm als (zu dieser Zeit) parteipolitisch ungebundenen Verwaltungsfachmann der Vorzug vor dem Oberpräsidenten der Nordrhein-Provinz, Robert Lehr, und dem Düsseldorfer Oberbürgermeister Karl Arnold, die ebenfalls in Betracht gezogen worden waren, gegeben wurde. Am 29. August 1946 nahm das erste Kabinett Amelunxen seine Arbeit auf. In diesem übernahm er kurzzeitig auch das Amt des Kultusministers.
Mit der ersten Landtagswahl 1947 wurde Amelunxen von Karl Arnold (CDU) als Ministerpräsident abgelöst und übernahm in dessen Regierung bis 1950 das Amt des Sozialministers und danach bis 1958 auch in der Regierung von Fritz Steinhoff das des Justizministers.
Veröffentlichungen
- Wege zum Volksstaat (1947)
- Kampf gegen Not (1948)
- Ehrenmänner und Hexenmeister (1960)
Weblinks
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