Hermann Peters: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Hermann Peters''', genannt "Pewo" (* [[18. Mai]] [[1898]] in Brakel, Kreis Höxter - † [[8. Juli]] [[1964]] [[Wolbeck]]) war ein Zahnarzt, der in Wolbeck auch als Heimatpfleger und Karnevalist wirkte. | '''Hermann Peters''', genannt "Pewo" (* [[18. Mai]] [[1898]] in Brakel, Kreis Höxter - † [[8. Juli]] [[1964]] [[Wolbeck]]) war ein Zahnarzt, der in Wolbeck auch als Heimatpfleger und Karnevalist wirkte. | ||
| − | + | Peters studierte in Münster Zahnmedizin und ließ sich in Wolbeck nieder. Er entwickelte mehrere zahnärztliche Instrumente, die er sich patentieren ließ. | |
Seine Stärke lag jedoch in seinem ausgeprägten Sinn für heimatliche Kulturpflege. Während seines Studiums in Münster hatte er sich von der Idee des "Ziegenbarons" [[Alfred von Renesse]] beeinflussen lassen, der sich besonders um die Pflege der Ziegenzucht als "Kuh des kleinen Mannes" bemüht hatte. Der Ziegenbaron pflegte dieses Anliegen mit viel Spaß und Humor, so dass er in die Reihe der münsterischen Originale wie der "unwiese" [[Hermann Landois|Professor Landois]] oder der [[Gisbert von Romberg|"tolle Bomberg"]] eingereiht wird. | Seine Stärke lag jedoch in seinem ausgeprägten Sinn für heimatliche Kulturpflege. Während seines Studiums in Münster hatte er sich von der Idee des "Ziegenbarons" [[Alfred von Renesse]] beeinflussen lassen, der sich besonders um die Pflege der Ziegenzucht als "Kuh des kleinen Mannes" bemüht hatte. Der Ziegenbaron pflegte dieses Anliegen mit viel Spaß und Humor, so dass er in die Reihe der münsterischen Originale wie der "unwiese" [[Hermann Landois|Professor Landois]] oder der [[Gisbert von Romberg|"tolle Bomberg"]] eingereiht wird. | ||
| − | So war es für Hermann "Pewo" Peters auch mehr ein Jux, sich der in Wolbeck damals gepflegten Ziegenzucht | + | So war es für Hermann "Pewo" Peters auch mehr ein Jux, sich der in Wolbeck damals gepflegten Ziegenzucht zu verschreiben. Er verstand es jedenfalls als Präside des Heimatvereins, auf humorvolle Weise sich wiederholt seinen markanten Kinnbart öffentlich für Spenden von 50 und 100 DM abrasieren zu lassen, um mit dem so zusammengekommenen Geld auf dem [[Wolbeck]]er Marktplatz [[1959]] das [[Ziegenbocksdenkmal]] errichten zu lassen, auf dem sich ein Ziegenbock auf den Hinterbeinen präsentiert. Der durchaus ernsthafte Hintergrund solcher Aktionen war die Förderung der Ziegenzucht. Mit Ziegenmilch wurden Kinder mit Rachitis oder auch mit erkrankten Zähnen behandelt. |
Als Präses des Heimatvereins führte er in Wolbeck den [[Ziegenbocks-Montag]] als Karnevalsveranstaltung am Montag vor dem Rosenmontag ein und fungierte dabei als der erste [[Hippenmajor]] in Wolbeck. Noch heute wird dieser Tag mit einem karnevalistischen Umzug feucht und fröhlich begangen. | Als Präses des Heimatvereins führte er in Wolbeck den [[Ziegenbocks-Montag]] als Karnevalsveranstaltung am Montag vor dem Rosenmontag ein und fungierte dabei als der erste [[Hippenmajor]] in Wolbeck. Noch heute wird dieser Tag mit einem karnevalistischen Umzug feucht und fröhlich begangen. | ||
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Zur Erinnerung an Hermann Peters hat der Wolbecker Heimatverein eine Plakette mit einem Porträt "Pewos" für das Ziegenbocksdenkmal gestiftet. Hermann Peters ist mit seinem Spitznamen auch Namensgeber der [[Pewostraße]] in Wolbeck. | Zur Erinnerung an Hermann Peters hat der Wolbecker Heimatverein eine Plakette mit einem Porträt "Pewos" für das Ziegenbocksdenkmal gestiftet. Hermann Peters ist mit seinem Spitznamen auch Namensgeber der [[Pewostraße]] in Wolbeck. | ||
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| − | * ''Akademische Verbindung Cheruscia zu Münster 1901 - 2001 : Festgabe zum 100jährigen Jubiläum''; hrsg. v. Benno Leggewie; Münster : Aschendorff 2001 (Peters war seit 1918/19 Mitglied der | + | * ''Akademische Verbindung Cheruscia zu Münster 1901 - 2001 : Festgabe zum 100jährigen Jubiläum''; hrsg. v. Benno Leggewie; Münster : Aschendorff 2001 (Peters war seit 1918/19 Mitglied der AV Cheruscia zu Münster im CV) |
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Aktuelle Version vom 25. Oktober 2017, 21:30 Uhr
Hermann Peters, genannt "Pewo" (* 18. Mai 1898 in Brakel, Kreis Höxter - † 8. Juli 1964 Wolbeck) war ein Zahnarzt, der in Wolbeck auch als Heimatpfleger und Karnevalist wirkte.
Peters studierte in Münster Zahnmedizin und ließ sich in Wolbeck nieder. Er entwickelte mehrere zahnärztliche Instrumente, die er sich patentieren ließ.
Seine Stärke lag jedoch in seinem ausgeprägten Sinn für heimatliche Kulturpflege. Während seines Studiums in Münster hatte er sich von der Idee des "Ziegenbarons" Alfred von Renesse beeinflussen lassen, der sich besonders um die Pflege der Ziegenzucht als "Kuh des kleinen Mannes" bemüht hatte. Der Ziegenbaron pflegte dieses Anliegen mit viel Spaß und Humor, so dass er in die Reihe der münsterischen Originale wie der "unwiese" Professor Landois oder der "tolle Bomberg" eingereiht wird.
So war es für Hermann "Pewo" Peters auch mehr ein Jux, sich der in Wolbeck damals gepflegten Ziegenzucht zu verschreiben. Er verstand es jedenfalls als Präside des Heimatvereins, auf humorvolle Weise sich wiederholt seinen markanten Kinnbart öffentlich für Spenden von 50 und 100 DM abrasieren zu lassen, um mit dem so zusammengekommenen Geld auf dem Wolbecker Marktplatz 1959 das Ziegenbocksdenkmal errichten zu lassen, auf dem sich ein Ziegenbock auf den Hinterbeinen präsentiert. Der durchaus ernsthafte Hintergrund solcher Aktionen war die Förderung der Ziegenzucht. Mit Ziegenmilch wurden Kinder mit Rachitis oder auch mit erkrankten Zähnen behandelt.
Als Präses des Heimatvereins führte er in Wolbeck den Ziegenbocks-Montag als Karnevalsveranstaltung am Montag vor dem Rosenmontag ein und fungierte dabei als der erste Hippenmajor in Wolbeck. Noch heute wird dieser Tag mit einem karnevalistischen Umzug feucht und fröhlich begangen.
Zur Erinnerung an Hermann Peters hat der Wolbecker Heimatverein eine Plakette mit einem Porträt "Pewos" für das Ziegenbocksdenkmal gestiftet. Hermann Peters ist mit seinem Spitznamen auch Namensgeber der Pewostraße in Wolbeck.
Literatur
- Akademische Verbindung Cheruscia zu Münster 1901 - 2001 : Festgabe zum 100jährigen Jubiläum; hrsg. v. Benno Leggewie; Münster : Aschendorff 2001 (Peters war seit 1918/19 Mitglied der AV Cheruscia zu Münster im CV)
