Norbert Kricke: Unterschied zwischen den Versionen

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Norbert Kricke studierte nach dem II. Weltkrieg in Berlin an der Hochschule für Bildende Künste. Seine Lehrer dort waren Richard Scheibe und Hans Ullmann. Ab [[1947]] begann er, nach Düsseldorf zurückgekehrt, als freischaffender Bildhauer zu arbeiten. [[1953]] veranstaltete die Münchner Galerie Ophir eine erste Einzelausstellung von Werken Krickes. [[1964]] wurde Kricke zum Professor für Bildhauerei an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf berufen, deren Direktor er ab [[1972]] für zehn Jahre wurde. Norbert Kricke starb am [[28. Juni]] [[1984]] in Düsseldorf (s. Anm. 1).
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Norbert Kricke studierte nach dem „{{Wpl|Zweiter_Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg}}“ in Berlin an der Hochschule für Bildende Künste. Seine Lehrer dort waren Richard Scheibe und Hans Ullmann. Ab [[1947]] begann er, nach Düsseldorf zurückgekehrt, als freischaffender Bildhauer zu arbeiten. [[1953]] veranstaltete die Münchner Galerie Ophir eine erste Einzelausstellung von Werken Krickes. [[1964]] wurde Kricke zum Professor für Bildhauerei an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf berufen, deren Direktor er ab [[1972]] für zehn Jahre wurde. Norbert Kricke starb am [[28. Juni]] [[1984]] in Düsseldorf (s. Anm. 1).
  
 
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Version vom 6. Februar 2024, 19:37 Uhr

Raum-Zeitplastik

Norbert Kricke (* 30. November 1922 in Düsseldorf - † 28. Juni 1984 [Anm.1] in Düsseldorf) war ein deutscher Bildhauer, dessen Raum-Zeitplastik über dem Eingang der Städtischen Bühnen in Münster zu sehen ist.

Leben

Norbert Kricke studierte nach dem „Zweiten WeltkriegWP“ in Berlin an der Hochschule für Bildende Künste. Seine Lehrer dort waren Richard Scheibe und Hans Ullmann. Ab 1947 begann er, nach Düsseldorf zurückgekehrt, als freischaffender Bildhauer zu arbeiten. 1953 veranstaltete die Münchner Galerie Ophir eine erste Einzelausstellung von Werken Krickes. 1964 wurde Kricke zum Professor für Bildhauerei an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf berufen, deren Direktor er ab 1972 für zehn Jahre wurde. Norbert Kricke starb am 28. Juni 1984 in Düsseldorf (s. Anm. 1).

Kunst

Bereits Ende der vierziger Jahre wurden Krickes Arbeiten vom "Konstruktivismus" der Brüder Naum Gabo und Antoine Pevsner beeinflusst. Als Materialien seiner ausholenden Raumplastiken bevorzugte er Metallstäbe und -rohre, die er in gerader Form aneinanderschweißte, bündelte, verknotete oder verflocht. In seinen Skulpturen versuchte Kricke, die Körperlichkeit des Kunstwerks aufzulösen, es in eine Bewegung im Raum zu stellen und es damit auf eine zeitliche Dimension zu beziehen. Er wurde zu einem der wichtigsten Bildhauer des "Informel"-Stils und unterhielt Beziehungen zur Düsseldorfer Künstlergruppe "ZERO" um Heinz Mack und Otto Piene und zu den Vertretern des französischen "Nouveau Réalisme".

In Münster

Einer der ersten international beachteten öffentlichen Aufträge, die Norbert Kricke erhielt, war die Raum-Zeitplastik aus gebogenem Eisenrohr, die er 1955/56 für die Fassadengestaltung des neu errichteten Baus der Städtischen Bühnen an der Neubrückenstraße in Münster schuf.

Die Installation Wasserwald (1977) aus durchsichtigen senkrechten Plexiglasröhren, in denen Wasserfontänen sprudelten, wurde in den 1980er Jahren von ihrem Standort zwischen Universitätsbibliothek und Aa entfernt.

Weitere Werke

  • 1957 gewann Kricke mit Yves Klein, Robert Adams und Werner Ruhnau den Wettbewerb um die künstlerische Gestaltung des Neubaus des "Musiktheaters im Revier" in Gelsenkirchen. Seit 1959 ziert dessen Fassade ein Werk Krickes aus parallel angebrachten Metallstäben unterschiedlicher Länge, während in der Nähe des Theaters eine Stahlplastik aus unterschiedlich gerichteten, gebündelten Stäben in einem Wasserbecken neben dem Gelsenkirchener Versorgungsamt aufgestellt wurde.
  • Ab 1959 gestaltete Norbert Kricke die Wasserspiele am von Walter Gropius entworfenen Neubau der Universität in Bagdad.
  • 1960 entstand die Skulptur "Der große Mannesmann" vor dem heutigen Vodafone-Haus in Düsseldorf.
  • 1965 entwarf Kricke eine große Raumplastik für das Los Angeles County Museum of Art (LACMA).
  • 1967 stellte Kricke ein "Kräftebündel" aus Stahlstäben vor das Rheinische Landesmuseum in Bonn.
  • Ein spätes Werk ist die "Große Kurve I" (1980), ein großes gebogenes Stahlrohr in Bottrop.

Ausstellungen

Bedeutende Ausstellungen, in denen Werke Krickes zu sehen waren, waren 1961 im Museum of Modern Art in New York, 1959, 1964 und 1977 die "documenta II", die "documenta III" und die "documenta 6" in Kassel, die 32. Biennale 1964 in Venedig und der "Salon des Réalités Nouvelles" 1957 in Paris.

Weitere Ausstellungen mit Werken von Norbert Kricke (Auswahl):

  • 1953 erste Einzelausstellung, Galerie Ophir München
  • 1975 Kunsthalle Düsseldorf
  • 1976 Staatsgalerie Stuttgart
  • 1980 Josef-Albers-Museum, Bottrop
  • 1997 Retrospektive im Museum Kunst Palast, Düsseldorf

Anmerkungen

  • [Anm.1] : So der Nachruf in den Gelsenkirchener Blättern (Heft 15. 1984, S. 20). So auch die Brockhaus - Enzyklopädie : in 30 Bänden (Bd. 15), Künstler : kritisches Lexikon der Gegenwartskunst (ISSN 0934-1730, Bd. 10) und de.wikipedia.org. Davon abweichend geben Saur Allgemeines Künstlerlexikon, bio-bibliographischer Index A - Z, www.norbert-kricke.de und en.wikipedia.org den 26. Juni 1984 als Todesdatum an.

Literatur

  • Kricke, Norbert ; Morschel, Juergen [Mitarb.]; Norbert Kricke [erschienen zur Ausstellung Staatsgalerie Stuttgart, Dezember 1976 - Januar 1977]; Stuttgart : Hatje 1976 ; ISBN 3-7757-0114-1 (154 S.)
  • Biemel, Walter; Die Raum-Zeit-Thematik im Werk von Norbert Kricke; in: Jahreshefte der Kunstakademie Düsseldorf, Bd. 4 (1994) S. 87-112
  • Kricke, Norbert ; Cladders, Johannes; Norbert Kricke : 1922 - 1984 ; Zeichnungen und Raumplastiken [eine Ausstellung des Instituts für Auslandsbeziehungen]; Stuttgart : IfA 1996; (100 S., ill.)
  • Norbert Kricke, Plastiken und Zeichnungen - Eine Retrospektive, hrsg. von Stefan von Wiese [aus Anlass der Ausstellung: Norbert Kricke, Plastiken und Zeichnungen - Eine Retrospektive, Museum Kunst Palast, Düsseldorf, 9. September 2006 bis 7. Januar 2007]; Düsseldorf : Richter 2006; ISBN 3-937572-62-7 (191 S., ill.)

Weblinks