Burg Wolbeck: Unterschied zwischen den Versionen

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Gleichzeitig war die Burg Mittelpunkt des großen „{{Wpl|Amt Wolbeck|Amtes Wolbeck}}“. Dieses umfasste einen großen Teil des zentralen {{Wpl|Münsterland}}es. In diesem Bereich lagen auch die Schwerpunkte der bischöflichen Besitzungen im engeren Sinn. Seit [[1243]] ist dort ein landesherrlicher Amtmann nachweisbar. Unter der Bezeichnung {{Wpl|Drost}} wurde das Amt seit dem {{Wpl|16. Jahrhundert}} erblicher Besitz derer {{Wpl|Merveldt (Adelsgeschlecht)|von Merveldt}}. {{Wpl|Dietrich von Merveldt}}, der maßgeblich an der Niederschlagung der {{Wpl|Wiedertäufer|Wiedertäuferherrschaft}} beteiligt war, ließ ein Burgmannshaus „[[Am Steintor|am Steintor]]“ im Stil der {{Wpl|Weserrenaissance}} errichten. Der {{Wpl|Drostenhof (Wolbeck)|Drostenhof}} wird heute teilweise fälschlich als die '''Burg Wolbeck''' bezeichnet.
  
Die '''Burg Wolbeck''' selbst verlor nach der Herrschaft von [[Franz von Waldeck]] an Bedeutung. Bischof „[[Christoph Bernhard von Galen]]“ plante zwar noch dem Umbau zu einem Schloss, diese Ideen wurden aber nicht ausgeführt. Die [[Fürstbischof|Fürstbischöfe]] nutzten die Burg ausgiebig auch als Jagdrevier. „[[Clemens August I. von Bayern]]“ ließ dort einen [[Am Tiergaten|Tiergarten]] anlegen. In der Nähe hatte schon „[[Franz Arnold von Wolff-Metternich|Franz Arnold von Wolff-Metternich zur Gracht]]“ ein kleines Jagdschloss errichten lassen.
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Die '''Burg Wolbeck''' selbst verlor nach der Herrschaft von [[Franz von Waldeck]] an Bedeutung. Bischof „[[Christoph Bernhard von Galen]]“ plante zwar noch dem Umbau zu einem Schloss, diese Ideen wurden aber nicht ausgeführt. Die [[Liste der Bischöfe|Fürstbischöfe]] nutzten die Burg ausgiebig auch als Jagdrevier. „[[Clemens August I. von Bayern]]“ ließ dort einen [[Am Tiergaten|Tiergarten]] anlegen. In der Nähe hatte schon „[[Franz Arnold von Wolff-Metternich|Franz Arnold von Wolff-Metternich zur Gracht]]“ ein kleines Jagdschloss errichten lassen.
  
 
Während des {{Wpl|Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieges}} wurde die Anlage durch französische Artillerie stark beschädigt und die Überreste wurden [[1767]] abgerissen. Die Steine wurden teilweise für den Bau der neuen fürstbischöflichen [[Schloss Münster|Residenz]] genutzt. Nur die Reste des alten Bergfriedes blieben noch bis [[1810]] erhalten. Von der eigentlichen '''Burg in Wolbeck''' ist kaum etwas erhalten. Nur durch einige Bodenerhebungen ist die Stelle der Burg noch sichtbar.
 
Während des {{Wpl|Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieges}} wurde die Anlage durch französische Artillerie stark beschädigt und die Überreste wurden [[1767]] abgerissen. Die Steine wurden teilweise für den Bau der neuen fürstbischöflichen [[Schloss Münster|Residenz]] genutzt. Nur die Reste des alten Bergfriedes blieben noch bis [[1810]] erhalten. Von der eigentlichen '''Burg in Wolbeck''' ist kaum etwas erhalten. Nur durch einige Bodenerhebungen ist die Stelle der Burg noch sichtbar.
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
* ''Handbuch der historischen Stätten. Bd. 3 Nordrhein-Westfalen.'' Stuttgart 1970, S. 796.
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* ''Handbuch der historischen Stätten. Bd. 3 Nordrhein-Westfalen.'' Stuttgart [[1970]], S. 796.
* {{Wpl|Wilhelm Kohl (Historiker)|Wilhelm Kohl}}: ''Das Bistum Münster. Die Diözese 1.'' Berlin 1999 (Germania sacra NF 37,1), S. 24f.
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* {{Wpl|Wilhelm Kohl (Historiker)|Wilhelm Kohl}}: ''Das Bistum Münster. Die Diözese 1.'' Berlin [[1999]] (Germania sacra NF 37,1), S. 24f.
  
 
== Einzelnachweise ==
 
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* {{Wpl|Wilhelm Kohl (Historiker)|Wilhelm Kohl}} in {{Wpl|Germania Sacra}} NF 37.1, [https://rep.adw-goe.de/handle/11858/00-001S-0000-0003-16FE-9 Die Bistümer der Kirchenprovinz Köln. Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese.], S. 125.
 
* {{Wpl|Wilhelm Kohl (Historiker)|Wilhelm Kohl}} in {{Wpl|Germania Sacra}} NF 37.1, [https://rep.adw-goe.de/handle/11858/00-001S-0000-0003-16FE-9 Die Bistümer der Kirchenprovinz Köln. Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese.], S. 125.
  
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Aktuelle Version vom 8. Februar 2024, 11:51 Uhr

Die abgegangeneWP Burg Wolbeck war eine LandesburgWP des Hochstifts MünsterWP und Residenz der Fürstbischöfe in Wolbeck.

Geschichte

Bischof Ludolf von HolteWP hatte zwar die Macht des münsterländischen Ministerialengeschlechts der MeinhövelWP gebrochen, gleichwohl hatte er weiterhin mit dem aufsässigen StiftsadelWP zu rechnen. Außerdem begann sich in der Stadt Münster in verstärkten Maß ein bürgerliches Selbstbewusstsein zu zeigen. Er beschloss daher eine Burg als militärischen Stützpunkt und als Residenz außerhalb der Stadt Münster anzulegen.

Als Bauplatz wurde eine Stelle am Zusammenfluss der Angel und des Piepenbaches in etwa acht Kilometer Entfernung von der Stadt Münster ausgewählt. Strategisch war die Stelle auch deshalb von Bedeutung, weil sie die Straße von FrieslandWP über Münster zur LippeWP bei der kölnischen Burg HovestadtWP sowie die Straße von HammWP nach OsnabrückWP über TelgteWP kontrollierte. Ob an dieser Stelle zuvor eine Burg der MeinhövelWP bestanden hatte, ist unwahrscheinlich. Es wird mittlerweile davon ausgegangen, dass die Burg MeinhövelWP bei NordkirchenWP lokalisiert worden ist.

Burg Wolbeck bestand im Kern aus einem achteckigen BergfriedWP. Dieser war von GräfteWPn und Wällen umgeben. Der Turm verfügte über mehrere Stockwerke. Die Wohnung des Fürstbischöfs befand sich in dem Stock über dem Erdgeschoss. Auf dieser Ebene war die Raumhöhe deutlich größer als in den übrigen Stockwerken.

Fürstbischof „Florenz von Wevelinghoven“ modernisierte die Anlage und ließ einen zweiflügeligen Bau als Residenz errichten. Der alte Turm blieb bestehen, war aber mit der neuen Residenz nicht direkt verbunden. Nach Angaben des späteren Baumeisters Johann KrafftWP aus dem Jahr 1650 war die Anlage etwa 45 m breit und 50 m lang. Sie war völlig mit Gräften umgeben.

Insbesondere bot die Burg einerseits den Vorteil der Nähe zur Stadt Münster, andererseits schützte sie gelegentlich die Bischöfe vor Angriffen der Bürgerschaft. Seit der Mitte des 13. JahrhundertsWP hatte die Burg eine größere Bedeutung als Sitz des Landesherren als die Hauptstadt. Regelmäßig erfolgte der Einzug der Bischöfe in die Stadt von der Burg Wolbeck aus. Von der Burg koordinierte Franz von Waldeck den Angriff der verbündeten Truppen auf das Täuferreich von MünsterWP.

Gleichzeitig war die Burg Mittelpunkt des großen „Amtes WolbeckWP“. Dieses umfasste einen großen Teil des zentralen MünsterlandWPes. In diesem Bereich lagen auch die Schwerpunkte der bischöflichen Besitzungen im engeren Sinn. Seit 1243 ist dort ein landesherrlicher Amtmann nachweisbar. Unter der Bezeichnung DrostWP wurde das Amt seit dem 16. JahrhundertWP erblicher Besitz derer von MerveldtWP. Dietrich von MerveldtWP, der maßgeblich an der Niederschlagung der WiedertäuferherrschaftWP beteiligt war, ließ ein Burgmannshaus „am Steintor“ im Stil der WeserrenaissanceWP errichten. Der DrostenhofWP wird heute teilweise fälschlich als die Burg Wolbeck bezeichnet.

Die Burg Wolbeck selbst verlor nach der Herrschaft von Franz von Waldeck an Bedeutung. Bischof „Christoph Bernhard von Galen“ plante zwar noch dem Umbau zu einem Schloss, diese Ideen wurden aber nicht ausgeführt. Die Fürstbischöfe nutzten die Burg ausgiebig auch als Jagdrevier. „Clemens August I. von Bayern“ ließ dort einen Tiergarten anlegen. In der Nähe hatte schon „Franz Arnold von Wolff-Metternich zur Gracht“ ein kleines Jagdschloss errichten lassen.

Während des Siebenjährigen KriegesWP wurde die Anlage durch französische Artillerie stark beschädigt und die Überreste wurden 1767 abgerissen. Die Steine wurden teilweise für den Bau der neuen fürstbischöflichen Residenz genutzt. Nur die Reste des alten Bergfriedes blieben noch bis 1810 erhalten. Von der eigentlichen Burg in Wolbeck ist kaum etwas erhalten. Nur durch einige Bodenerhebungen ist die Stelle der Burg noch sichtbar.

Literatur

  • Handbuch der historischen Stätten. Bd. 3 Nordrhein-Westfalen. Stuttgart 1970, S. 796.
  • Wilhelm KohlWP: Das Bistum Münster. Die Diözese 1. Berlin 1999 (Germania sacra NF 37,1), S. 24f.

Einzelnachweise


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