Johannes Rulle: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Abt Rulle ist der Marienfelder Abt, der im Volksmund weiterlebt. Eine Sage berichtet: Als 1705 sein Vorgänger, Abt [[Bernardus Cuelmann]], verstorben war, konnten die Mönche sich für keinen neuen Abt entscheiden. Sie wollten einen milden Abt. Als Abt Rulle zum Abt gewählt wurde, ließ er doch Strenge walten. Auf einem Kolonat wurde er daraufhin 1713 hinterrücks ermordet. Nach der Beisetzung fand er jedoch keine Ruhe im Grab. Die Mönche beklagten sich beim neuen Abt [[ | + | Abt Rulle ist der Marienfelder Abt, der im Volksmund weiterlebt. Eine Sage berichtet: Als 1705 sein Vorgänger, Abt [[Bernardus Cuelmann]], verstorben war, konnten die Mönche sich für keinen neuen Abt entscheiden. Sie wollten einen milden Abt. Als Abt Rulle zum Abt gewählt wurde, ließ er doch Strenge walten. Auf einem Kolonat wurde er daraufhin 1713 hinterrücks ermordet. Nach der Beisetzung fand er jedoch keine Ruhe im Grab. Die Mönche beklagten sich beim neuen Abt [[Everhardus Gallenkamp]], dass sie beim Gebet vom verstorbenen Abt gestört würden. Abt Rulle wurde daraufhin vor eine außen liegende Kreuzigungsgruppe umgebettet, was aber keine Besserung brachte. Er störte nun die Leute, die sonntagsmorgens in die Kapelle gingen. Daraufhin wurde Rulle noch einmal in die Heide umgebettet und treibt nun dort sein Unwesen. |
Eine andere Geschichte berichtet, dass der Leichnam des Abts Rulle auf einem Wagen mit sechs Pferden in der so genannten Teufelskuhle (Überreste von ehemaligen Fischteichen) verschwunden sei. Grauenhafte Spukgestalten entstiegen seitdem nachts der Grube. Ein Versuch, die Kuhle danach einzuzäunen, zeigte keine Wirkung; am anderen Morgen lag alles zerbrochen da. | Eine andere Geschichte berichtet, dass der Leichnam des Abts Rulle auf einem Wagen mit sechs Pferden in der so genannten Teufelskuhle (Überreste von ehemaligen Fischteichen) verschwunden sei. Grauenhafte Spukgestalten entstiegen seitdem nachts der Grube. Ein Versuch, die Kuhle danach einzuzäunen, zeigte keine Wirkung; am anderen Morgen lag alles zerbrochen da. | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
− | * Rudolf Böhmer | + | * Rudolf Böhmer, Paul Leidinger: ''Chroniken und Dokumente zur Geschichte der Zisterzienserabtei Marienfeld 1185-1803''. Selbstverlag der Pfarrgemeinde, Marienfeld 1998, ISBN 3-921961-09-8. |
* Walter Werland: ''Marienfelder Chronik''. Herausgegeben im Auftrag der Gemeinde Marienfeld, Marienfeld 1981. | * Walter Werland: ''Marienfelder Chronik''. Herausgegeben im Auftrag der Gemeinde Marienfeld, Marienfeld 1981. | ||
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Aktuelle Version vom 11. Februar 2024, 12:35 Uhr
Johannes Rulle (* 1642 in Münster; † 15. Oktober 1713) war ein katholischer Geistlicher und Abt des Klosters Marienfeld (im heutigen Kreis Gütersloh).
Leben
Im Alter von 21 Jahren trat Johannes Rulle in den Orden der Zisterzienser in Marienfeld ein. 1687 übernahm Rulle das Amt des Dechanten in Harsewinkel und übte es 18 Jahre lang aus. Der Marienfelder Konvent wählte unter der Leitung des Hardehausener Abtes Stephan Overgaer Johannes Rulle dann 1705 zum 40. Abt. Die Weihe empfing er durch Weihbischof Johann Peter von Quentell aus Münster. Es assistierten die Bischofs-Äbte Stephan Overgaer aus Hardehausen und Gregor Waldmann aus dem Kloster Liesborn. Der Legende nach wurde Abt Rulle am 15. Oktober 1713 ermordet. Im Kapitelhaus neben seinen Vorgängern und Mitnovizen fand er seine letzte Ruhestätte.
Sagengeschichten
Abt Rulle ist der Marienfelder Abt, der im Volksmund weiterlebt. Eine Sage berichtet: Als 1705 sein Vorgänger, Abt Bernardus Cuelmann, verstorben war, konnten die Mönche sich für keinen neuen Abt entscheiden. Sie wollten einen milden Abt. Als Abt Rulle zum Abt gewählt wurde, ließ er doch Strenge walten. Auf einem Kolonat wurde er daraufhin 1713 hinterrücks ermordet. Nach der Beisetzung fand er jedoch keine Ruhe im Grab. Die Mönche beklagten sich beim neuen Abt Everhardus Gallenkamp, dass sie beim Gebet vom verstorbenen Abt gestört würden. Abt Rulle wurde daraufhin vor eine außen liegende Kreuzigungsgruppe umgebettet, was aber keine Besserung brachte. Er störte nun die Leute, die sonntagsmorgens in die Kapelle gingen. Daraufhin wurde Rulle noch einmal in die Heide umgebettet und treibt nun dort sein Unwesen.
Eine andere Geschichte berichtet, dass der Leichnam des Abts Rulle auf einem Wagen mit sechs Pferden in der so genannten Teufelskuhle (Überreste von ehemaligen Fischteichen) verschwunden sei. Grauenhafte Spukgestalten entstiegen seitdem nachts der Grube. Ein Versuch, die Kuhle danach einzuzäunen, zeigte keine Wirkung; am anderen Morgen lag alles zerbrochen da.
Literatur
- Rudolf Böhmer, Paul Leidinger: Chroniken und Dokumente zur Geschichte der Zisterzienserabtei Marienfeld 1185-1803. Selbstverlag der Pfarrgemeinde, Marienfeld 1998, ISBN 3-921961-09-8.
- Walter Werland: Marienfelder Chronik. Herausgegeben im Auftrag der Gemeinde Marienfeld, Marienfeld 1981.
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Johannes Rulle aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Der Wikipediaartikel steht unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike 3.0“. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |