Türmer: Unterschied zwischen den Versionen

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Türmer hatten allgemein die Aufgabe, vom höchsten [[:wikipedia:de:Turm (Bauwerk)|Turm]] die [[:wikipedia:de:Stadt]] oder [[:wikipedia:de:Burg]] vor Gefahren zu warnen.
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Türmer hatten allgemein die Aufgabe, vom höchsten {{Wpl|Turm (Bauwerk)|Turm}} die {{Wpl|Stadt}} oder {{Wpl|Burg}} vor Gefahren zu warnen.
  
Zu den zu meldenden Gefahren gehörten herannahende [[:wikipedia:de:Militär|Truppen]] und [[:wikipedia:de:Bande (Gruppe)|Banden]], aber auch [[:wikipedia:de:Brand|Brände]], die wegen der Enge der Städte, der weit verbreiteten Holzbauweise und des lange als Brennmaterial verwendeten [[:wikipedia:de:Torf]]s, dessen Asche relativ lange nachglüht, sehr gefährlich waren.
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Zu den zu meldenden Gefahren gehörten herannahende {{Wpl|Militär|Truppen}} und {{Wpl|Bande (Gruppe)|Banden}}, aber auch {{Wpl|Brand|Brände}}, die wegen der Enge der Städte, der weit verbreiteten Holzbauweise und des lange als Brennmaterial verwendeten {{Wpl|Torfs}}, dessen Asche relativ lange nachglüht, sehr gefährlich waren.
  
Je nach Gegebenheit wurden dafür [[:wikipedia:de:Kirchturm|Kirchtürme]] oder Türme der [[:wikipedia:de:Stadtbefestigung]] genutzt, innerhalb der Burgen war es meist der [[:wikipedia:de:Bergfried]]. Zur Warnung der Bürger nutzten die Türmer entweder ein Wächter[[:wikipedia:de:Horn (Instrument)|horn]], eine [[:wikipedia:de:Glocke]], [[:wikipedia:de:Warnflagge|Signalflagge]]n oder bei Dunkelheit auch Lampen. Es war durchaus üblich, dass Türmer auch im Turm wohnten. Eine weitere Aufgabe des Türmers konnte zudem das stündliche Schlagen einer Glocke zur Zeitangabe sein.
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Je nach Gegebenheit wurden dafür {{Wpl|Kirchturm|Kirchtürme}} oder Türme der {{Wpl|Stadtbefestigung}} genutzt, innerhalb der Burgen war es meist der {{Wpl|Bergfried}}. Zur Warnung der Bürger nutzten die Türmer entweder ein Wächter{{Wpl|Horn (Instrument)|horn}}, eine {{Wpl|Glocke}}, {{Wpl|Warnflagge|Signalflaggen}} oder bei Dunkelheit auch Lampen. Es war durchaus üblich, dass Türmer auch im Turm wohnten. Eine weitere Aufgabe des Türmers konnte zudem das stündliche Schlagen einer Glocke zur Zeitangabe sein.
  
Das [[:wikipedia:de:Choral|Choral­blasen]] vom Turm ist eine rein protestantische Tradition, die erst mit der Reformation aufkam. Dem geblasenen Choral kam eine besondere Bedeutung zu, da es eine Art der Predigt darstellte, die über die Häuser hinweg zu den Menschen getragen wurde. Die Gemeinde hörte den Choral und konnte zuhause oder auf der Straße mitsingen oder mitbeten. Dies ist eng mit dem [[:wikipedia:de:Turmblasen]] verwoben.
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Das {{Wpl|Choral|Choral­blasen}} vom Turm ist eine rein protestantische Tradition, die erst mit der Reformation aufkam. Dem geblasenen Choral kam eine besondere Bedeutung zu, da es eine Art der Predigt darstellte, die über die Häuser hinweg zu den Menschen getragen wurde. Die Gemeinde hörte den Choral und konnte zuhause oder auf der Straße mitsingen oder mitbeten. Dies ist eng mit dem {{Wpl|Turmblasen}} verwoben.
  
Heute werden Türmer hauptsächlich im Rahmen des [[:wikipedia:de:Tourismus]] beschäftigt.
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Heute werden Türmer hauptsächlich im Rahmen des {{Wpl|Tourismus}} beschäftigt.
  
 
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Im [[:wikipedia:de:Mittelalter]] galt der Beruf des Türmers als „[[:wikipedia:de:Unehrlicher Beruf|ehrlos]]“ und damit als [[:wikipedia:de:unehrlicher Beruf]]. In den städtischen [[:wikipedia:de:Ständegesellschaft]]en des Mittelalters wurden Kinder aus Türmerfamilien daher meist von der Aufnahme in andere [[:wikipedia:de:Zunft|Zünfte]] ausgeschlossen. Erst Mitte des 16. Jahrhunderts erhielten sie durch [[:wikipedia:de:Reichsgesetz]]e der Jahre 1548 und 1577 die Möglichkeit, ein anderes Handwerk zu erlernen.
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Im {{Wpl|Mittelalter}} galt der Beruf des Türmers als „{{Wpl|Unehrlicher Beruf|ehrlos}}“ und damit als {{Wpl|unehrlicher|Beruf}}. In den städtischen {{Wpl|Ständegesellschaften}} des Mittelalters wurden Kinder aus Türmerfamilien daher meist von der Aufnahme in andere {{Wpl|Zunft|Zünfte}} ausgeschlossen. Erst Mitte des 16. Jahrhunderts erhielten sie durch {{Wpl|Reichsgesetze}} der Jahre 1548 und 1577 die Möglichkeit, ein anderes Handwerk zu erlernen.
  
 
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* [http://www.kirchtuerme-ludwigsburg.de/ Kirchtürme Ludwigsburg - siehe Kapitel/Menüpunkt: Historische Berufe > Der Turmwächter]
 
* [http://www.kirchtuerme-ludwigsburg.de/ Kirchtürme Ludwigsburg - siehe Kapitel/Menüpunkt: Historische Berufe > Der Turmwächter]
 
* [http://www.munot.ch/index.dna?rubrik=8&lang=1 Webseite des Munotwächters] Schaffhausen/Schweiz
 
* [http://www.munot.ch/index.dna?rubrik=8&lang=1 Webseite des Munotwächters] Schaffhausen/Schweiz
  
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Aktuelle Version vom 11. Februar 2024, 13:20 Uhr

Türmer (auch Turmwächter oder Turmbläser) ist die Bezeichnung für einen Wächter, der von einem Turm bzw. einer Türmerstube die Umgebung beobachtet.

Aufgaben

Türmer hatten allgemein die Aufgabe, vom höchsten TurmWP die StadtWP oder BurgWP vor Gefahren zu warnen.

Zu den zu meldenden Gefahren gehörten herannahende TruppenWP und BandenWP, aber auch BrändeWP, die wegen der Enge der Städte, der weit verbreiteten Holzbauweise und des lange als Brennmaterial verwendeten TorfsWP, dessen Asche relativ lange nachglüht, sehr gefährlich waren.

Je nach Gegebenheit wurden dafür KirchtürmeWP oder Türme der StadtbefestigungWP genutzt, innerhalb der Burgen war es meist der BergfriedWP. Zur Warnung der Bürger nutzten die Türmer entweder ein WächterhornWP, eine GlockeWP, SignalflaggenWP oder bei Dunkelheit auch Lampen. Es war durchaus üblich, dass Türmer auch im Turm wohnten. Eine weitere Aufgabe des Türmers konnte zudem das stündliche Schlagen einer Glocke zur Zeitangabe sein.

Das Choral­blasenWP vom Turm ist eine rein protestantische Tradition, die erst mit der Reformation aufkam. Dem geblasenen Choral kam eine besondere Bedeutung zu, da es eine Art der Predigt darstellte, die über die Häuser hinweg zu den Menschen getragen wurde. Die Gemeinde hörte den Choral und konnte zuhause oder auf der Straße mitsingen oder mitbeten. Dies ist eng mit dem TurmblasenWP verwoben.

Heute werden Türmer hauptsächlich im Rahmen des TourismusWP beschäftigt.

Soziale Stellung

Im MittelalterWP galt der Beruf des Türmers als „ehrlosWP“ und damit als BerufWP. In den städtischen StändegesellschaftenWP des Mittelalters wurden Kinder aus Türmerfamilien daher meist von der Aufnahme in andere ZünfteWP ausgeschlossen. Erst Mitte des 16. Jahrhunderts erhielten sie durch ReichsgesetzeWP der Jahre 1548 und 1577 die Möglichkeit, ein anderes Handwerk zu erlernen.

Literatur

  • Peter Bahn: „Hört Ihr Leut' und lasst Euch sagen…“. Die Geschichte der Türmer und Nachtwächter. Begleitbuch zur Ausstellung des Museums im Schweizer Hof, Bretten. Bretten 2008, ISBN 978-3-928029-47-6.
  • Barbara Polaczek, Johann Wax: Glockenschlag und Hörnerklang. Türmer in der Oberpfalz. Buch & Kunstverlag Oberpfalz, Amberg 2002, ISBN 3-924350-95-7.
  • Friedrich Scheele (Hrsg.), Martina Glimme: Slaept niet die daer waeckt: von Nachtwächtern und Türmern in Emden und anderswo. Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung, Veröffentlichungen des Ostfriesischen Landesmuseums und Emder Rüstkammer 11. Isensee, Oldenburg 2001, ISBN 3-89598-761-1.
  • Feuersbrünste – Sturmgeläut: Stadtbrände in Frankfurt am Main. Die Geschichte der städtischen Türmer und der Feuermeldetechnik. Ausstellung zum 1200-Jahre-Jubiläum der Stadt Frankfurt am Main und zum 120-Jahre-Jubiläum der Berufsfeuerwehr Frankfurt am Main in der Zeit vom 29. Juli bis 30. Oktober 1994 im Pfarrturm der St.-Bartholomäus-Kirche („Kaiserdom“). Frankfurt 1994

Weblinks


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