Ansgar Brinkmann: Unterschied zwischen den Versionen

Aus MünsterWiki
K
Zeile 1: Zeile 1:
'''Ansgar Brinkmann''' (* [[5. Juli]] [[1969]] in Vechta) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler, der von 1991 bis 1993, von 1995 bis Dezember 1995 und von Januar 2006 bis zum Saisonende 2007 für den [[Preußen Münster|SC Preußen Münster 06 e. V.]] gespielt hat. In seiner langen Karriere war Brinkmann bei zahlreichen Vereinen unter Vertrag. Er zählt zu den Spielern mit den meisten Vereinswechseln in Deutschland und galt neben Bernd Schneider als einer der letzten Straßenfußballer Deutschlands.
+
[[Datei:Andreas von Holst 2009.jpg|thumb|"Kuddel“ (bürgerlich: Andreas von Holst) ((Quelle: Poiseon Bild & Text via Wikimedia Commons)]]
 +
'''Georg Andreas Christian von Holst''', genannt '''Kuddel''' (* [[11. Juni]] [[1964]] in Münster), ist Gitarrist und Songwriter der Band {{Wpl|Die_Toten_Hosen|Die Toten Hosen}}.
  
{| class="wikitable float-right" style="font-size: 95%;" width=300
+
==Biografie ==
|-
+
Von Holst entstammt einem Adelsgeschlecht aus dem Baltikum . Er wuchs mit seinem älteren Bruder Niko in Düsseldorf-Derendorf auf und besuchte dort das Rethel-Gymnasium. Schon früh begann er nach Anleitung von {{Wpl|Peter_Bursch|Peter Burschs}} Gitarrenschule Gitarre zu spielen. Zunächst bediente er das Instrument jedoch wie eine Zither auf dem Küchentisch, weil er als Linkshänder erhebliche Schwierigkeiten hatte, die Akkorde zu greifen. Erst viel später erfuhr er, dass es spezielle Instrumente für Linkshänder gibt.
!colspan=3 align=center bgcolor="#ff9999"|Ansgar Brinkmann
 
|-
 
|-
 
!colspan=3 bgcolor="#ff9999"|Vereine
 
|-
 
|'''Zeitraum'''||'''Verein'''||'''Spiele (Tore)''' <sup>[Anm.1]</sup>
 
|-
 
| ||SC Schwarz-Weiß Bakum
 
|-
 
| ||Blau Weiß Lohne
 
|-
 
| bis 1987 (Jugend)||Bayer 05 Uerdingen
 
|-
 
|1987-1991||VfL Osnabrück||96 (6)
 
|-
 
|1991-1993||SC Preußen Münster|| 17 (2)
 
|-
 
|1993-1995||FSV Mainz 05||55 (7)
 
|-
 
|1995-12/1995||SC Preußen Münster||13 (2)
 
|-
 
|01/1996-1996||FC Gütersloh||20 (2)
 
|-
 
|1996-12/1996||SC Verl||5 (1)
 
|-
 
|01/1997-1997||BV Cloppenburg||0 (0)
 
|-
 
|1997-1999||Eintracht Frankfurt||46 (4)
 
|-
 
|1999-2000||Tennis Borussia Berlin||29 (1)
 
|-
 
|2000-2001||VfL Osnabrück||24 (4)
 
|-
 
|2001-2003||Arminia Bielefeld||57 (7)
 
|-
 
|2003-12/2004||LR Ahlen||4 (0)
 
|-
 
|01(2004)-2004||FC Kärnten (ausgeliehen)||
 
|-
 
|01/2005-12/2005||Dynamo Dresden||27 (4)
 
|-
 
|01/2006-2007||SC Preußen Münster||33 (3)
 
|-
 
|05/2012- ||TSV Juist|| ?
 
|}
 
  
== Stationen ==
+
Er spielte dann zunächst mit einem Schulfreund und einem Deutschlehrer auf Schulfesten und schloss sich 1980 der Band {{Wpl|Campino|Campino}} in Neuss kennengelernt hatte. 1982 war er Gründungsmitglied der „Toten Hosen“ und blieb der Band bis heute treu.
  
Brinkmann wuchs als jüngstes von sieben Geschwistern auf. Als A-Jugendlicher wurde er in die Niedersachsenauswahl berufen. Als er 15 Jahre alt war, entdeckten ihn Talentscouts von Bayer 05 Uerdingen, so dass Brinkmann nach Krefeld zog. Er spielte für Bayer und machte nebenbei sein Berufsbildungsjahr im Kfz-Handwerk.
+
An der Schule hatte von Holst immer weniger Interesse, und er verließ das Gymnasium in der elften Klasse <sup>[Anm. 1]</sup>. In den 80er Jahren hatte von Holst Alkoholprobleme, bekam sich jedoch unter Kontrolle und ist heute abstinent <sup>[Anm. 2]</sup>.
  
Seine Profilaufbahn begann er mit 18 Jahren 1987 beim VfL Osnabrück in der 2. Fußball-Bundesliga. In der Saison 1990/1991 wechselte der schnelle Flügelspieler zum Ligarivalen Preußen Münster, wo er schnell zum Publikumsliebling avancierte. Am Ende der Saison stieg er mit den Preußen in die Oberliga Westfalen ab, blieb aber noch zwei Jahre beim Verein. 1993 folgte Brinkmanns Rückkehr in die 2. Fußball-Bundesliga, wo er beim 1. FSV Mainz 05 einen Vertrag unterschrieb.
+
Auf den Tourneen der Band lernte er seine zukünftige Ehefrau Susi kennen, die zur Crew gehörte und einen Merchandisingstand führte. Die beiden haben inzwischen zwei Kinder. Von Holst lebt mit seiner Familie in der Eifel. <sup>[Anm. 3]</sup>. Sohn Tim durfte beim Auftritt der Toten Hosen bei den Festivals Rock am Turm 2004 und Rock am Ring 2004 mit der Band live auftreten und spielte auf der E-Gitarre das ''Container-Lied'' <sup>[Anm. 4]</sup>.
  
Nach einem kurzen Intermezzo in Münster im Jahr 1995 und weiteren Stationen beim FC Gütersloh, dem SC Verl und BV Cloppenburg folgte der Wechsel zu Eintracht Frankfurt, mit der Brinkmann 1998 der Aufstieg in die Bundesliga gelang.
+
Von Holst trat 1984 in der Formation „Inbase“ in Erscheinung. Zusammen mit Sänger Stefan Telegdy schrieb er den Titel ''Christine'', den Bellaphon Records als Single veröffentlichte und der im selben Jahr in der ARD-Fernsehsendung ''Formel Eins'' vorgestellt wurde <sup>[Anm. 5]</sup>.
  
Nach einer Saison in der ersten Liga spielte Brinkmann erneut einige Jahre in der 2. Bundesliga bei Tennis Borussia Berlin, wiederum beim VfL Osnabrück und Arminia Bielefeld. Mit Bielefeld gelang ihm 2002 die Rückkehr in die Bundesliga, wo er in 30 Spielen 2 Tore schoss.
+
== Einzelnachweise ==
 +
* [Anm. 1]: Bertram Job: ''Bis zum bitteren Ende…Die Toten Hosen erzählen ihre Geschichte''. Köln : Kiepenheuer & Witsch 1996, ISBN 978-3-462-02532-3, Seite 134 ff.
 +
* [Anm. 2]: [http://www.dietotenhosen.de/aktionen_fragenandth_teil10.php Fragen an Kuddel Teil 10]
 +
* [Anm. 3]: [http://www.dietotenhosen.de/aktionen_fragenandth_teil20.php Fragen an Kuddel Teil 20]
 +
* [Anm. 4]: DVD ''Rock am Ring 2004- Die Toten Hosen live''
 +
* [Anm. 5]: [http://www.popsike.com/pix/20030628/2542008626.jpg Plattencover von ''Christine'']
  
2003 wechselte Brinkmann zu LR Ahlen und in der Winterpause zum österreichischen Bundesligisten FC Kärnten nach Klagenfurt. Im Januar 2005 wechselte Brinkmann zu Dynamo Dresden. Am 9. Januar 2006 wurde der Vertrag in Dresden aufgelöst und Brinkmann wechselte zu Preußen Münster. Den Abstieg der Preußen in die Oberliga konnte er nicht verhindern. Für die Münsteraner absolvierte Brinkmann am 13. Mai 2007 in der Oberliga-Partie gegen die zweite Mannschaft vom FC Schalke 04 das letzte Spiel seiner Karriere.
 
 
Am 27. März 2009 fand sein Abschiedsspiel vor 4100 Zuschauern in der Bielefelder SchücoArena statt. Das Spiel zwischen dem Team Ansgar und den Arminia-Allstars endete 6:6. Kurz vor Schluss holte sich Brinkmann noch symbolisch seine letzte rote Karte. Seine Ehrenrunde bewältigte er während des Liedes "Dieser Weg" von Xavier Naidoo.
 
Am Spiel nahmen außerdem noch Thomas Häßler, Uwe Bein, Sergej Barbarez und der ehemalige Handball-Nationalspieler Stefan Kretzschmar teil.
 
 
Drei Jahre nach seinem Abschiedsspiel schloss sich Brinkmann noch einmal als Spieler einem Verein an. In der 1. Kreisklasse lief er am Pfingstsonntag 2012 für den TSV Juist auf<sup>[Anm. 2]</sup>.
 
 
Im September 2009 erwarb er seine A-Trainerlizenz in der Sportschule Hennef (Fußball-Verband Mittelrhein e.V.) und plant aktuell, eine Ausbildung zum Fußballlehrer zu absolvieren.
 
Parallel arbeitet er als Spielerscout für eine Kölner Sportagentur.
 
 
== Brinkmanns Ruf als „Enfant terrible“ ==
 
 
Auch außerhalb des Fußballplatzes sorgte Ansgar Brinkmann für Schlagzeilen, die ihm den Spitznamen „Trinkmann“ einbrachten. So flüchtete er in Osnabrück zu Fuß vor einer Alkoholkontrolle und stellte sich erst Stunden später auf dem Revier, um den Fahrzeugschlüssel abzuholen. Darüber hinaus war Brinkmann in Bielefeld, Berlin und Gütersloh in Handgreiflichkeiten verwickelt, die ihm unter anderem eine Geldstrafe von 42.000 Euro wegen Körperverletzung einbrachte. Auch die Pleite eines Reha-Zentrums und Investitionen in eine Einkaufspassage in Bielefeld, durch die Brinkmann nach eigener Aussage mehr als 150.000 Euro verlor, brachte ihn vor Gericht.
 
 
Sein Ruf als "Enfant terrible" schadete der Beliebtheit Brinkmanns bei den Fußballfans nicht, sondern förderte sie eher noch. Typische Vokabeln, die in der Sportberichterstattung zu Brinkmann fielen, waren „weißer Brasilianer“, „Publikumsliebling“, „Kultspieler“ und „einer der letzten ,Typen‘ der Bundesliga“, zumal sich Interviews mit Brinkmann durch seine lockeren, zum Teil auch provokanten Sprüche von den Interview-Aussagen vieler anderer Profifußballer unterschieden. Beim Bielefelder Lokalsender Radio Bielefeld wurde ihm eine eigene Comedy-Serie namens „Mission: Klassenerhalt“ gewidmet. Hier prägte er die Floskel: „Das braucht kein Mensch“. Diese Aussage widmete er gegnerischen Mannschaften und Spielern.
 
 
Legendär ist die Ansage auf seinem Anrufbeantworter: „Bin bis fünf Uhr früh in meiner Stammkneipe zu erreichen“.
 
 
== Literatur ==
 
* Ansgar Brinkmann und Bastian Henrichs : ''Ansgar Brinkmann : der weiße Brasilianer'';  Bielefeld : Delius Klasing, 2011; ISBN 978-3-7688-3264-9 
 
  
 
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==
 +
* [http://www.dietotenhosen.de/alldieganzenjahre_steckbriefe_kuddel.php Persönliche Präsentation von Andreas von Holst]
 +
* {{Wpl|Internet_Movie_Database|IMDb}}
  
*[http://www.hallofamilie.de/freizeit/sport/weitere-artikel/1/376-exzentriker-ansgar-brinkmann.html Der schwarz-weiße Brasilianer]
+
{{Vorlage:Aus Wikipedia|Andreas_von_Holst|Andreas von Holst}}
 
 
== Anmerkung ==
 
* [Anm. 1] : Berücksichtigt sind nur Liga-Spiele.
 
* [Anm. 2] : [http://www.welt.de/sport/fussball/article106383967/Ansgar-Brinkmann-verletzt-sich-bei-Comeback.html Kurzbericht in ''Die Welt'' vom 28. Mai 2012] (abgerufen am 15. Juni 2012)
 
{| style="color:#565656;font-size:11px;"
 
|
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel [http://de.wikipedia.org/wiki/Ansgar_Brinkmann Ansgar Brinkmann] aus der freien Enzyklopädie [http://de.wikipedia.org/ Wikipedia]. Der Wikipediaartikel steht unter der [http://www.gnu.org/licenses/fdl.txt GNU-Lizenz für freie Dokumentation]. In der Wikipedia ist eine [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ansgar_Brinkmann&action=history Liste der Autoren] verfügbar.
 
  
[[Kategorie:Fußballspieler|Brinkmann, Ansgar]]
+
[[Kategorie:Geboren in Münster|Holst, Andreas von]]
[[Kategorie:Preußen Münster|Brinkmann, Ansgar]]
+
[[Kategorie:Musiker|Holst, Andreas von]]

Version vom 11. Februar 2024, 14:19 Uhr

"Kuddel“ (bürgerlich: Andreas von Holst) ((Quelle: Poiseon Bild & Text via Wikimedia Commons)

Georg Andreas Christian von Holst, genannt Kuddel (* 11. Juni 1964 in Münster), ist Gitarrist und Songwriter der Band Die Toten HosenWP.

Biografie

Von Holst entstammt einem Adelsgeschlecht aus dem Baltikum . Er wuchs mit seinem älteren Bruder Niko in Düsseldorf-Derendorf auf und besuchte dort das Rethel-Gymnasium. Schon früh begann er nach Anleitung von Peter BurschsWP Gitarrenschule Gitarre zu spielen. Zunächst bediente er das Instrument jedoch wie eine Zither auf dem Küchentisch, weil er als Linkshänder erhebliche Schwierigkeiten hatte, die Akkorde zu greifen. Erst viel später erfuhr er, dass es spezielle Instrumente für Linkshänder gibt.

Er spielte dann zunächst mit einem Schulfreund und einem Deutschlehrer auf Schulfesten und schloss sich 1980 der Band CampinoWP in Neuss kennengelernt hatte. 1982 war er Gründungsmitglied der „Toten Hosen“ und blieb der Band bis heute treu.

An der Schule hatte von Holst immer weniger Interesse, und er verließ das Gymnasium in der elften Klasse [Anm. 1]. In den 80er Jahren hatte von Holst Alkoholprobleme, bekam sich jedoch unter Kontrolle und ist heute abstinent [Anm. 2].

Auf den Tourneen der Band lernte er seine zukünftige Ehefrau Susi kennen, die zur Crew gehörte und einen Merchandisingstand führte. Die beiden haben inzwischen zwei Kinder. Von Holst lebt mit seiner Familie in der Eifel. [Anm. 3]. Sohn Tim durfte beim Auftritt der Toten Hosen bei den Festivals Rock am Turm 2004 und Rock am Ring 2004 mit der Band live auftreten und spielte auf der E-Gitarre das Container-Lied [Anm. 4].

Von Holst trat 1984 in der Formation „Inbase“ in Erscheinung. Zusammen mit Sänger Stefan Telegdy schrieb er den Titel Christine, den Bellaphon Records als Single veröffentlichte und der im selben Jahr in der ARD-Fernsehsendung Formel Eins vorgestellt wurde [Anm. 5].

Einzelnachweise


Weblinks


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Andreas von Holst aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Der Wikipediaartikel steht unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike 3.0“. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.