Erwin Kostedde: Unterschied zwischen den Versionen
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== Vereinskarriere == | == Vereinskarriere == | ||
− | Der Sohn eines afroamerikanischen GIs erlernte das Fußballspiel in der Jugend von SC Münster 08, Tus Saxonia und Preußen Münster; einer seiner damaligen Trainer war Ex-Nationalspieler | + | Der Sohn eines afroamerikanischen GIs erlernte das Fußballspiel in der Jugend von SC Münster 08, Tus Saxonia und Preußen Münster; einer seiner damaligen Trainer war Ex-Nationalspieler Felix „Fiffi“ Gerritzen. Aus der A-Jugend führte Kosteddes Weg 1965 direkt in die 1. Mannschaft der Preußen, für die er zwei Spielzeiten lang in der Regionalliga West spielte und in 35 Einsätzen achtzehn Tore erzielte. 1967 wechselte Kostedde in die Bundesliga zum MSV Duisburg. 1968 ging er zum belgischen Erstligisten Standard Lüttich, für den er drei Spielzeiten lang auflief. In Lüttich löste er 1971 mit 26 Toren Lothar Emmerich als besten Torschützen der Erste Division in Belgien ab <sup>[Anm. 1]</sup>. |
− | Seit 1971 bei Kickers Offenbach in der Regionalliga Süd unter Vertrag, stieg er mit dem Verein 1972 in die Bundesliga auf und wurde in drei Spielzeiten zum Publikumsliebling und Bundesliga-Rekordtorschützen, der er bis heute ist. Das seit 1994 in 65 Ausgaben vor dem Stadion am Bieberer Berg in Offenbach vertriebene und 2007 eingestellte Fan-Magazin | + | Seit 1971 bei Kickers Offenbach in der Regionalliga Süd unter Vertrag, stieg er mit dem Verein 1972 in die Bundesliga auf und wurde in drei Spielzeiten zum Publikumsliebling und Bundesliga-Rekordtorschützen, der er bis heute ist. Das seit 1994 in 65 Ausgaben vor dem Stadion am Bieberer Berg in Offenbach vertriebene und 2007 eingestellte Fan-Magazin „Erwin" wurde nach ihm benannt<sup>[Anm. 2]</sup>. Er wechselte 1975 für 650.000 D-Mark zu Hertha BSC <sup>[Anm. 3]</sup> und 1976 zu Borussia Dortmund. Nach einem recht erfolglosen Gastspiel beim Zweitligisten Union Solingen wurde Kostedde in der Saison 1979/80 zum „Retter" des abstiegsbedrohten Vereins Stade Laval in der ersten französischen Liga. Als Stürmer in Laval wurde er 1980, gemeinsam mit dem Argentinier Delio Onnis von der AS Monaco Torschützenkönig der Ligue 1. Von 1980 bis 1982 spielte er dann für Werder Bremen und stieg mit dem Verein 1981 von der Zweiten zur Ersten Bundesliga auf. Seine aktive Karriere als Fußball-Profi beendete Erwin Kostedde 1983 mit 37 Jahren beim VfL Osnabrück. |
Der frühere Manager Rudi Assauer äußerte sich 1980 über die Verpflichtung von Erwin Kostedde für Bremen wie folgt: ''„Bei uns braucht der Kostedde nicht mehr zu laufen, es genügt, wenn er im gegnerischen Strafraum steht und mit seinem Hintern noch Tore macht.“'' | Der frühere Manager Rudi Assauer äußerte sich 1980 über die Verpflichtung von Erwin Kostedde für Bremen wie folgt: ''„Bei uns braucht der Kostedde nicht mehr zu laufen, es genügt, wenn er im gegnerischen Strafraum steht und mit seinem Hintern noch Tore macht.“'' | ||
− | In 219 Bundesligaspielen erzielte er 98 Tore. In der Zweiten Bundesliga Nord und der eingleisigen Zweiten Liga schoss er in 74 Spielen 41 Tore | + | In 219 Bundesligaspielen erzielte er 98 Tore. In der Zweiten Bundesliga Nord und der eingleisigen Zweiten Liga schoss er in 74 Spielen 41 Tore. |
== Nationalmannschaft == | == Nationalmannschaft == | ||
− | In der Nationalmannschaft kam Kostedde 1974 und 1975 dreimal zum Einsatz und war der erste dunkelhäutige deutsche Nationalspieler. Sein Debüt gab er am 22. Dezember 1974 in Gżira beim 1:0-Erfolg in der EM-Qualifikation gegen die maltesische Fußballnationalmannschaft. Beim Freundschaftsspiel gegen England am [[12. März]] [[1975]] im Londoner Wembley-Stadion, das die Engländer 2:0 gewannen,hatte er seinen zweiten Einsatz. Sein drittes und zugleich letztes Spiel bestritt er am [[11. Oktober]] 1975 beim 1:1 im EM-Qualifikationsspiel gegen Griechenland im Düsseldorfer Rheinstadion. | + | In der Nationalmannschaft kam Kostedde 1974 und 1975 dreimal zum Einsatz und war der erste dunkelhäutige deutsche Nationalspieler. Sein Debüt gab er am [[22. Dezember]] [[1974]] in Gżira beim 1:0-Erfolg in der EM-Qualifikation gegen die maltesische Fußballnationalmannschaft. Beim Freundschaftsspiel gegen England am [[12. März]] [[1975]] im Londoner Wembley-Stadion, das die Engländer 2:0 gewannen,hatte er seinen zweiten Einsatz. Sein drittes und zugleich letztes Spiel bestritt er am [[11. Oktober]] 1975 beim 1:1 im EM-Qualifikationsspiel gegen Griechenland im Düsseldorfer Rheinstadion. |
== Leben nach der aktiven Zeit == | == Leben nach der aktiven Zeit == | ||
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== Erfolge == | == Erfolge == | ||
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* Torschützenkönig in der Ersten Division (Belgien): 1970/71 (26 Tore) | * Torschützenkönig in der Ersten Division (Belgien): 1970/71 (26 Tore) | ||
* Torschützenkönig in der Division 1 (Frankreich): 1979/80 (21 Tore, gemeinsam mit Delio Onnis) | * Torschützenkönig in der Division 1 (Frankreich): 1979/80 (21 Tore, gemeinsam mit Delio Onnis) | ||
− | * Schütze des | + | * Schütze des „Tors des Jahres"" 1974 in der ARD-Sportschau (sein am [[18. Oktober]] [[1974]] mit einem Volleyschuss erzieltes 3:3 gegen Borussia Mönchengladbach) |
* Bremer Sportler des Jahres 1981 | * Bremer Sportler des Jahres 1981 | ||
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* [Anm. 4] : [http://www.manager-magazin.de/koepfe/artikel/0,2828,465874,00.html] | * [Anm. 4] : [http://www.manager-magazin.de/koepfe/artikel/0,2828,465874,00.html] | ||
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Aktuelle Version vom 17. Februar 2024, 14:21 Uhr
Erwin Kostedde (* 21. Mai 1946 in Münster) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler, der bis 1967 für den SC Preußen Münster spielte.
Erwin Kostedde | ||
---|---|---|
Spielerinformationen | ||
Name | Erwin Kostedde | |
Geburtstag | 21. Mai 1946 | |
Geburtsort | Münster | |
Größe | 177 cm | |
Position | Sturm | |
Jugendvereine | ||
„SC Münster 08WP“ | ||
TUS Saxonia Münster | ||
SC Preußen Münster | ||
Vereine als Aktiver | ||
Verein | Jahre | Spiele (Tore) |
SC Preußen Münster | 1965 - 1967 | 35 (18) |
MSV Duisburg | 1967 - 1968 | 19 (5) |
Standard Lüttich | 1968 - 1971 | 67 (51) |
Kickers Offenbach | 1971 - 1975 | 129 (80) |
Hertha BSC Berlin | 1975 - 1976 | 26 (14) |
Borussia Dortmund | 1976 - 1978 | 48 (18) |
1. FC Union Solingen | 1978 | 2 (0) |
Standard Lüttich | 1978 - 1979 | 15 (6) |
Stade Laval | 1979 - 1980 | 34 (21) |
SV Werder Bremen | 1980 - 1982 | 75 (38) |
VfL Osnabrück | 1982 - 1983 | 30 (12) |
Nationalmannschaft | ||
1974 - 1975 | 3 Spiele (0 Tore) |
Inhaltsverzeichnis
Vereinskarriere
Der Sohn eines afroamerikanischen GIs erlernte das Fußballspiel in der Jugend von SC Münster 08, Tus Saxonia und Preußen Münster; einer seiner damaligen Trainer war Ex-Nationalspieler Felix „Fiffi“ Gerritzen. Aus der A-Jugend führte Kosteddes Weg 1965 direkt in die 1. Mannschaft der Preußen, für die er zwei Spielzeiten lang in der Regionalliga West spielte und in 35 Einsätzen achtzehn Tore erzielte. 1967 wechselte Kostedde in die Bundesliga zum MSV Duisburg. 1968 ging er zum belgischen Erstligisten Standard Lüttich, für den er drei Spielzeiten lang auflief. In Lüttich löste er 1971 mit 26 Toren Lothar Emmerich als besten Torschützen der Erste Division in Belgien ab [Anm. 1].
Seit 1971 bei Kickers Offenbach in der Regionalliga Süd unter Vertrag, stieg er mit dem Verein 1972 in die Bundesliga auf und wurde in drei Spielzeiten zum Publikumsliebling und Bundesliga-Rekordtorschützen, der er bis heute ist. Das seit 1994 in 65 Ausgaben vor dem Stadion am Bieberer Berg in Offenbach vertriebene und 2007 eingestellte Fan-Magazin „Erwin" wurde nach ihm benannt[Anm. 2]. Er wechselte 1975 für 650.000 D-Mark zu Hertha BSC [Anm. 3] und 1976 zu Borussia Dortmund. Nach einem recht erfolglosen Gastspiel beim Zweitligisten Union Solingen wurde Kostedde in der Saison 1979/80 zum „Retter" des abstiegsbedrohten Vereins Stade Laval in der ersten französischen Liga. Als Stürmer in Laval wurde er 1980, gemeinsam mit dem Argentinier Delio Onnis von der AS Monaco Torschützenkönig der Ligue 1. Von 1980 bis 1982 spielte er dann für Werder Bremen und stieg mit dem Verein 1981 von der Zweiten zur Ersten Bundesliga auf. Seine aktive Karriere als Fußball-Profi beendete Erwin Kostedde 1983 mit 37 Jahren beim VfL Osnabrück.
Der frühere Manager Rudi Assauer äußerte sich 1980 über die Verpflichtung von Erwin Kostedde für Bremen wie folgt: „Bei uns braucht der Kostedde nicht mehr zu laufen, es genügt, wenn er im gegnerischen Strafraum steht und mit seinem Hintern noch Tore macht.“
In 219 Bundesligaspielen erzielte er 98 Tore. In der Zweiten Bundesliga Nord und der eingleisigen Zweiten Liga schoss er in 74 Spielen 41 Tore.
Nationalmannschaft
In der Nationalmannschaft kam Kostedde 1974 und 1975 dreimal zum Einsatz und war der erste dunkelhäutige deutsche Nationalspieler. Sein Debüt gab er am 22. Dezember 1974 in Gżira beim 1:0-Erfolg in der EM-Qualifikation gegen die maltesische Fußballnationalmannschaft. Beim Freundschaftsspiel gegen England am 12. März 1975 im Londoner Wembley-Stadion, das die Engländer 2:0 gewannen,hatte er seinen zweiten Einsatz. Sein drittes und zugleich letztes Spiel bestritt er am 11. Oktober 1975 beim 1:1 im EM-Qualifikationsspiel gegen Griechenland im Düsseldorfer Rheinstadion.
Leben nach der aktiven Zeit
Nach seinem Karriereende verlor Kostedde seine Ersparnisse durch einen dubiosen Anlageberater. 1990 wurde er wegen des Verdachts, einen Raubüberfall auf eine Spielhalle in Coesfeld begangen zu haben, verhaftet, jedoch nach monatelanger Untersuchungshaft von diesem Vorwurf freigesprochen.[Anm. 4]. Erwin Kostedde lebt heute im Münsterland.
Erfolge
Individuell:
- Torschützenkönig in der Ersten Division (Belgien): 1970/71 (26 Tore)
- Torschützenkönig in der Division 1 (Frankreich): 1979/80 (21 Tore, gemeinsam mit Delio Onnis)
- Schütze des „Tors des Jahres"" 1974 in der ARD-Sportschau (sein am 18. Oktober 1974 mit einem Volleyschuss erzieltes 3:3 gegen Borussia Mönchengladbach)
- Bremer Sportler des Jahres 1981
Weblinks
Einzelnachweise
- [Anm. 1] : Liste der besten Torschützen beim belgischen Verband KBVB
- [Anm. 2] : [1]
- [Anm. 3] : Kicker Sportmagazin Nr. 54 vom 1. Juli 1975, S. 20
- [Anm. 4] : [2]
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