Friedrich Philippi: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Seit 1900 war Philippi Honorarprofessor für Geschichte der Philosophischen und naturwissenschaftlichen Fakultät zunächst der [[Akademie|Theologisch-Philosophischen Akademie]] zu Münster und dann der [[ | + | Seit 1900 war Philippi Honorarprofessor für Geschichte der Philosophischen und naturwissenschaftlichen Fakultät zunächst der [[Akademie|Theologisch-Philosophischen Akademie]] zu Münster und dann der [[WWU|Westfälischen Wilhelms-Universität]]. Er erhielt 1923 den Ehrendoktortitel ihrer juristischen Fakultät. Er ist begraben auf dem [[Zentralfriedhof]] Münster. Die Trauerrede hielt sein Freund „{{Wpl|Julius Smend}}“. |
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Aktuelle Version vom 17. Februar 2024, 14:25 Uhr
Gustav Friedrich Dettmar Philippi (* 14. Juli 1853 in Elberfeld (heute zu Wuppertal); † 26. April 1930 in Münster) war ein deutscher Historiker und Archivar.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Philippi studierte nach seinem Abitur am Elberfelder Gymnasium (1872) Philologie an der Universität Bonn, war dort Mitglied der Burschenschaft Alemannia Bonn und schloss das Studium mit der Promotion magna cum laude (Thema seiner Dissertation: De Tabula Peutingeriana – Die Peutingersche Tafel, eine alte römische Militärkarte mit dem Wegenetz von Spanien bis Indien) bei Heinrich von Sybel ab. In Bonn trat er in den preußischen Archivdienst ein. Stationen waren die Staatsarchive Berlin und Stettin, 1888 wurde er Leiter des Staatsarchivs in Osnabrück, ab 1897 Archivdirektor am „Staatsarchiv MünsterWP“. 1886 identifizierte er den Cappenberger Barbarossakopf als Bildnis des Staufers Friedrich I.[Anm. 1]. Philippi war von 1897 bis 1903 Vorsitzender und Geschäftsführer der „Altertumskommission für WestfalenWP“. Zwischen 1897 und 1901 leitete er die Ausgrabungsarbeiten des Römerlagers bei Haltern.
Seit 1900 war Philippi Honorarprofessor für Geschichte der Philosophischen und naturwissenschaftlichen Fakultät zunächst der Theologisch-Philosophischen Akademie zu Münster und dann der Westfälischen Wilhelms-Universität. Er erhielt 1923 den Ehrendoktortitel ihrer juristischen Fakultät. Er ist begraben auf dem Zentralfriedhof Münster. Die Trauerrede hielt sein Freund „Julius SmendWP“.
Familie
Philippi war das jüngste Kind des Landgerichtspräsidenten Johann Friedrich Hector Philippi aus Elberfeld. Sein älterer Bruder war der Maler Heinrich Ludwig Philippi. Er war verheiratet mit Mathilde Steinkopff (1868–1961). Sein Sohn Dettmar Philippi (1889–1981) war engagiert im Kirchenkampf und Mitglied der evangelischen Landessynode.
Schriften (Auswahl)
- De tabula Peutingeriana. Accedunt fragmenta Agrippae geographica Bonn 1876
- Die Siegel des XI. und XII. Jahrhunderts und die Reitersiegel, Münster : Regensberg 1882 (Die westfälischen Siegel des Mittelalters, Heft 1)
- Zur Geschichte der Reichskanzlei unter den letzten Staufern Friedrich II., Heinrich (VII.) und Konrad IV.. Münster, Coppenrath 1885
- Die Cappenberger Porträtbüste Kaiser Friedrichs I., In: Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Alterthumskunde, Band 44 (1886), S. 150–161
- Siegener Urkundenbuch, bearb. v. Friedrich Philippi, 2 Bde., Siegen 1887 – 1926 (ND Osnabrück 1975) Digitalisat der ULB Münster
- Die ältesten Osnabrückischen Gildeurkunden (bis 1500) mit einem Anhange über das Rathssilber zu Osnabrück. Festschrift der Stadt Osnabrück zur 19. Jahresversammlung des Hansischen Geschichtsvereins am 27. und 28. Mai 1890. Osnabrück: Kisling, 1890
- Die Chroniken des Mittelalters, Hrsg. Friedrich Philippi und Hermann Forst. Osnabrück : Rackhorst 1891 (Osnabrücker Geschichtsquellen und Forschungen / 1) (Neudruck 1977)
- (zusammen mit Max Bär): Osnabrücker Urkundenbuch, 3 Bände, Osnabrück 1892 - 1902 (Neudruck Osnabrück 1969 - 1985)
- 1. Band: Die Urkunden der Jahre 772 - 1200, Osnabrück 1892 (Neudruck 1985, ISBN 3-87898-245-3)
- 2. Band: Die Urkunden der Jahre 1201-1250. Osnabrück 1896 (Neudruck 1969)
- 3. Band: Die Urkunden der Jahre 1251–1280. Osnabrück 1899 (Neudruck 1969)
- 4. Band: Die Urkunden der Jahre 1281–1300. Osnabrück 1902 (Neudruck 1977, ISBN 3-87898-101-5)
- Zur Verfassungsgeschichte der westfälischen Bischofsstädte. Osnabrück 1894 Digitalisat bei der UB Bielefeld
- Der westfälische Friede : ein Gedenkbuch zur 250jähr. Wiederkehr des Tages seines Abschlusses am 24. Oktober 1648. Münster : Regensberg 1898 Digitalisat der ULB Münster
- 100 Jahre Preußischer Herrschaft im Münsterlande. Münster: Coppenrath 1904 Digitalisat der ULB Münster]
- Landrechte des Münsterlandes. (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen. Rechtsquellen. Westfälische Landrechte. Band I. Münster : Aschendorff, 1907
- Siegel. (Urkunden und Siegel Bd. IV). Leipzig und Berlin: B. G. Teubner, 1914
- Einführung in die Urkundenlehre des deutschen Mittelalters. Bonn 1920
- Atlas zur weltlichen Altertumskunde des deutschen Mittelalters - Bonn [u.a.] 1923 und 1924
- Geschichte Westfalens. Paderborn : Schöningh 1926, Digitalisat bei der ULB Münster
Literatur
- Aus Vergangenheit und Gegenwart gewidmet von seinen Schülern, Amtsgenossen und Freunden. - Münster 1923
- Nachruf auf Geh. Regierungsrat, Staatsarchivdirektor Dr. Friedrich Philippi. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte und Landeskunde von Osnabrück – 1930
Einzelnachweise
- [Anm. 1]: Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Alterthumskunde 1886, S. 150-161
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