Johannes Poggenburg: Unterschied zwischen den Versionen
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− | '''Johannes Poggenburg''' (* [[12. Mai]] [[1862]] in Ostbevern; † [[5. Januar]] [[1933]] in Münster) war von 1913 bis 1933 der 72. [[Liste der Bischöfe|Bischof]] von Münster. | + | '''Johannes Poggenburg''' (* [[12. Mai]] [[1862]] in {{Wpl|Ostbevern}}; † [[5. Januar]] [[1933]] in Münster) war von 1913 bis 1933 der 72. [[Liste der Bischöfe|Bischof]] von Münster. |
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− | Johannes Poggenburg wurde als achtes von neun Kindern in kleinbäuerlichen Verhältnissen in Ostbevern im Münsterland geboren. Erst mit 23 Jahren legte er das Abitur ab. Als Student in Münster wurde er aktives Mitglied des katholischen Studentenvereins | + | '''Johannes Poggenburg''' wurde als achtes von neun Kindern in kleinbäuerlichen Verhältnissen in Ostbevern im Münsterland geboren. Erst mit 23 Jahren legte er das Abitur ab. Als Student in Münster wurde er aktives Mitglied des katholischen Studentenvereins „''Germania''“ im [[Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine]]. Am 15. Juni [[1889]] wurde '''Poggenburg''' zum Priester geweiht. Nach Tätigkeiten als Kaplan in Bocholt und als Pfarrrektor in Untermeiderich bei Duisburg folgten Aufgaben in der Jugendpflege und als Vorsteher eines Knabenkonvikts. [[1902]] wurde er zum Diözesanpräses der katholischen Jugendvereine ernannt. [[1911]] wurde er ins [[Domkapitel]] berufen und von Bischof [[Felix von Hartmann]] zum {{Wpl|Generalvikar}} ernannt. |
− | Am [[7. Mai]] [[1913]] wurde Johannes Poggenburg, nach der Ernennung seines Vorgängers zum Erzbischof von Köln, zum Bischof von Münster gewählt. Die Bischofsweihe spendete ihm am [[16. Oktober]] 1913 der neue Erzbischof von Köln und spätere Kardinal, Felix von Hartmann. | + | Am [[7. Mai]] [[1913]] wurde '''Johannes Poggenburg''', nach der Ernennung seines Vorgängers zum Erzbischof von Köln, zum Bischof von Münster gewählt. Die Bischofsweihe spendete ihm am [[16. Oktober]] [[1913]] der neue Erzbischof von Köln und spätere Kardinal, Felix von Hartmann. |
− | Der Abschluss des Konkordats mit Preußen, der 1929 in Poggenburgs Amtszeit fiel, brachte Bestrebungen, die katholischen Diözesen in West- und Nordwestdeutschland neu zu gliedern. Dem 1930 wieder eingerichtete Bistum Aachen sollten auch linksrheinische Gebietsteile des Bistums Münster zugeschlagen werden. Poggenburg konnte sich mit seinem Alternativvorschlag, ein niederrheinisches Bistum mit Sitz in Xanten zu errichten, nicht durchsetzen. Auch der Vorschlag, mit dem Osnabrücker Bistum eine nordwestdeutsche Kirchenprovinz Münster einzurichten und so ein Gegengewicht gegen das Bistum Paderborn zu schaffen, das zum Erzbistum wurde, hatte keinen Erfolg. Allerdings erreichte Poggenburg den Verbleib des Oldenburger Münsterlandes um Vechta beim Bistum Münster. | + | Der Abschluss des Konkordats mit Preußen, der [[1929]] in '''Poggenburgs''' Amtszeit fiel, brachte Bestrebungen, die katholischen Diözesen in West- und Nordwestdeutschland neu zu gliedern. Dem [[1930]] wieder eingerichtete Bistum Aachen sollten auch linksrheinische Gebietsteile des Bistums Münster zugeschlagen werden. '''Poggenburg''' konnte sich mit seinem Alternativvorschlag, ein niederrheinisches Bistum mit Sitz in Xanten zu errichten, nicht durchsetzen. Auch der Vorschlag, mit dem Osnabrücker Bistum eine nordwestdeutsche Kirchenprovinz Münster einzurichten und so ein Gegengewicht gegen das Bistum Paderborn zu schaffen, das zum Erzbistum wurde, hatte keinen Erfolg. Allerdings erreichte '''Poggenburg''' den Verbleib des Oldenburger Münsterlandes um Vechta beim Bistum Münster. |
− | Im Jahre 1929 berief er [[Clemens August Graf von Galen]] zum Pfarrer von [[St. Lamberti]] in Münster. Der Bischof wollte das Ansehen von Galens nutzen, um dem schwindenden Einfluss der katholischen | + | Im Jahre [[1929]] berief er [[Clemens August Graf von Galen]] zum Pfarrer von [[St. Lamberti]] in Münster. Der Bischof wollte das Ansehen von Galens nutzen, um dem schwindenden Einfluss der katholischen {{Wpl|Deutsche Zentrumspartei|Zentrumspartei}} auf den rheinisch-westfälischen Adel entgegenzuwirken, der mit den rechten Deutschnationalen und der völkischen NSDAP sympathisierte. Im Jahre [[1930]] verlieh ihm der Papst den persönlichen Titel „Titularerzbischof von ''Nicopsis''“. |
− | Am 5. Januar 1933 starb Bischof Johannes Poggenburg an einem Lungenleiden. Er wurde auf eigenen Wunsch vor der Pietà im [[St.-Paulus-Dom|Dom]] beigesetzt. Clemens August Graf von Galen wurde sein Nachfolger. | + | Am 5. Januar [[1933]] starb Bischof '''Johannes Poggenburg''' an einem Lungenleiden. Er wurde auf eigenen Wunsch vor der Pietà im [[St.-Paulus-Dom|Dom]] beigesetzt. [[Clemens August Graf von Galen]] wurde sein Nachfolger. |
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* [http://www.catholic-hierarchy.org/bishop/bpoggen.html Eintrag über Johannes Poggenburg auf ''catholic-hierarchy.org''] (englisch) | * [http://www.catholic-hierarchy.org/bishop/bpoggen.html Eintrag über Johannes Poggenburg auf ''catholic-hierarchy.org''] (englisch) | ||
− | * [http://kirchensite.de/bistumshandbuch/b/bischof-poggenburg/ Poggenburg auf der | + | * [http://kirchensite.de/bistumshandbuch/b/bischof-poggenburg/ Poggenburg auf der „kirchensite“ des Bistums Münster] |
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Aktuelle Version vom 17. Februar 2024, 14:37 Uhr
Johannes Poggenburg (* 12. Mai 1862 in OstbevernWP; † 5. Januar 1933 in Münster) war von 1913 bis 1933 der 72. Bischof von Münster.
Leben
Johannes Poggenburg wurde als achtes von neun Kindern in kleinbäuerlichen Verhältnissen in Ostbevern im Münsterland geboren. Erst mit 23 Jahren legte er das Abitur ab. Als Student in Münster wurde er aktives Mitglied des katholischen Studentenvereins „Germania“ im Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine. Am 15. Juni 1889 wurde Poggenburg zum Priester geweiht. Nach Tätigkeiten als Kaplan in Bocholt und als Pfarrrektor in Untermeiderich bei Duisburg folgten Aufgaben in der Jugendpflege und als Vorsteher eines Knabenkonvikts. 1902 wurde er zum Diözesanpräses der katholischen Jugendvereine ernannt. 1911 wurde er ins Domkapitel berufen und von Bischof Felix von Hartmann zum GeneralvikarWP ernannt.
Am 7. Mai 1913 wurde Johannes Poggenburg, nach der Ernennung seines Vorgängers zum Erzbischof von Köln, zum Bischof von Münster gewählt. Die Bischofsweihe spendete ihm am 16. Oktober 1913 der neue Erzbischof von Köln und spätere Kardinal, Felix von Hartmann.
Der Abschluss des Konkordats mit Preußen, der 1929 in Poggenburgs Amtszeit fiel, brachte Bestrebungen, die katholischen Diözesen in West- und Nordwestdeutschland neu zu gliedern. Dem 1930 wieder eingerichtete Bistum Aachen sollten auch linksrheinische Gebietsteile des Bistums Münster zugeschlagen werden. Poggenburg konnte sich mit seinem Alternativvorschlag, ein niederrheinisches Bistum mit Sitz in Xanten zu errichten, nicht durchsetzen. Auch der Vorschlag, mit dem Osnabrücker Bistum eine nordwestdeutsche Kirchenprovinz Münster einzurichten und so ein Gegengewicht gegen das Bistum Paderborn zu schaffen, das zum Erzbistum wurde, hatte keinen Erfolg. Allerdings erreichte Poggenburg den Verbleib des Oldenburger Münsterlandes um Vechta beim Bistum Münster.
Im Jahre 1929 berief er Clemens August Graf von Galen zum Pfarrer von St. Lamberti in Münster. Der Bischof wollte das Ansehen von Galens nutzen, um dem schwindenden Einfluss der katholischen ZentrumsparteiWP auf den rheinisch-westfälischen Adel entgegenzuwirken, der mit den rechten Deutschnationalen und der völkischen NSDAP sympathisierte. Im Jahre 1930 verlieh ihm der Papst den persönlichen Titel „Titularerzbischof von Nicopsis“.
Am 5. Januar 1933 starb Bischof Johannes Poggenburg an einem Lungenleiden. Er wurde auf eigenen Wunsch vor der Pietà im Dom beigesetzt. Clemens August Graf von Galen wurde sein Nachfolger.
Weblinks
- Eintrag über Johannes Poggenburg auf catholic-hierarchy.org (englisch)
- Poggenburg auf der „kirchensite“ des Bistums Münster
- Mehr über „Poggenburg, Johannes“ bei Deutsche Biographie.
- Mehr über „Johannes Poggenburg“ bei Wikipedia.
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Johannes Poggenburg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Der Wikipediaartikel steht unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike 3.0“. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |