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'''Alfred Dregger''' (* [[10. Dezember]] [[1920]] in Münster ; † [[29. Juni]] [[2002]] in Fulda) war ein deutscher Politiker ([[CDU]]).
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'''Alfred Dregger''' (* [[10. Dezember]] [[1920]] in Münster ; † [[29. Juni]] [[2002]] in Fulda) war ein deutscher Politiker ([[CDU]]).
  
Er war von 1956 bis 1970 Oberbürgermeister von Fulda und von 1982 bis 1991 Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.  
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Er war von 1956 bis 1970 Oberbürgermeister von Fulda und von 1982 bis 1991 Vorsitzender der [[CDU]]/CSU-Bundestagsfraktion.  
  
 
== Ausbildung und Beruf ==
 
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== Familie ==
 
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Alfred Dregger wurde in Münster als Sohn eines Verlagsdirektors geboren. Seine Jugend verbrachte er auf dem mütterlichen Bauernhof in Werl-Westönnen. Sein Bruder wird seit dem Zweiten Weltkrieg an der Ostfront vermisst. Dregger war verheiratet und hatte drei Kinder; der älteste Sohn starb 1972 bei einem Verkehrsunfall.
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'''Alfred Dregger''' wurde in Münster als Sohn eines Verlagsdirektors geboren. Seine Jugend verbrachte er auf dem mütterlichen Bauernhof in Werl-Westönnen. Sein Bruder wird seit dem „{{Wpl|Zweiter_Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg}}“ an der Ostfront vermisst. Dregger war verheiratet und hatte drei Kinder; der älteste Sohn starb 1972 bei einem Verkehrsunfall.
  
 
== Partei ==
 
== Partei ==
Dregger war Mitglied der CDU und von 1967 bis 1982 deren Landesvorsitzender in Hessen. Als solcher war er insgesamt viermal Spitzenkandidat seiner Partei, konnte sich aber gegen die SPD-Kandidaten Albert Osswald (1970 und 1974) und Holger Börner (1978 und 1982) durchsetzen. 1969 wurde er außerdem Mitglied im Bundesvorstand und war von 1977 bis 1983 Stellvertretender Bundesvorsitzender der CDU. Dregger war der prominenteste Vertreter des nationalkonservativen Flügels der CDU. Nach ihm ist seit November 2007 die Landesgeschäftsstelle der CDU in Hessen benannt.
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Dregger war Mitglied der [[CDU]] und von 1967 bis 1982 deren Landesvorsitzender in Hessen. Als solcher war er insgesamt viermal Spitzenkandidat seiner Partei, konnte sich aber gegen die [[SPD]]-Kandidaten Albert Osswald (1970 und 1974) und Holger Börner (1978 und 1982) durchsetzen. 1969 wurde er außerdem Mitglied im Bundesvorstand und war von 1977 bis 1983 Stellvertretender Bundesvorsitzender der [[CDU]]. Dregger war der prominenteste Vertreter des nationalkonservativen Flügels der [[CDU]]. Nach ihm ist seit November 2007 die Landesgeschäftsstelle der [[CDU]] in Hessen benannt.
  
 
== Abgeordneter ==
 
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Von 1962 bis 1972 war er Mitglied des Hessischen Landtages.  
 
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Von 1972 bis 1998 war Alfred Dregger Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier wurde er sofort Mitglied im Vorstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. 1976 wurde er zum Stellvertretenden Vorsitzenden und nach der Wende in Bonn im Oktober 1982 als Nachfolger des zum Bundeskanzler gewählten bisherigen Amtsinhabers Helmut Kohl zum Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gewählt. Dieses Amt behielt er bis zum November 1991. Sein Nachfolger wurde der bisherige Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble.
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Von 1972 bis 1998 war Alfred Dregger Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier wurde er sofort Mitglied im Vorstand der [[CDU]]/CSU-Bundestagsfraktion. 1976 wurde er zum Stellvertretenden Vorsitzenden und nach der Wende in Bonn im Oktober 1982 als Nachfolger des zum Bundeskanzler gewählten bisherigen Amtsinhabers Helmut Kohl zum Vorsitzenden der [[CDU]]/CSU-Bundestagsfraktion gewählt. Dieses Amt behielt er bis zum November 1991. Sein Nachfolger wurde der bisherige Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble.
  
 
Alfred Dregger war bei der Bundestagswahl 1972 noch über die Landesliste Hessen und danach stets als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Fulda in den Deutschen Bundestag eingezogen. Zuletzt erreichte er bei der Bundestagswahl 1994 55,1 % der abgegebenen Erststimmen.
 
Alfred Dregger war bei der Bundestagswahl 1972 noch über die Landesliste Hessen und danach stets als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Fulda in den Deutschen Bundestag eingezogen. Zuletzt erreichte er bei der Bundestagswahl 1994 55,1 % der abgegebenen Erststimmen.
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* ''Der Vernunft eine Gasse. Politik für Deutschland. Reden und Aufsätze''. Universitas-Verlag, Tübingen 1986, ISBN 3-8004-1132-6
 
* ''Der Vernunft eine Gasse. Politik für Deutschland. Reden und Aufsätze''. Universitas-Verlag, Tübingen 1986, ISBN 3-8004-1132-6
 
* ''Einigkeit und Recht und Freiheit. Beiträge zur deutsch-europäischen Einheit''. Universitas-Verlag, Tübingen 1993, ISBN 3-8004-1283-7
 
* ''Einigkeit und Recht und Freiheit. Beiträge zur deutsch-europäischen Einheit''. Universitas-Verlag, Tübingen 1993, ISBN 3-8004-1283-7
* ''Dilemma der Frontsoldaten. Gegen die zynische Einseitigkeit der Nationalmasochisten.'' in [[Junge Freiheit]] 95/ 15, S. 2.
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* ''Dilemma der Frontsoldaten. Gegen die zynische Einseitigkeit der Nationalmasochisten.'' in ''Junge Freiheit'', 95 / 15, S. 2.
 
* ''Mein Blick nach vorn''. Naumann, Würzburg 2000, ISBN 3-88567-084-4
 
* ''Mein Blick nach vorn''. Naumann, Würzburg 2000, ISBN 3-88567-084-4
  
  
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[[Kategorie:Politiker ([[CDU]])|Dregger, Alfred]]
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[[Kategorie:Geboren in Münster|Dregger, Alfred]]

Aktuelle Version vom 11. Februar 2024, 14:18 Uhr

Alfred Dregger (* 10. Dezember 1920 in Münster ; † 29. Juni 2002 in Fulda) war ein deutscher Politiker (CDU).

Er war von 1956 bis 1970 Oberbürgermeister von Fulda und von 1982 bis 1991 Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Ausbildung und Beruf

Nach dem Besuch des humanistischen Marien-Gymnasiums in Werl (seit 1937 Deutsche Oberschule für Jungen) wurde Dregger 1939 zur Wehrmacht einberufen. Bis Kriegsende diente er als Soldat, zuletzt als Hauptmann und Bataillonskommandeur. Dregger begann 1946 ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften, das er in Tübingen und Marburg absolvierte und das er 1949 mit dem Ersten Juristischen Staatsexamen abschloss. 1953 machte er die Zweite Juristische Staatsprüfung. Schon 1950 war er zum Dr. jur. promoviert worden. Von 1954 bis 1956 arbeitete er dann als Referent in Verbänden. Von 1970 bis 1983 war er Vorstandsmitglied bei einem Energieversorgungsunternehmen in Osthessen.

Familie

Alfred Dregger wurde in Münster als Sohn eines Verlagsdirektors geboren. Seine Jugend verbrachte er auf dem mütterlichen Bauernhof in Werl-Westönnen. Sein Bruder wird seit dem „Zweiten WeltkriegWP“ an der Ostfront vermisst. Dregger war verheiratet und hatte drei Kinder; der älteste Sohn starb 1972 bei einem Verkehrsunfall.

Partei

Dregger war Mitglied der CDU und von 1967 bis 1982 deren Landesvorsitzender in Hessen. Als solcher war er insgesamt viermal Spitzenkandidat seiner Partei, konnte sich aber gegen die SPD-Kandidaten Albert Osswald (1970 und 1974) und Holger Börner (1978 und 1982) durchsetzen. 1969 wurde er außerdem Mitglied im Bundesvorstand und war von 1977 bis 1983 Stellvertretender Bundesvorsitzender der CDU. Dregger war der prominenteste Vertreter des nationalkonservativen Flügels der CDU. Nach ihm ist seit November 2007 die Landesgeschäftsstelle der CDU in Hessen benannt.

Abgeordneter

Von 1962 bis 1972 war er Mitglied des Hessischen Landtages.

Von 1972 bis 1998 war Alfred Dregger Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier wurde er sofort Mitglied im Vorstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. 1976 wurde er zum Stellvertretenden Vorsitzenden und nach der Wende in Bonn im Oktober 1982 als Nachfolger des zum Bundeskanzler gewählten bisherigen Amtsinhabers Helmut Kohl zum Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gewählt. Dieses Amt behielt er bis zum November 1991. Sein Nachfolger wurde der bisherige Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble.

Alfred Dregger war bei der Bundestagswahl 1972 noch über die Landesliste Hessen und danach stets als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Fulda in den Deutschen Bundestag eingezogen. Zuletzt erreichte er bei der Bundestagswahl 1994 55,1 % der abgegebenen Erststimmen.


Veröffentlichungen

  • Freiheit in unserer Zeit. Reden und Aufsätze. Herbig, München 1980
  • Der Preis der Freiheit. Sicherheitspolitik im geteilten Europa. Universitas-Verlag, Tübingen 1985, ISBN 3-8004-1093-1
  • Der Vernunft eine Gasse. Politik für Deutschland. Reden und Aufsätze. Universitas-Verlag, Tübingen 1986, ISBN 3-8004-1132-6
  • Einigkeit und Recht und Freiheit. Beiträge zur deutsch-europäischen Einheit. Universitas-Verlag, Tübingen 1993, ISBN 3-8004-1283-7
  • Dilemma der Frontsoldaten. Gegen die zynische Einseitigkeit der Nationalmasochisten. in Junge Freiheit, 95 / 15, S. 2.
  • Mein Blick nach vorn. Naumann, Würzburg 2000, ISBN 3-88567-084-4


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