Claudia Biene: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Claudia Biene wurde in Münster geboren, zog jedoch im Jahr 1982 mit ihren Eltern nach [[Warendorf]] um. Bereits als Kind war sie sehr sportbegeistert, liebte das Rollschuhfahren und Klettern. Nach der Grundschule besuchte sie ab 1985 die Bundeswehrschule Warendorf - LG Ems - und trainierte die Leichtathletik. Im Sommer 1988 erfährt die damals 14jährige, dass sie an Knochenkrebs im linken Oberschenkel leidet. Man entscheidet sich für eine Amputation in Form einer Umkehrplastik, bei der der betroffene Teil des Beines entfernt und dann der Fuß - um 180° gedreht - wieder angepasst wird. Claudia Biene besiegte nach einem Jahr Chemotherapie den Krebs und kehrte in den Schulalltag zurück. | + | Claudia Biene wurde in Münster geboren, zog jedoch im Jahr 1982 mit ihren Eltern nach [[:wikipedia:de:Warendorf|Warendorf]] um. Bereits als Kind war sie sehr sportbegeistert, liebte das Rollschuhfahren und Klettern. Nach der Grundschule besuchte sie ab 1985 die Bundeswehrschule Warendorf - LG Ems - und trainierte die Leichtathletik. Im Sommer 1988 erfährt die damals 14jährige, dass sie an Knochenkrebs im linken Oberschenkel leidet. Man entscheidet sich für eine Amputation in Form einer Umkehrplastik, bei der der betroffene Teil des Beines entfernt und dann der Fuß - um 180° gedreht - wieder angepasst wird. Claudia Biene besiegte nach einem Jahr Chemotherapie den Krebs und kehrte in den Schulalltag zurück. |
1993 machte sie Abitur und bekam einen Studienplatz an der [[Universität|Universität Münster]]. Fünf Jahre später begann sie eine Ausbildung zur Logopädin in Leipzig, die sie 2001 beendete. Daraufhin zog sie nach Berlin und trat ihre erste Arbeitsstelle in einer logopädischen Praxis an. Im Sommer 2002, während eines Besuches bei ihren Eltern und ihrem behandelnden Arzt lernte Biene die Medaillengewinnerin Michaela Daamen und ihren Trainer kennen, der sie zu einem Leistungslehrgang einläd, in dem sie von verschiedenen Trainern in unterschiedlichen Disziplinen beobachtet wird. Im Winter 2003 begann sie erneut mit dem Studieren, diesmal an der FU Berlin im Fach Psychologie, 2005 folgte noch ein Fernstudium der Betriebswirtschaftslehre. | 1993 machte sie Abitur und bekam einen Studienplatz an der [[Universität|Universität Münster]]. Fünf Jahre später begann sie eine Ausbildung zur Logopädin in Leipzig, die sie 2001 beendete. Daraufhin zog sie nach Berlin und trat ihre erste Arbeitsstelle in einer logopädischen Praxis an. Im Sommer 2002, während eines Besuches bei ihren Eltern und ihrem behandelnden Arzt lernte Biene die Medaillengewinnerin Michaela Daamen und ihren Trainer kennen, der sie zu einem Leistungslehrgang einläd, in dem sie von verschiedenen Trainern in unterschiedlichen Disziplinen beobachtet wird. Im Winter 2003 begann sie erneut mit dem Studieren, diesmal an der FU Berlin im Fach Psychologie, 2005 folgte noch ein Fernstudium der Betriebswirtschaftslehre. | ||
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− | Durch die Paralympics 2000 in Sydney auf Michaela Daamen aufmerksam geworden, versuchte sich Biene erneut als Leichtathletin. Nach mehreren Gesprächen mit ihren Trainern entschied sie sich zu einer Karriere als Behindertensportlerin im Paralympischen Sportclub Berlin, wobei sie sich besonders auf die Disziplinen Weitsprung, Diskus- und Speerwurf konzentrierte. Bereits bei ihrem ersten internationalen Wettkampf, den Internationalen Deutschen Meisterschaften, belegte Claudia Biene im Diskuswurf den ersten Platz, den 4. Platz im Speerwurf und Weitsprung. 2004 belegte sie bei den IDM in Wilhelmshaven erneut den ersten Platz im Diskuswurf und schafft durch eine Weite von 28,32 Metern einen neuen Weltrekord. Bei den | + | Durch die Paralympics 2000 in Sydney auf Michaela Daamen aufmerksam geworden, versuchte sich Biene erneut als Leichtathletin. Nach mehreren Gesprächen mit ihren Trainern entschied sie sich zu einer Karriere als Behindertensportlerin im Paralympischen Sportclub Berlin, wobei sie sich besonders auf die Disziplinen Weitsprung, Diskus- und Speerwurf konzentrierte. Bereits bei ihrem ersten internationalen Wettkampf, den Internationalen Deutschen Meisterschaften, belegte Claudia Biene im Diskuswurf den ersten Platz, den 4. Platz im Speerwurf und Weitsprung. 2004 belegte sie bei den IDM in Wilhelmshaven erneut den ersten Platz im Diskuswurf und schafft durch eine Weite von 28,32 Metern einen neuen Weltrekord. Bei den Paralympischen Spielen in Athen 2004 erlangte sie in dieser Disziplin den 2. Platz, musste jedoch verletzungsbedingt auf den Wettkampf im Weitsprung verzichten. |
Ihre letzten großen Erfolge feierte Biene im August 2006 bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften in Leverkusen, wo sie im Diskuswurf den 3. Platz mit ihrer persönlichen Bestleistung von 28,98m belegte, im Speerwurf mit 29,25m die Weltrekordweite erreichte. | Ihre letzten großen Erfolge feierte Biene im August 2006 bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften in Leverkusen, wo sie im Diskuswurf den 3. Platz mit ihrer persönlichen Bestleistung von 28,98m belegte, im Speerwurf mit 29,25m die Weltrekordweite erreichte. | ||
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Aktuelle Version vom 25. Oktober 2017, 12:34 Uhr
Claudia Biene wurde am 17. Dezember 1973 in Münster geboren. Sie ist eine erfolgreiche deutsche Leichtathletik-Behindertensportlerin.
Leben
Claudia Biene wurde in Münster geboren, zog jedoch im Jahr 1982 mit ihren Eltern nach Warendorf um. Bereits als Kind war sie sehr sportbegeistert, liebte das Rollschuhfahren und Klettern. Nach der Grundschule besuchte sie ab 1985 die Bundeswehrschule Warendorf - LG Ems - und trainierte die Leichtathletik. Im Sommer 1988 erfährt die damals 14jährige, dass sie an Knochenkrebs im linken Oberschenkel leidet. Man entscheidet sich für eine Amputation in Form einer Umkehrplastik, bei der der betroffene Teil des Beines entfernt und dann der Fuß - um 180° gedreht - wieder angepasst wird. Claudia Biene besiegte nach einem Jahr Chemotherapie den Krebs und kehrte in den Schulalltag zurück.
1993 machte sie Abitur und bekam einen Studienplatz an der Universität Münster. Fünf Jahre später begann sie eine Ausbildung zur Logopädin in Leipzig, die sie 2001 beendete. Daraufhin zog sie nach Berlin und trat ihre erste Arbeitsstelle in einer logopädischen Praxis an. Im Sommer 2002, während eines Besuches bei ihren Eltern und ihrem behandelnden Arzt lernte Biene die Medaillengewinnerin Michaela Daamen und ihren Trainer kennen, der sie zu einem Leistungslehrgang einläd, in dem sie von verschiedenen Trainern in unterschiedlichen Disziplinen beobachtet wird. Im Winter 2003 begann sie erneut mit dem Studieren, diesmal an der FU Berlin im Fach Psychologie, 2005 folgte noch ein Fernstudium der Betriebswirtschaftslehre.
Karriere
Durch die Paralympics 2000 in Sydney auf Michaela Daamen aufmerksam geworden, versuchte sich Biene erneut als Leichtathletin. Nach mehreren Gesprächen mit ihren Trainern entschied sie sich zu einer Karriere als Behindertensportlerin im Paralympischen Sportclub Berlin, wobei sie sich besonders auf die Disziplinen Weitsprung, Diskus- und Speerwurf konzentrierte. Bereits bei ihrem ersten internationalen Wettkampf, den Internationalen Deutschen Meisterschaften, belegte Claudia Biene im Diskuswurf den ersten Platz, den 4. Platz im Speerwurf und Weitsprung. 2004 belegte sie bei den IDM in Wilhelmshaven erneut den ersten Platz im Diskuswurf und schafft durch eine Weite von 28,32 Metern einen neuen Weltrekord. Bei den Paralympischen Spielen in Athen 2004 erlangte sie in dieser Disziplin den 2. Platz, musste jedoch verletzungsbedingt auf den Wettkampf im Weitsprung verzichten.
Ihre letzten großen Erfolge feierte Biene im August 2006 bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften in Leverkusen, wo sie im Diskuswurf den 3. Platz mit ihrer persönlichen Bestleistung von 28,98m belegte, im Speerwurf mit 29,25m die Weltrekordweite erreichte.
Bei den Paralympics 2008 in Beijing belegte sie im Speerwurf mit 29,07 m einen siebten Platz und am gleichen Tag im Weitsprung einen achten Platz mit 2,78 m.