Hermann Landois: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Landois wurde als Sohn des Landgerichtsschreibers Theodor Ferdinand Landois (1794–1868) und dessen Ehefrau Antoinette Josephine, Tochter des münsteraner Uhrmachers Joseph Hermann Pollack, geboren. Die väterliche Linie stammte aus Lothringen. Sein Bruder war der berühmte Physiologe [[Leonhard Landois]]. Hermann Landois besuchte das [[Gymnasium Paulinum]] in Münster und machte das Abitur 1856 als „Externer“am Gymnasium in Recklinghausen. Noch im selben Jahr begann er auf Drängen seiner Mutter das Studium der Theologie (und zusätzlich der Naturwissenschaften) an der Akademie in Münster. 1859 beendete er sein Studium und wurde am 22. Juni desselben Jahres zum Priester geweiht. | ||
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+ | Ab 1860 verdiente sich Landois für knapp zwei Jahre seinen Lebensunterhalt als Hauslehrer und Vikar auf dem Adelshof „up de Baldeney an de Ruhr“. Von 1862 bis 1865 war er Dozent an der Ackerbauschule in der Burg Botzlar, bei Selm. Da auf Botzlar nur im Winter unterrichtet wurde, hatte Landois ein halbes Jahr Ferien, die er zu ausgedehnten Reisen und regelmäßigen Studien an der Universität Greifswald nutzte, wo sein Bruder Leonhard als Privatdozent wirkte. Am 5. August 1863 schloss er seine Promotion zum Doktor der Philosophie in Greifswald ab; 1864 das Staatsexamen als Lehrer. In den Jahren 1865/66 war er Probelehrer am Gymnasium Paulinum in Münster. Während dieser Zeit wohnte für ein Jahr bei einem Verwandten, [[Franz Essink]], den er später zum Helden seines gleichnamigen humoristischen Romans machte. 1867 wurde er wissenschaftlicher Hilfslehrer und 1868 schließlich ordentlicher Lehrer. | ||
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+ | Als katholischer Priester und Lehrer am Gymnasium Paulinum in Münster war er einer der ersten deutschen Pädagogen, der zu Unterrichtszwecken regelmäßig biologische Präparate anfertigte und geologische Funde sammelte. Er „wirkte als Zoologe weit über die engen Zirkel seiner Fachwissenschaft hinaus, ging es ihm doch bei aller wissenschaftlichen Exaktheit um Gemeinverständlichkeit und um die Vermittlung naturwissenschaftlicher Interessen und Kenntnisse an breitere Bevölkerungskreise. Dieses Ziel der Popularisierung vor allem der Zoologie versuchte er unter anderem mit seinen Lehrmodellen für den biologischen Anschauungsunterricht und mit seinen wissenschaftlichen Veröffentlichungen wie dem „Lehrbuch der Zoologie“ (1870, mit B. Altum) zu erreichen. | ||
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Version vom 25. März 2013, 15:07 Uhr
Hermann Landois (* 19. April 1835 in Münster; † 29. Januar 1905 in Münster), war ein Münsteraner Original, Professor der Zoologie und Gründer des Zoologischen Gartens in Münster (heute: Allwetterzoo).
Leben
Landois wurde als Sohn des Landgerichtsschreibers Theodor Ferdinand Landois (1794–1868) und dessen Ehefrau Antoinette Josephine, Tochter des münsteraner Uhrmachers Joseph Hermann Pollack, geboren. Die väterliche Linie stammte aus Lothringen. Sein Bruder war der berühmte Physiologe Leonhard Landois. Hermann Landois besuchte das Gymnasium Paulinum in Münster und machte das Abitur 1856 als „Externer“am Gymnasium in Recklinghausen. Noch im selben Jahr begann er auf Drängen seiner Mutter das Studium der Theologie (und zusätzlich der Naturwissenschaften) an der Akademie in Münster. 1859 beendete er sein Studium und wurde am 22. Juni desselben Jahres zum Priester geweiht.
Ab 1860 verdiente sich Landois für knapp zwei Jahre seinen Lebensunterhalt als Hauslehrer und Vikar auf dem Adelshof „up de Baldeney an de Ruhr“. Von 1862 bis 1865 war er Dozent an der Ackerbauschule in der Burg Botzlar, bei Selm. Da auf Botzlar nur im Winter unterrichtet wurde, hatte Landois ein halbes Jahr Ferien, die er zu ausgedehnten Reisen und regelmäßigen Studien an der Universität Greifswald nutzte, wo sein Bruder Leonhard als Privatdozent wirkte. Am 5. August 1863 schloss er seine Promotion zum Doktor der Philosophie in Greifswald ab; 1864 das Staatsexamen als Lehrer. In den Jahren 1865/66 war er Probelehrer am Gymnasium Paulinum in Münster. Während dieser Zeit wohnte für ein Jahr bei einem Verwandten, Franz Essink, den er später zum Helden seines gleichnamigen humoristischen Romans machte. 1867 wurde er wissenschaftlicher Hilfslehrer und 1868 schließlich ordentlicher Lehrer.
Als katholischer Priester und Lehrer am Gymnasium Paulinum in Münster war er einer der ersten deutschen Pädagogen, der zu Unterrichtszwecken regelmäßig biologische Präparate anfertigte und geologische Funde sammelte. Er „wirkte als Zoologe weit über die engen Zirkel seiner Fachwissenschaft hinaus, ging es ihm doch bei aller wissenschaftlichen Exaktheit um Gemeinverständlichkeit und um die Vermittlung naturwissenschaftlicher Interessen und Kenntnisse an breitere Bevölkerungskreise. Dieses Ziel der Popularisierung vor allem der Zoologie versuchte er unter anderem mit seinen Lehrmodellen für den biologischen Anschauungsunterricht und mit seinen wissenschaftlichen Veröffentlichungen wie dem „Lehrbuch der Zoologie“ (1870, mit B. Altum) zu erreichen.
Weblinks:
Hermann Landois bei wikipedia.de