Johannes Poggenburg: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Abschluss des Konkordats mit Preußen, der 1929 in Poggenburgs Amtszeit fiel, brachte Bestrebungen, die katholischen Diözesen in West- und Nordwestdeutschland neu zu gliedern. Dem 1930 wieder eingerichtete Bistum Aachen sollten auch linksrheinische Gebietsteile des Bistums Münster zugeschlagen werden. Poggenburg konnte sich mit seinem Alternativvorschlag, ein niederrheinisches Bistum mit Sitz in Xanten zu errichten, nicht durchsetzen. Auch der Vorschlag, mit dem Osnabrücker Bistum eine nordwestdeutsche Kirchenprovinz Münster einzurichten und so ein Gegengewicht gegen das Bistum Paderborn zu schaffen, das zum Erzbistum wurde, hatte keinen Erfolg. Allerdings erreichte Poggenburg den Verbleib des Oldenburger Münsterlandes um Vechta beim Bistum Münster. | Der Abschluss des Konkordats mit Preußen, der 1929 in Poggenburgs Amtszeit fiel, brachte Bestrebungen, die katholischen Diözesen in West- und Nordwestdeutschland neu zu gliedern. Dem 1930 wieder eingerichtete Bistum Aachen sollten auch linksrheinische Gebietsteile des Bistums Münster zugeschlagen werden. Poggenburg konnte sich mit seinem Alternativvorschlag, ein niederrheinisches Bistum mit Sitz in Xanten zu errichten, nicht durchsetzen. Auch der Vorschlag, mit dem Osnabrücker Bistum eine nordwestdeutsche Kirchenprovinz Münster einzurichten und so ein Gegengewicht gegen das Bistum Paderborn zu schaffen, das zum Erzbistum wurde, hatte keinen Erfolg. Allerdings erreichte Poggenburg den Verbleib des Oldenburger Münsterlandes um Vechta beim Bistum Münster. | ||
− | Im Jahre 1929 berief er [[Clemens August Graf von Galen]] zum Pfarrer von [[St. Lamberti]] in Münster. Der Bischof wollte das Ansehen von Galens nutzen, um dem schwindenden Einfluss der katholischen | + | Im Jahre 1929 berief er [[Clemens August Graf von Galen]] zum Pfarrer von [[St. Lamberti]] in Münster. Der Bischof wollte das Ansehen von Galens nutzen, um dem schwindenden Einfluss der katholischen {{Wpl|Deutsche Zentrumspartei|Zentrumspartei}} auf den rheinisch-westfälischen Adel entgegenzuwirken, der mit den rechten Deutschnationalen und der völkischen NSDAP sympathisierte. Im Jahre 1930 verlieh ihm der Papst den persönlichen Titel „Titularerzbischof von ''Nicopsis''“. |
− | Am 5. Januar 1933 starb Bischof Johannes Poggenburg an einem Lungenleiden. Er wurde auf eigenen Wunsch vor der Pietà im [[St.-Paulus-Dom|Dom]] beigesetzt. Clemens August Graf von Galen wurde sein Nachfolger. | + | Am 5. Januar 1933 starb Bischof Johannes Poggenburg an einem Lungenleiden. Er wurde auf eigenen Wunsch vor der Pietà im [[St.-Paulus-Dom|Dom]] beigesetzt. [[Clemens August Graf von Galen]] wurde sein Nachfolger. |
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Version vom 1. Februar 2024, 17:04 Uhr
Johannes Poggenburg (* 12. Mai 1862 in Ostbevern; † 5. Januar 1933 in Münster) war von 1913 bis 1933 der 72. Bischof von Münster.
Leben
Johannes Poggenburg wurde als achtes von neun Kindern in kleinbäuerlichen Verhältnissen in Ostbevern im Münsterland geboren. Erst mit 23 Jahren legte er das Abitur ab. Als Student in Münster wurde er aktives Mitglied des katholischen Studentenvereins "Germania" im Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine. Am 15. Juni 1889 wurde Poggenburg zum Priester geweiht. Nach Tätigkeiten als Kaplan in Bocholt und als Pfarrrektor in Untermeiderich bei Duisburg folgten Aufgaben in der Jugendpflege und als Vorsteher eines Knabenkonvikts. 1902 wurde er zum Diözesanpräses der katholischen Jugendvereine ernannt. 1911 wurde er ins Domkapitel berufen und von Bischof Felix von Hartmann zum Generalvikar ernannt.
Am 7. Mai 1913 wurde Johannes Poggenburg, nach der Ernennung seines Vorgängers zum Erzbischof von Köln, zum Bischof von Münster gewählt. Die Bischofsweihe spendete ihm am 16. Oktober 1913 der neue Erzbischof von Köln und spätere Kardinal, Felix von Hartmann.
Der Abschluss des Konkordats mit Preußen, der 1929 in Poggenburgs Amtszeit fiel, brachte Bestrebungen, die katholischen Diözesen in West- und Nordwestdeutschland neu zu gliedern. Dem 1930 wieder eingerichtete Bistum Aachen sollten auch linksrheinische Gebietsteile des Bistums Münster zugeschlagen werden. Poggenburg konnte sich mit seinem Alternativvorschlag, ein niederrheinisches Bistum mit Sitz in Xanten zu errichten, nicht durchsetzen. Auch der Vorschlag, mit dem Osnabrücker Bistum eine nordwestdeutsche Kirchenprovinz Münster einzurichten und so ein Gegengewicht gegen das Bistum Paderborn zu schaffen, das zum Erzbistum wurde, hatte keinen Erfolg. Allerdings erreichte Poggenburg den Verbleib des Oldenburger Münsterlandes um Vechta beim Bistum Münster.
Im Jahre 1929 berief er Clemens August Graf von Galen zum Pfarrer von St. Lamberti in Münster. Der Bischof wollte das Ansehen von Galens nutzen, um dem schwindenden Einfluss der katholischen ZentrumsparteiWP auf den rheinisch-westfälischen Adel entgegenzuwirken, der mit den rechten Deutschnationalen und der völkischen NSDAP sympathisierte. Im Jahre 1930 verlieh ihm der Papst den persönlichen Titel „Titularerzbischof von Nicopsis“.
Am 5. Januar 1933 starb Bischof Johannes Poggenburg an einem Lungenleiden. Er wurde auf eigenen Wunsch vor der Pietà im Dom beigesetzt. Clemens August Graf von Galen wurde sein Nachfolger.
Weblinks
- Eintrag über Johannes Poggenburg auf catholic-hierarchy.org (englisch)
- Poggenburg auf der "kirchensite" des Bistums Münster
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Johannes Poggenburg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Der Wikipediaartikel steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |