Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen: Unterschied zwischen den Versionen
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Er besuchte ein Jesuitengymnasium in Münster und studierte in Köln, Mainz, Löwen (Belgien) und Bordeaux. Im Jahre [[1630]] wurde er zum Schatzmeister des Münsterschen Domes ernannt, am 14. November [[1650]] zum [[Fürstbischof]]. In dieser Funktion bekämpfte er den Protestantismus und führte Krieg gegen die Niederlande und Schweden. Dies trug ihm den Spitznamen "Kanonenbernd" ein. | Er besuchte ein Jesuitengymnasium in Münster und studierte in Köln, Mainz, Löwen (Belgien) und Bordeaux. Im Jahre [[1630]] wurde er zum Schatzmeister des Münsterschen Domes ernannt, am 14. November [[1650]] zum [[Fürstbischof]]. In dieser Funktion bekämpfte er den Protestantismus und führte Krieg gegen die Niederlande und Schweden. Dies trug ihm den Spitznamen "Kanonenbernd" ein. | ||
− | Die Wahl von Galens zum Fürstbischof wurde durch seinen Gegenspieler, den Domdechanten [[Bernhard von Mallinckrodt]] heftigst bekämpft. Die sich daraus entwickelnde Konflikte führten schließlich dazu, daß von Galen die Stadt Münster belagern ließ und mit Gewalt unterwarf. Durch die anschließende Entmachtung von Rat und Zünften begründete er in Münster eine absolutistische Herrschaft. Dort, wo sich heute das Schloß befindet, ließ der Bischof eine mächtige [[Zitadelle]] errichten, um jeden Versuch der Münsteraner, sich ihm zu widersetzen, als von vornherein aussichtslos erscheinen zu lassen. Die gegenüberliegende Stadtmauer wurde einfach abgerissen, um den bischöflichen Kanonen freie Schußbahn zu sichern. | + | Die Wahl von Galens zum Fürstbischof wurde durch seinen Gegenspieler, den Domdechanten [[Bernhard von Mallinckrodt]] heftigst bekämpft. Die sich daraus entwickelnde Konflikte führten schließlich dazu, daß von Galen die Stadt Münster belagern ließ und mit Gewalt unterwarf. Durch die anschließende Entmachtung von Rat und Zünften begründete er in Münster eine absolutistische Herrschaft. Dort, wo sich heute das Schloß befindet, ließ der Bischof nach der endgültigen Unterwerfung Münster [[1661]] eine mächtige [[Zitadelle]] errichten, um jeden Versuch der Münsteraner, sich ihm zu widersetzen, als von vornherein aussichtslos erscheinen zu lassen. Die gegenüberliegende Stadtmauer wurde einfach abgerissen, um den bischöflichen Kanonen freie Schußbahn zu sichern. Die Zitadelle stand bis [[1764]], dem Jahr, in dem mit dem Bau des noch heute dort befindlichen [[Schloß|Schlosses]] begonnen wurde. |
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
*[http://www.muenster.de/stadt/kongress1648/05_danach/danach3_2.html Modell der Zitadelle] | *[http://www.muenster.de/stadt/kongress1648/05_danach/danach3_2.html Modell der Zitadelle] | ||
− | *[http://mdz.bib-bvb.de/digbib/lexika/adb/images/adb002/@ebt-link?target=idmatch(entityref,adb0020429) | + | *[http://mdz.bib-bvb.de/digbib/lexika/adb/images/adb002/@ebt-link?target=idmatch(entityref,adb0020429) Ausführliche Biographie in der ADB] |
− | *[http://www.bautz.de/bbkl/g/galen_c_b.shtml Biographisch- | + | *[http://www.bautz.de/bbkl/g/galen_c_b.shtml Kurzbiographie im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon] |
+ | *[http://www.kirchensite.de/index.php?myELEMENT=33100 Beschreibung des bischöflichen Grabmals im Paulusdom] | ||
[[Kategorie:Bischof]] | [[Kategorie:Bischof]] |
Version vom 25. Februar 2006, 09:33 Uhr
Christoph Bernhard Graf von Galen (* 12. Oktober 1606 auf Haus Bisping bei Rinkerode in Westfalen; † 19. September 1678 in Ahaus) war von 1650 bis 1678 Fürstbischof von Münster.
Er besuchte ein Jesuitengymnasium in Münster und studierte in Köln, Mainz, Löwen (Belgien) und Bordeaux. Im Jahre 1630 wurde er zum Schatzmeister des Münsterschen Domes ernannt, am 14. November 1650 zum Fürstbischof. In dieser Funktion bekämpfte er den Protestantismus und führte Krieg gegen die Niederlande und Schweden. Dies trug ihm den Spitznamen "Kanonenbernd" ein.
Die Wahl von Galens zum Fürstbischof wurde durch seinen Gegenspieler, den Domdechanten Bernhard von Mallinckrodt heftigst bekämpft. Die sich daraus entwickelnde Konflikte führten schließlich dazu, daß von Galen die Stadt Münster belagern ließ und mit Gewalt unterwarf. Durch die anschließende Entmachtung von Rat und Zünften begründete er in Münster eine absolutistische Herrschaft. Dort, wo sich heute das Schloß befindet, ließ der Bischof nach der endgültigen Unterwerfung Münster 1661 eine mächtige Zitadelle errichten, um jeden Versuch der Münsteraner, sich ihm zu widersetzen, als von vornherein aussichtslos erscheinen zu lassen. Die gegenüberliegende Stadtmauer wurde einfach abgerissen, um den bischöflichen Kanonen freie Schußbahn zu sichern. Die Zitadelle stand bis 1764, dem Jahr, in dem mit dem Bau des noch heute dort befindlichen Schlosses begonnen wurde.