Christel Schulz: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Christel Schulz''' (nach Heirat '''Christel Homeyer;''' * [[6. April]] [[1921]] in [[Hopsten]]/[[Kreis Steinfurt]]) ist eine ehemalige deutsche Leichtathletin, die in den Jahren des Zweiten Weltkriegs im [[Weitsprung]], im [[Hochsprung]] und im [[Sprint]] erfolgreich war. Die für den [[TV 1862 Münster]] startende mehrfache deutsche Meisterin sprang als erste Frau der Erde über 6 m.
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'''Christel Schulz''' (nach Heirat '''Christel Homeyer;''' * [[6. April]] [[1921]] in Hopsten (Kreis Steinfurt)) ist eine ehemalige deutsche Leichtathletin, die in den Jahren des Zweiten Weltkriegs im Weitsprung, im Hochsprung und im Sprint erfolgreich war. Die für den [[Turngemeinde Münster|TV 1862 Münster]] startende mehrfache deutsche Meisterin sprang als erste Frau der Erde über 6 m weit.
  
 
Gelegenheit zur Teilnahme an internationalen Wettkämpfen hatte Christel Schulz nicht: Die Europameisterschaft 1938 in Paris, bei denen Frauen erstmals startberechtigt waren, kam für sie noch zu früh, und die Europameisterschaften 1946 in Oslo fanden ebenso wie die Olympischen Spiele 1948 in London ohne deutsche Beteiligung statt.
 
Gelegenheit zur Teilnahme an internationalen Wettkämpfen hatte Christel Schulz nicht: Die Europameisterschaft 1938 in Paris, bei denen Frauen erstmals startberechtigt waren, kam für sie noch zu früh, und die Europameisterschaften 1946 in Oslo fanden ebenso wie die Olympischen Spiele 1948 in London ohne deutsche Beteiligung statt.
  
Nach dem Krieg [[Promotion (Doktor)|studierte]] sie [[Biologie]], heiratete 1952 den Biologen Dr. Bernhard Homeyer und bekam vier Kinder.  
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Nach dem Krieg studierte sie Biologie, heiratete 1952 den Biologen Dr. Bernhard Homeyer und bekam vier Kinder.  
  
 
== Weltrekorde ==
 
== Weltrekorde ==
* Am 8. Juli 1939 sprang Christel Schulz in Berlin mit 5,92 m Junioren-Weltrekord. Sie verbesserte damit die bisherige Bestmarke ihrer Landsfrau [[Irmgard Praetz]] aus dem Jahr 1938 um 4 cm. Dieser Rekord hatte 18 Jahre lang Bestand: Erst 1957 wurde er von der 16-jährigen Neuseeländerin [[Beverley Weigel]] auf 6,23 m verbessert.
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* Am 8. Juli 1939 sprang Christel Schulz in Berlin mit 5,92 m Junioren-Weltrekord. Sie verbesserte damit die bisherige Bestmarke ihrer Landsfrau Irmgard Praetz aus dem Jahr 1938 um 4 cm. Dieser Rekord hatte 18 Jahre lang Bestand: Erst 1957 wurde er von der 16-jährigen Neuseeländerin Beverley Weigel auf 6,23 m verbessert.
* Am 30. Juli 1939 gelang Christel Schulz beim [[ISTAF]] in Berlin als erster Frau der Erde ein Sprung über 6 m: Mit 6,12 m besiegte sie die Niederländerin [[Fanny Blankers-Koen]] (die mit 5,97 m ebenfalls eine hervorragende Weite erzielte) und verbesserte den elf Jahre alten Weltrekord der Japanerin [[Hitomi Kinue|Kinue Hitomi]], die 1928 in [[Ōsaka]] 5,98 m gesprungen war, um 14 cm. Diese Leistung wurde vier Jahre später von Fanny Blankers-Koen mit 6,25 m deutlich überboten, blieb als deutscher Rekord jedoch mehr als zehn Jahre lang erhalten: Erst im September 1949 schraubte [[Elfriede Brunemann]], die deutsche Weitsprung-Meisterin der Jahre 1943, 46, 47 und 49, ihn auf 6,21 m.
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* Am 30. Juli 1939 gelang Christel Schulz beim Internationalen Stadionfest (ISTAF) in Berlin als erster Frau der Erde ein Sprung über 6 m: Mit 6,12 m besiegte sie die Niederländerin Fanny Blankers-Koen (die mit 5,97 m ebenfalls eine hervorragende Weite erzielte) und verbesserte den elf Jahre alten Weltrekord der Japanerin Hitomi Kinue, die 1928 in Ōsaka 5,98 m gesprungen war, um 14 cm. Diese Leistung wurde vier Jahre später von Fanny Blankers-Koen mit 6,25 m deutlich überboten, blieb als deutscher Rekord jedoch mehr als zehn Jahre lang erhalten: Erst im September 1949 schraubte Elfriede Brunemann, die deutsche Weitsprung-Meisterin der Jahre 1943, 46, 47 und 49, ihn auf 6,21 m.
  
 
== Deutsche Meisterschaften ==
 
== Deutsche Meisterschaften ==
* 100 m: Meisterin 1942 (12,4 s) und 1943 (12,5 s), beide Male vor [[Elfriede Biess]] und [[Ida Kühnel]] (der Schlussläuferin der 4x100-m-Staffel, die bei der EM 1938 Gold gewonnen hatte)
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* 100 m: Meisterin 1942 (12,4 s) und 1943 (12,5 s), beide Male vor Elfriede Biess und Ida Kühnel (der Schlussläuferin der 4x100-m-Staffel, die bei der EM 1938 Gold gewonnen hatte)
 
* Weitsprung: Meisterin 1939 (5,92 m), 1941 (5,90 m) und 1942 (5,99 m)
 
* Weitsprung: Meisterin 1939 (5,92 m), 1941 (5,90 m) und 1942 (5,99 m)
 
* Hochsprung: Dritte 1942
 
* Hochsprung: Dritte 1942
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* Hans Teichs: ''Weltrekord durch Christel Schulz.'' In: ''LA.'' 16 (1939b), 31, 3-6
 
* Hans Teichs: ''Weltrekord durch Christel Schulz.'' In: ''LA.'' 16 (1939b), 31, 3-6
 
* Antje Fenner: ''Das erste deutsche Fräuleinwunder. Die Entwicklung der Frauenleichtathletik in Deutschland von ihren Anfängen bis zum Jahr 1945.'' Helmer, Königstein 2001, ISBN 3-89741-072-9 S. 200ff
 
* Antje Fenner: ''Das erste deutsche Fräuleinwunder. Die Entwicklung der Frauenleichtathletik in Deutschland von ihren Anfängen bis zum Jahr 1945.'' Helmer, Königstein 2001, ISBN 3-89741-072-9 S. 200ff
 
 
 
 
  
  
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Version vom 8. April 2011, 12:50 Uhr

Christel Schulz (nach Heirat Christel Homeyer; * 6. April 1921 in Hopsten (Kreis Steinfurt)) ist eine ehemalige deutsche Leichtathletin, die in den Jahren des Zweiten Weltkriegs im Weitsprung, im Hochsprung und im Sprint erfolgreich war. Die für den TV 1862 Münster startende mehrfache deutsche Meisterin sprang als erste Frau der Erde über 6 m weit.

Gelegenheit zur Teilnahme an internationalen Wettkämpfen hatte Christel Schulz nicht: Die Europameisterschaft 1938 in Paris, bei denen Frauen erstmals startberechtigt waren, kam für sie noch zu früh, und die Europameisterschaften 1946 in Oslo fanden ebenso wie die Olympischen Spiele 1948 in London ohne deutsche Beteiligung statt.

Nach dem Krieg studierte sie Biologie, heiratete 1952 den Biologen Dr. Bernhard Homeyer und bekam vier Kinder.

Weltrekorde

  • Am 8. Juli 1939 sprang Christel Schulz in Berlin mit 5,92 m Junioren-Weltrekord. Sie verbesserte damit die bisherige Bestmarke ihrer Landsfrau Irmgard Praetz aus dem Jahr 1938 um 4 cm. Dieser Rekord hatte 18 Jahre lang Bestand: Erst 1957 wurde er von der 16-jährigen Neuseeländerin Beverley Weigel auf 6,23 m verbessert.
  • Am 30. Juli 1939 gelang Christel Schulz beim Internationalen Stadionfest (ISTAF) in Berlin als erster Frau der Erde ein Sprung über 6 m: Mit 6,12 m besiegte sie die Niederländerin Fanny Blankers-Koen (die mit 5,97 m ebenfalls eine hervorragende Weite erzielte) und verbesserte den elf Jahre alten Weltrekord der Japanerin Hitomi Kinue, die 1928 in Ōsaka 5,98 m gesprungen war, um 14 cm. Diese Leistung wurde vier Jahre später von Fanny Blankers-Koen mit 6,25 m deutlich überboten, blieb als deutscher Rekord jedoch mehr als zehn Jahre lang erhalten: Erst im September 1949 schraubte Elfriede Brunemann, die deutsche Weitsprung-Meisterin der Jahre 1943, 46, 47 und 49, ihn auf 6,21 m.

Deutsche Meisterschaften

  • 100 m: Meisterin 1942 (12,4 s) und 1943 (12,5 s), beide Male vor Elfriede Biess und Ida Kühnel (der Schlussläuferin der 4x100-m-Staffel, die bei der EM 1938 Gold gewonnen hatte)
  • Weitsprung: Meisterin 1939 (5,92 m), 1941 (5,90 m) und 1942 (5,99 m)
  • Hochsprung: Dritte 1942

In den Jahren 1944 und 1945 wurden keine deutschen Meisterschaften ausgetragen.

Bestleistungen / Erfolge

  • 100 m: 12,2 s
  • 200 m: 26,2 s
  • Weitsprung: 6,12 m
  • Hochsprung: 1,58 m
  • 5 Deutsche Meistertitel
  • 3 Länderkämpfe
  • 8 Westfalenrekorde

Literatur

  • Hans Teichs: Weltrekord durch Christel Schulz. In: LA. 16 (1939b), 31, 3-6
  • Antje Fenner: Das erste deutsche Fräuleinwunder. Die Entwicklung der Frauenleichtathletik in Deutschland von ihren Anfängen bis zum Jahr 1945. Helmer, Königstein 2001, ISBN 3-89741-072-9 S. 200ff


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