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[[bild:Liudger.jpg|thumb|right|160px|Bischofsweihe Liudger in der Vita secunda Liudgeri]]'''Liudger''' wurde 742 in Loenen bei Utrecht geboren. 755 zog er in das Martinsstift in Utrecht, von wo aus die Mission der Friesen geleitet wurde. Dort verbrachte er seine nächsten zwölf Jahre, um 767 in York zum Diakon geweiht zu werden. Mit einer kurzen Unterbrechung studierte er dort bis 772. Nach seiner Rückkehr nach Utrecht wurde er mit der Friesenmission betraut und 777 zum Priester geweiht. Der Aufstand der Sachsen, der auch auf Friesland übergriff, zwang Liudger zu einer Unterbrechung seiner Missionstätigkeit. Karl der Große bot ihm den Bischofssitz von Trier an, den Liudger allerdings ablehnte, um die Mission der Friesen weiterfuhren zu können. Zusätzlich zu diesem Tätigkeitsgebiet übertrug ihm der fränkische König das westliche Münsterland als weiteres Missionsgebiet. Dort existierte wahrscheinlich schon 780 eine Missionsstation an der Stelle der zerstörten Sachsensiedlung [[Mimigernaford]]. 793 erreichte Liudger diese Siedlung und ließ eine Kirche und ein Kloster erbauen. 799 gründete Liudger sein eigenes Kloster in Werden. 805 erhielt er die Bischofsweihe. Schon vier Jahre später starb er 809 auf einer Reise nach Billerbeck und wurde im Kloster Werden beigesetzt.
 
[[bild:Liudger.jpg|thumb|right|160px|Bischofsweihe Liudger in der Vita secunda Liudgeri]]'''Liudger''' wurde 742 in Loenen bei Utrecht geboren. 755 zog er in das Martinsstift in Utrecht, von wo aus die Mission der Friesen geleitet wurde. Dort verbrachte er seine nächsten zwölf Jahre, um 767 in York zum Diakon geweiht zu werden. Mit einer kurzen Unterbrechung studierte er dort bis 772. Nach seiner Rückkehr nach Utrecht wurde er mit der Friesenmission betraut und 777 zum Priester geweiht. Der Aufstand der Sachsen, der auch auf Friesland übergriff, zwang Liudger zu einer Unterbrechung seiner Missionstätigkeit. Karl der Große bot ihm den Bischofssitz von Trier an, den Liudger allerdings ablehnte, um die Mission der Friesen weiterfuhren zu können. Zusätzlich zu diesem Tätigkeitsgebiet übertrug ihm der fränkische König das westliche Münsterland als weiteres Missionsgebiet. Dort existierte wahrscheinlich schon 780 eine Missionsstation an der Stelle der zerstörten Sachsensiedlung [[Mimigernaford]]. 793 erreichte Liudger diese Siedlung und ließ eine Kirche und ein Kloster erbauen. 799 gründete Liudger sein eigenes Kloster in Werden. 805 erhielt er die Bischofsweihe. Schon vier Jahre später starb er 809 auf einer Reise nach Billerbeck und wurde im Kloster Werden beigesetzt.
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Heute wird Liudger von den meisten Münsteranern als '''"ihr"''' Heiliger und erster [[Bischof]] angesehen, und ist damit ein schönes Beispiel einer schnell und problemlos gelungenen Integration von [[Ausländer |Ausländern]] in Münster.
 
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Version vom 19. März 2006, 11:56 Uhr

Bischofsweihe Liudger in der Vita secunda Liudgeri

Liudger wurde 742 in Loenen bei Utrecht geboren. 755 zog er in das Martinsstift in Utrecht, von wo aus die Mission der Friesen geleitet wurde. Dort verbrachte er seine nächsten zwölf Jahre, um 767 in York zum Diakon geweiht zu werden. Mit einer kurzen Unterbrechung studierte er dort bis 772. Nach seiner Rückkehr nach Utrecht wurde er mit der Friesenmission betraut und 777 zum Priester geweiht. Der Aufstand der Sachsen, der auch auf Friesland übergriff, zwang Liudger zu einer Unterbrechung seiner Missionstätigkeit. Karl der Große bot ihm den Bischofssitz von Trier an, den Liudger allerdings ablehnte, um die Mission der Friesen weiterfuhren zu können. Zusätzlich zu diesem Tätigkeitsgebiet übertrug ihm der fränkische König das westliche Münsterland als weiteres Missionsgebiet. Dort existierte wahrscheinlich schon 780 eine Missionsstation an der Stelle der zerstörten Sachsensiedlung Mimigernaford. 793 erreichte Liudger diese Siedlung und ließ eine Kirche und ein Kloster erbauen. 799 gründete Liudger sein eigenes Kloster in Werden. 805 erhielt er die Bischofsweihe. Schon vier Jahre später starb er 809 auf einer Reise nach Billerbeck und wurde im Kloster Werden beigesetzt.

Heute wird Liudger von den meisten Münsteranern als "ihr" Heiliger und erster Bischof angesehen, und ist damit ein schönes Beispiel einer schnell und problemlos gelungenen Integration von Ausländern in Münster.