Erich II. von Sachsen-Lauenburg (Münster)
Erich von Sachsen-Lauenburg (* 1472; † 20. Oktober 1522) war 1502/1503 „Bischof von Hildesheim“ und 1508 bis 1522 „Bischof von Münster“. Der Sohn des Herzogs Johann IV.WP von Sachsen-LauenburgWP wurde 1502 zum „Hildesheimer BischofWP“ gewählt. 1503 resignierteWP er zu Gunsten seines Bruders „Johannes IV. von Sachsen-LauenburgWP“.
Leben
Erich war ältester Sohn von zehn Kindern Herzog „Johanns IV. von Sachsen-LauenburgWP“ und „Dorothea von BrandenburgWP“ († 1519), Tochter des Kurfürsten Friedrich II.WP Er hatte früh Kontakt zum Kölner DomkapitelWP, wurde 1484 für ein Studium vorgeschlagen und studierte Gesetzeskunde (Leges, kanonisches Recht) an der alten Universität KölnWP (Universitas Studii ColoniensisWP).
1487 zum PriesterWP geweiht, wurde er am 27. Oktober 1490 in eine ihm gehörende DompräbendeWP als KapitularWP eingesetzt. Eine weitere Präbende besaß er in HildesheimWP. Dort wurde er am 21. Mai 1502 zum Bischof gewählt. Doch obwohl PapstWP Alexander VI.WP die Wahl bestätigte und die WeiheWP erlaubte, resignierte Erich bereits vor der Weihe am 12. Juli 1503 – möglicherweise wegen der Überschuldung des Bistums Hildesheim – zugunsten seines Bruders Johannes. Erich kehrte auf seine Kölner Präbende zurück.
Als im Jahr 1508 Konrad von RietbergWP, „Bischof von OsnabrückWP“ und Münster starb, wählte das münstersche Domkapitel Erich am 24. Februar 1508 trotz der Mitbewerber Johann von Rietberg, Neffe des verstorbenen Konrad und Kölner DomherrWP, und Franz von WaldeckWP.
Erich wurde im gleichen Jahr zum Bischof geweiht und feierte die PrimizWP, assistiert von seinem Bruder Johann und seinem Halbbruder Bernhard. Während der „Hildesheimer StiftsfehdeWP“ unterstützte Erich seinen Bruder, den Bischof von Hildesheim. Er gehörte somit zum sogenannten Lüneburger Bund, der sich gegen HerzogWP Heinrich der JüngereWP von Braunschweig-WolfenbüttelWP, Erich I.WP von CalenbergWP, Bischof „Franz von MindenWP“ und die RitterWP von Saldern wandte, weshalb KaiserWP „Karl V.WP“ die ReichsachtWP – auch über Erich – verhängte.
Den außerehelichen Sohn seines Vaters, „Bernhard von SachsenWP“, DompropstWP zu KölnWP und MagdeburgWP, bestellte Erich zum WeihbischofWP von Münster. Im Konflikt mit dem als Heckenreiter bekannten Grafen „Klaus von TecklenburgWP“ ließ er 1518 die „Grafschaft LingenWP“ besetzen, doch musste er die Grafschaft wenig später wieder räumen. Die tecklenburgischen Reparationsforderungen beliefen sich auf 4000 rhein. GuldenWP, die erst 1534 durch einen seinen Nachfolger, „Franz von Waldeck“, zurückgezahlt werden konnten.
Zwischen 1512 und 1515 fand unter Bischof Erich eine Umgestaltung der beiden südlichen Querhausfassaden und der westlichen Eingangsseite des „St. Paulus-Dom“ durch aufwendige spätgotische Schaufassaden statt.
Quelle: Hans J. BökerWP: Die spätgotischen Schaufassaden des Domes zu Münster. In: Wallraf-Richartz-Jahrbuch für westdeutsche Kunstgeschichte 54, 1993, S. 31–75. https://www.jstor.org/stable/24661525?seq=1#page_scan_tab_contents Für die fürstbischöfliche Burgkapelle in SassenbergWP, an der er ein Kollegiatstift zu gründen beabsichtigt hatte, stiftete er 1517 den Sassenberger Altar, der zugleich eine Darstellung seiner Person enthält (heute im LWL-Museum für Kunst und KulturWP).
Quelle: Paul Pieper: Das Westfälische Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte. Die deutschen, niederländischen und italienischen Tafelbilder bis um 1530. Münster 1986, S. 307–319.
Literatur
- Wilhelm Kohl (Bearb.): Germania Sacra. Neue Folge, Band 37,3. De Gruyter, Berlin 2003, ISBN 3-11-017592-4 (= Bistum Münster 7. Die Diözese 3), S. 529–538.
Weblinks
- Mehr über „Erich II. von Sachsen-Lauenburg“ bei Deutsche Biographie.
- Mehr über „Erich II. von Sachsen-Lauenburg“ bei Wikipedia.
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