1535

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Ereignisse des Jahres 1535

  • 24. Juni : Der aus dem belagerten Münster entwichene Schreiner Heinrich Gresbeck durchschwimmt im Auftrag der bischöflichen Truppen den Außengraben am Kreuztor und zieht einen Steg auf das Rondell der Befestigungsanlagen. Etwa fünfzig Landsknechten gelingt es, über diese Brücke die Verteidigungsanlagen zu überwinden und die Tore zu öffnen. Das täuferische Münster fällt den Truppen des Fürstbischofs Franz von Waldeck in die Hände, die ein erbarmungsloses Gemetzel unter den ausgehungerten Täufern anrichten.
  • 22. Juli : Nach der Eroberung des täuferischen Münster durch die Truppen des Bischofs setzt die landesherrliche und katholische Reaktion die Annullierung des alten Dülmener Vertrags vom 14. Februar 1533 und einen neuen Dülmener Vertrag durch, der die in Münster lebenden Protestanten politisch entrechtet und sie von allen Verfassungsämtern der Stadt ausschließt. Im Widerspruch zum Koblenzer Kreisabschied vom Dezember 1534, der lediglich die Wiederherstellung des konfessionellen Status Quo in Münster vorsah, wird auch die Ablegung eines öffentlichen protestantischen Glaubensbekenntnisses verboten. So kann beispielsweise der bloße Gesang eines lutherischen Kirchenlieds in einem Privatgarten vom neu konstituierten Rat mit einer empfindlichen Geldbuße bestraft werden.
  • 24. Juli : Auf Anweisung des Bischofs Franz von Waldeck, der sich an diesem Tag selbst in Horstmar aufhält, werden die dort und in Bevergern gefangen gehaltenen Führer der Täufer Jan van Leyden, Bernhard Knipperdollinck, Bernhard Krechting und Christian Kerckerinck nach Haus Dülmen verbracht, um dort dem Landtag des Fürstbistums vorgeführt zu werden. Kerckering kommt allerdings nicht am Landtag an, sondern wird unterwegs von Bewaffneten entführt und am 27. Juli abgesondert vor das Gogericht gestellt und zum Tode verurteilt.

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