Lublin

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Lublin ist die Hauptstadt der gleichnamigen Wojewodschaft im Osten Polens und gleichzeitig größte polnische Stadt östlich der Weichsel. Die neuntgrößte Stadt Polens liegt rund 150 Kilometer südöstlich der Landeshauptstadt Warschau und etwa 180 Kilometer nordwestlich der ukrainischen Stadt Lemberg (Lviv). Sie ist Sitz von vier Universitäten und seit 1991 Münster in einer Städtepartnerschaft verbunden.

Lublin
Basisdaten
Woiwodschaft Lublin
Landkreis Kreisfreie Stadt
Fläche 147,5 km²
Höhe 168 m
Koordinaten 51° 14′ N, 22° 34′ O
Einwohner 351.345 (30. Juni 2008 [Anm. 1])
Postleitzahl 20-001 bis 20-900
Telefonvorwahl (+48) 81
Kfz-Kennzeichen LU
Nächster int. Flughafen Warschau
Stadtpräsident Adam Wasilewski
Adresse pl. Łokietka 1, 20-950 Lublin
Website www.um.lublin.pl


Geschichte

Lublin wurde im 12. Jahrhundert als befestigte Burg gegründet und erhielt 1317 das Stadtrecht. Im 16. und 17. Jahrhundert war Lublin eines der Zentren der Reformation in Polen. 1569 wurde in Lublin die Realunion zwischen Polen und Litauen besiegelt. Mit der Dritten Polnischen Teilung (1795) kam Lublin zu Österreich, 1809 zum Herzogtum Warschau und 1815 zu Kongresspolen, einem vom Russischen Reich abhängigen Staat, faktisch einer russischen Provinz. Seit 1918 ist die Stadt wieder Bestandteil eines unabhängigen polnischen Staates, unterbrochen von der deutschen Besetzung während des Zweiten Weltkrieges (1939 bis 1944). Bis dahin war Lublin eines der Zentren des jüdischen Lebens in Polen. In einem südlichen Stadtteil Lublins befand sich während des Zweiten Weltkriegs das Vernichtungslager Majdanek. Für 2016 bewirbt sich Lublin als Europäische Kulturhauptstadt.


Politik

Städtepartnerschaften

  • Münster - seit 1991
  • Delmenhorst - 1992
  • Nancy (Frankreich) - 1988
  • Rishon LeZion (Israel) - 1992
  • Nykøbing (Falster) (Dänemark) - 1992
  • Lancaster (Lancashire) (England) - 1994
  • Debrecen (Ungarn) - 1995
  • Tilburg (Niederlande) - 1996
  • Luzk (Ukraine) - 1996
  • Luhansk (Ukraine) - 1996
  • Starobielsk (Ukraine) - 1996
  • Erie (Pennsylvania) (USA) - 1998
  • Viseu (Portugal) - 1998
  • Panevėžys (Litauen) - 1999
  • Windsor (Ontario) (Kanada) - 2000
  • Pernik (Bulgarien) - 2001
  • Alcalá de Henares (Spanien) - 2001
  • Lemberg (Lviv) (Ukraine) - 2004

Demographie

Lublin ist mit 353.000 Einwohnern die neuntgrößte Stadt in Polen. Eine große Zahl, die aber zu der offiziellen Lubliner Population nicht gezählt wird, bilden die ankommenden Studenten, deren Zahl auf 100.000 (etwas mehr als 85.000 nach GUS 2007 [Anm. 1]) geschätzt wird. Die Arbeitslosenquote beträgt 8,9% (nach GUS [Anm. 1]).

Die Veränderung der Bevölkerungszahl in vergangenen Jahren :

  • 1970 – 238.500
  • 1980 – 304.400
  • 1990 – 351.400
  • 2000 – 355.800
  • 2004 – 355.998
  • 2006 – 354.967 (nach GUS)
  • 2007 – 353.483 (nach GUS-Jahresbericht)
  • 2007 – 352.786 (nach GUS, Stand 30. Oktober 2007)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Datei:5 Lublin 16.jpg
Burg von Lublin
Datei:2003-Lublin Sicherlich.JPG
Sicht über Teile von Lublin
Datei:5 Lublin 04.jpg
Der Trinitarische Turm und der Lubliner Dom

In der Innenstadt befinden sich viele historische Bauten, vor allem in der Altstadt mit umfangreicher Bausubstanz aus dem 15. bis 17. Jahrhundert. Von der historischen Stadtbefestigung sind zwei Tore zur Altstadt erhalten, das Krakauer Tor und das Grodzka-Tor. Zwischen dem Grodzka-Tor und dem Schloss befand sich bis 1942 ein jüdisches Viertel, das während der deutschen Besatzung von Lublin völlig zerstört wurde. Das Lubliner Schloss wurde erstmals im 14. Jahrhundert errichtet und später oft umgebaut. Von großer kunsthistorischer Bedeutung ist die königliche Kapelle auf dem Schloss, in der alte byzantinische und altrussische Malereien aus Zeiten der Jagiellonen erhalten sind. Südlich der Stadt an der Straße nach Zamość befinden sich auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslagers die staatliche Gedenkstätte und das Museum Majdanek.

Sonstige Bauwerke

Der 104 Meter hohe Sendeturm in der ul. Raabego fällt durch seine ungewöhnliche Bauweise auf, denn er besteht aus einem freistehenden Betonturm, der in einer offenen kastenförmigen Konstruktion steht. <ref>Przegląd obiektów z emisjami</ref>

Stadtgemeinde

Die Stadtgemeinde Lublin umfasst ein Territorium von 147,5 km² und die Stadtteile Abramowice, Bronowice, Bursaki, Choiny, Czechów, Czuby, Dziesiąta, Felin, Głusk, Hajdów, Kalinowszczyzna, Konstantynów, Kośminek, LSM, Majdan Tatarski, Majdanek, Piaski, Ponikwoda, Rudnik, Rury, Węglin, Wrotków, Sławin, Sławinek, Śródmieście, Stare Miasto, Tatary, Zadębie, Zemborzyce.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Lublin soll in Zukunft an den Schnellstraßen S12, S17 und S19 liegen, über die die Stadt mit den Autobahnen A2 und A4 angebunden wird. Des Weiteren liegt Lublin an der DK12, Polens zweitlängster Landesstraße.

Der Flughafen Lublin-Świdnik (Port Lotniczy Lublin) soll bis zur Fußball-Europameisterschaft 2012 entstehen. Die Gesamtkosten dieser Investition soll 200 Mio PLN (ca. 56 Mio Euro) betragen. Geplant ist eine 2.200 m lange Startbahn, welche nach schriftlicher Bestätigung der Billigairlines Wizz Air und Ryanair für ihren Flugverkehr ausreiche.

Ansässige Unternehmen

Nach dem Krieg wurde in Lublin die Autofabrik Fabryka Samochodów Ciężarowych (FSC) gegründet, in der unter anderem der Transporter Żuk (1958–1998) und der Daewoo Nexia (1995–1998) gefertigt wurden.


Bildung

Lublin ist Sitz von mehr als zehn Hochschulen. Davon befinden sich hier

Die weiteren Hochschulen sind privat finanziert und bieten ein unterschiedliches Ausbildungsspektrum. Lublin hat den größten Studentenanteil an der Einwohnerzahl in ganzen Polen.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt


Verweise

Literatur

  • Andrzej Rozwałka: Lubelskie wzgórze staromiejskie w procesie formowania średniowiecznego miasta. (The Lublin Old Town Hill in the Process of Formation of the Medieval City). Wyd. Uniw. Marii Curie-Skłodowskiej, Lublin 1997, ISBN 83-227-1017-8.
  • Andrzej Rozwałka, Rafał Niedźwiadek, Marek Stasiak: Lublin wczesnośredniowieczny. Studium rozwoju przestrzennego (Origines Polonorum t. 1). Fundacja na rzecz Nauki Polskie, Wydawnictwo Trio, Warszawa 2006, ISBN 9788374360548.

Weblinks

Vorlage:Commons

Fußnoten

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