Rishon LeZion
Rischon leTzion (hebräisch : ראשוןـלציון, auf deutsch „Zuerst für Zion“; arabisch :ريشون لتصيون; auch in abweichenden Transkriptionen wie Rischon LeZion, Rischon leTzion u. a.) ist eine Stadt in Israel in der zentralen Küstenebene im südlichen Großraum Tel Aviv Mit 224.300 Einwohnern (2007) ist sie die viertgrößte Stadt Israels nach Jerusalem, Tel Aviv und Haifa. 1882 wurde Rishon LeZion von jüdischen Einwanderern aus Russland als zweite jüdische Agrarsiedlung nach Petah Tikva gegründet.
Rishon LeZion ist seit 1981 eine Partnerstadt Münsters.
-Rishon LeZion | |
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Basisdaten | |
Name (Arabisch) | ريشون لتصيون |
Name (Hebräisch) | ראשוןـלציון |
Staat | Israel |
Region | Zentral |
Gemeindeart | Stadt |
Koordinaten | 31° 58' N, 34° 48' O |
Höhe | 40 m |
Fläche | 58,704 km² |
Einwohner | 224.300 (2007) [Anm.1] |
Bevölkerungsdichte | 3821 Einwohner / km² |
Bürgermeister | Dov Tzur |
Gegründet | 1882 |
Website | www.rishonlezion.muni.il |
==Der Name der Stadt=0 Der Name Rishon LeZion leitet sich her von dem Bibelvers "Ich bin der erste, der zu Zion sagt: Siehe, da ist's! und Jerusalem gebe ich Prediger." (Jesaja 41,27) (Hebräisch: ראשון לציון הנה הינם, ולירושלים מבשר את )
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Rishon LeZion wurde am 31. Juli 1882 von zehn Anhängern der vor-zionistischen Bewegung "Chibbat Zion" aus Charkow in der Ukraine (damals Russisches Reich) gegründet. Der Anführer der Gruppe waren Zalman David Levontin und Reuven Judalewitsch. Die Siedler kauften 3,4 km² Land im Südwesten der heutigen Stadt Tel Aviv in der Nähe des arabischen Dorfes Ayun Kara. Die Gründer sahen sich zahlreichen Schwierigkeiten gegenüber: der Boden war sandig, Wasser war knapp und die Siedler hatten keinerlei Erfahrungen in der Landwirtschaft. Nachdem man einen Brunnen gegraben hatte und mehr Siedler - die sogenannten Biluim - angekommen waren, nahm die Siedlung langsam Gestalt an. Sie erhielt die Form einer Moschawa, einer der Siedlungsformen der jüdischen Immigranten in Palästina neben dem Kibbuz und dem Moschaw.
Ein wichtiger Sektor der Landwirtschaft war bereits sehr früh der Weinbau: Im Jahr 1886 wurde mit Unterstützung von Baron Edmond de Rothschild eine Weinkellerei, die Mizrahi-Carmel-Kellerei gegründet; daraus entwickelte sich Israels größter Weinproduzent, die Carmel-Weinkellereien, die noch heute ihren formellen Hauptsitz in Rishon LeZion haben. David Ben-Gurion war in jungen Jahren der Leiter der Gewerkschaft in diesem Weinbaubetrieb, bevor er Jahre später zu Israels erstem Ministerpräsidenten wurde. In der Zeit des britischen Mandats entstand in der Stadt außerdem die erste Brauerei Palästinas.
Die erste Hebräisch-Schule im Land wurde 1889 in Rishon LeZion eröffnet [Anm. 2]. Eliezer Ben-Yehuda, eine der Schlüsselfiguren für die Entwicklung des modernen Hebräisch, war an dieser Schule Lehrer.
1911 waren 400 ha Land mit Weinreben und 25,4 ha mit Obstgärten bepflanzt. Deren Entwicklung wurde durch den Wassermangel gehemmt. Die von Baron Rothschild zur Hilfe gesandten Fachleute fanden in 42 m Tiefe Wasser. Der Grundwasserspiegel in der Gegend war uneinheitlich und die Brunnen erreichten zu dieser Zeit nur eine Tiefe von 20 bis 25 Metern. Danach entwickelten sich die Obstgärten rund um die Ansiedlung und in den späten 1920er Jahren besaß die Stadt eine aufblühende Produktion an Zitrusfrüchten [Anm. 3].
Nach der israelischen Staatsgründung 1948 entwickelte sich Rishon LeZion sehr schnell und wurde 1950 zur Stadt erklärt. 2007 wurde die Stadtverwaltung wie in vergangenen Jahren mit dem Preis des israelischen Innenministeriums für gute Verwaltungsarbeit ausgezeichnet [Anm. 4].
Bevölkerungsentwicklung
1890 hatte Rishon LeZion 359 Einwohner
Städtepartnerschaften
- Teramo, Italien
- Metrowest, Massachusetts, USA
- Münster, Deutschland (1971)
- Heerenveen, Niederlande
- Debrecen, Ungarn
- Tianjin, Volksrepublik China
- Lublin, Polen
- Nîmes, Frankreich (1986)
- Braşov, Rumänien
- Sankt Peterburg, Russland
- Gonder, Äthiopien
- Prešov, Slowakei (2008)
Rishon LeZion ist seit 1981 Münsters Partnerstadt, partnerschaftliche Beziehungen vor allem im Sportbereich bestanden aber schon seit 1971. 1986 wurde in Münster der Westring zwischen Jungeblodtplatz und Orléans-Ring nach der Partnerstadt in Rishon-Le-Zion-Ring umbenannt.
Persönlichkeiten
- Zohar Argov (* 1955 - † 1987), Sänger
- Boris Gelfand (* 1968), Schachmeister
- Tal Ben-Haim (* 1982), Fußballer
- Zwi Schulmann (*1915 - 1986), KZ-Überlebender, Kommunalpolitiker und Mitinitiator der Städtepartnerschaft mit Münster
Einzelnachweise
- [Anm.1] : Table 3: "Population of Localities Numbering Above 1,000 Residents and Other Rural Population". Israel Central Bureau of Statistics. 31. Dezember 20081. Abgerufen am 25. Juli 2009
- [Anm. 2]: Early Hebrew Schools in Eretz-Israel
- [Anm. 3]: Karlinsky, Nahum; Greenwood, Naftali: California Dreaming: Ideology, Society, and Technology in the Citrus: Albany NY : State University of New York Press 2005; pp. 54. ISBN 0791465276. (abgerufen am 26. Juli 2009).
- [Anm. 4]: Municipality of Rishon LeZion Profile; Dun's 100 Israel's Largest Enterprises (abgerufen am 26. Juli 2009)
Weblinks
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