Ansgar Brinkmann

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Ansgar Brinkmann (* 5. Juli 1969 in Vechta) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler, der von 1991 bis 1993, von 1995 bis Dezember 1995 und von Januar 2006 biszum Saisonende 2007 für den SC Preußen Münster 06 e. V. gespielt hat. In seiner langen Karriere war Brinkmann bei zahlreichen Vereinen unter Vertrag. Er zählt zu den Spielern mit den meisten Vereinswechseln in Deutschland und galt neben Bernd Schneider als einer der letzten Straßenfußballer Deutschlands.

Ansgar Brinkmann
Vereine
Zeitraum Verein Spiele (Tore) [Anm.1]
SC Schwarz-Weiß Bakum
Blau Weiß Lohne
bis 1987 (Jugend) Bayer 05 Uerdingen
1987-1991 VfL Osnabrück 96(6)
1991-1993 SC Preußen Münster 17(2)
1993-1995 FSV Mainz 05 55(7)
1995-12/1995 SC Preußen Münster 13(2)
01/1996-1996 FC Gütersloh 20(2)
1996-12/1996 SC Verl 5(1)
01/1997-1997 BV Cloppenburg 0(0)
1997-1999 Eintracht Frankfurt 46(4)
1999-2000 Tennis Borussia Berlin 29(1)
2000-2001 VfL Osnabrück 24(4)
2001-2003 Arminia Bielefeld 57(7)
2003-12/2004 LR Ahlen 4(0)
01(2004)-2004 FC Kärnten (ausgeliehen)
01/2005-12/2005 Dynamo Dresden 27(4)
01/2006-2007 SC Preußen Münster 33(3)

Stationen

Brinkmann wuchs als jüngstes von sieben Geschwistern auf. Als A-Jugendlicher wurde er in die Niedersachsenauswahl berufen. Als er 15 Jahre alt war, entdeckten ihn Talentscouts von Bayer 05 Uerdingen, so dass Brinkmann nach Krefeld zog. Er spielte für Bayer und machte nebenbei sein Berufsbildungsjahr im Kfz-Handwerk.

Seine Profilaufbahn begann er mit 18 Jahren 1987 beim VfL Osnabrück in der 2. Fußball-Bundesliga. In der Saison 1990/1991 wechselte der schnelle Flügelspieler zum Ligarivalen Preußen Münster, wo er schnell zum Publikumsliebling avancierte. Am Ende der Saison stieg er mit den Preußen in die Oberliga Westfalen ab, blieb aber noch zwei Jahre beim Verein. 1993 folgte Brinkmanns Rückkehr in die 2. Fußball-Bundesliga, wo er beim 1. FSV Mainz 05 einen Vertrag unterschrieb.

Nach einem kurzen Intermezzo in Münster im Jahr 1995 und weiteren Stationen in Gütersloh, Verl und Cloppenburg folgte der Wechsel zu Eintracht Frankfurt, mit der Brinkmann 1998 der Aufstieg in die Bundesliga gelang.

Nach einer Saison in der ersten Liga spielte Brinkmann erneut einige Jahre in der 2. Bundesliga bei Tennis Borussia Berlin, wiederum beim VfL Osnabrück und Arminia Bielefeld. Mit Bielefeld gelang ihm 2002 die Rückkehr in die Bundesliga, wo er in 30 Spielen 2 Tore schoss.

2003 wechselte Brinkmann zu LR Ahlen und in der Winterpause zum österreichischen Bundesligisten FC Kärnten. Im Januar 2005 wechselte Brinkmann zu Dynamo Dresden. Am 9. Januar 2006 wurde der Vertrag in Dresden aufgelöst und Brinkmann wechselte zu Preußen Münster. Den Abstieg der Preußen in die Oberliga konnte er nicht verhindern. Für die Münsteraner absolvierte Brinkmann am 13. Mai 2007 in der Oberliga-Partie gegen die zweite Mannschaft vom FC Schalke 04 das letzte Spiel seiner Karriere.

Am 27. März 2009 fand sein Abschiedsspiel vor 4100 Zuschauern in der Bielefelder SchücoArena statt. Das Spiel zwischen dem Team Ansgar und den Arminia-Allstars endete 6:6. Kurz vor Schluss holte sich Brinkmann noch symbolisch seine letzte rote Karte. Seine Ehrenrunde bewältigte er während des Liedes "Dieser Weg" von Xavier Naidoo. Am Spiel nahmen außerdem noch Thomas Häßler, Uwe Bein, Sergej Barbarez und Stefan Kretzschmar teil.

Im September 2009 erwarb er seine A-Trainerlizenz in der Sportschule Hennef (Fußball-Verband Mittelrhein e.V.) und plant aktuell, eine Ausbildung zum Fußballlehrer zu absolvieren. Parallel arbeitet er als Spielerscout für eine Kölner Sportagentur.

Brinkmanns Ruf als „Enfant terrible“

Auch außerhalb des Fußballplatzes sorgte Ansgar Brinkmann für Schlagzeilen, die ihm den Spitznamen „Trinkmann“ einbrachten. So flüchtete er in Osnabrück zu Fuß vor einer Alkoholkontrolle und stellte sich erst Stunden später auf dem Revier, um den Fahrzeugschlüssel abzuholen. Darüber hinaus war Brinkmann in Bielefeld, Berlin und Gütersloh in Handgreiflichkeiten verwickelt, die ihm unter anderem eine Geldstrafe von 42.000 Euro wegen Körperverletzung einbrachte. Auch die Pleite eines Reha-Zentrums und Investitionen in eine Einkaufspassage in Bielefeld, durch die Brinkmann nach eigener Aussage mehr als 150.000 Euro verlor, brachte ihn vor Gericht.


Sein Ruf als Enfant terrible schadete der Beliebtheit Brinkmanns bei den Fußballfans nicht, sondern förderte sie eher noch. Typische Vokabeln, die in der Sportberichterstattung zu Brinkmann fielen, waren „weißer Brasilianer“, „Publikumsliebling“, „Kultspieler“ und „einer der letzten ,Typen‘ der Bundesliga“, zumal sich Interviews mit Brinkmann durch seine lockeren, zum Teil auch provokanten Sprüche von den Interview-Aussagen vieler anderer Profifußballer unterschieden. Beim Bielefelder Lokalsender Radio Bielefeld wurde ihm eine eigene Comedy-Serie namens „Mission: Klassenerhalt“ gewidmet. Hier prägte er die Floskel: „Das braucht kein Mensch“. Diese Aussage widmete er gegnerischen Mannschaften und Spielern.

Legendär ist die Ansage auf seinem Anrufbeantworter: „Bin bis fünf Uhr früh in meiner Stammkneipe zu erreichen“.

Weblinks


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