Dyckburg-Kirche

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Die Dyckburg-Kirche ist ein kleines katholisches Gotteshaus, das in unmittelbarer Nähe von Haus Dyckburg im Winkel von Dyckburgstraße und Boniburgallee errichtet wurde.

Der Dompropst Christian von Plettenberg-Marlhülsen erwarb 1722 das aus zwei Ökonomiegebäuden bestehende Haus Dyckburg und ließ im Jahre 1740 vom westfälischen Barockbaumeister Johann Conrad Schlaun eine kleine Marienkapelle im Stile der italienischen Wallfahrtsbasilika von Loreto errichten. Der Reichsgraf Bonifatius von Hatzfeld-Trachenberg erwarb später dieses Landgut und beauftragte 1894 den Baumeister Wilhelm Rincklake, einen achteckigen Kuppelbau mit anschliessendem Chor in neubarockem Stil hinzuzufügen. 1914 baute er eine Grabkapelle an,in der er mit seiner Frau Olga bestattet worden ist.

Im Jahre 1949 erhob Bischof Michael Keller das Kirchlein zur Pfarrgemeinde Mariä Himmelfahrt, die bis 2007 selbständig blieb. 1988 beauftragte der Kirchenvorstand im Rahmen eines begrenzten Wettbewerbs den Kölner Künstler Bodo Schramm mit der Gestaltung neuer Kirchenfenster. Es wurden zwölf medaillonförmige Glasfenster mit Motiven des Alten und des Neuen Testaments geschaffen, die 1990 gesegnet und der Gemeinde übergeben worden sind. Farbe und Form der Fenster passen sich der Barock-Gestalt der Kirche an. Ihr Gesamtthema ist die Eucharistie. Ein Kreuzweg und ein Labyrinth im Garten vervollständigen das Ensemble der Kirche, die häufig zum Leidwesen des Pfarrers auch von auswärtigen Gästen als Hochzeitskirche angefragt wurde. Anfang der 1990er Jahre gestaltete der Video-Künstler Nam June Paik an der Kirche eine viel beachtete Video-Installation.

Zu Pfingsten 2007 wurde die Pfarrgemeinde im Rahmen einer ersten Fusion Teil einer neuen Gemeinde St. Benedikt. Und im Herbst 2010 ordnete man sie zusammen mit St. Josef (Gelmer) der Pfarrgemeinde St. Petronilla in Handorf zu. Sinnfälliger Ausdruck einer gewünschten Kooperation war in der Advent- und Weihnachtszeit 2010 ein von Mitgliedern der früher selbständigen Gemeinden gestalteter Krippenweg zwischen beiden Kirchen, der sowohl in der Gestaltung mit unterschiedlichen Materialien als auch der Darstellungsweise erhebliche Beachtung und Zustimmung fand.