Friedrich Arnold Steinmann
Friedrich Arnold Steinmann (*7. August 1801 in Kleve; 9. Februar 1875 in Münster) war Jurist und Schriftsteller. Wie sein Freund Friedrich Raßmann (1772–1831) war er ein umtriebiger Organisator des damaligen literarischen Lebens in Münster. Der Nachwelt ist er vor allem wegen seiner Heine-Fälschungen bekannt.
Ausbildung und Beruf
Friedrich Arnold Steinmann wurde als Sohn eines Regierungsregistrators in Kleve geboren. Wie zahlreiche andere Beamtenfamilien (siehe Heinrich Carl Berghaus) siedelten auch die Steinmanns im Jahr 1803 in das – inzwischen – preußische Münster über. Friedrich Steinmann besuchte zunächst das Gymnasium in Münster, später in Düsseldorf – wo er ein Mitschüler von Heinrich Heine war, bevor er 1819 seine Gymnasialausbildung in Münster abschloss. An der Akademie Münster (bis Oktober 1818 noch Universität Münster) hörte er philosophische Vorlesungen. Von 1819 bis 1821 ging er zum Jurastudium nach Bonn; dort belegte er auch Vorlesungen in Geschichte und Literaturwissenschaft. 1822 setzte er sein Studium in Heidelberg fort. In dieser Zeit stand er zeitweilig im Briefwechsel mit Heine. 1822 kehrte er nach Münster zurück und begann dort die praktische juristische Ausbildung. Seit 1825 war er Auscultator (Rechtsreferendar), seit 1827 Sekretär am Oberlandesgericht in Münster. Wegen eines kritischen Aufsatzes in der Zeitschrift Mefistofeles ist er von November 1845 bis März 1846 Festungshaft in Münster. 1854 wurde er aufgrund seiner Veröffentlichung über die Geschichte der Revolution in Preußen (1849) unehrenhaft und unter Halbierung seiner Pensionsbezüge aus dem Staatsdienst entlassen. Einer weiteren Haftstrafe, diesmal wegen scharfer Angriffe gegen den Verleger Georg von Cotta, entging Steinmann nachdem er Berufung eingelegt hatte und einen Straferlass gegen Leistung einer Geldbuße von 100 Talern erreichte.