Wallburg Haskenau
Die Wallburg Haskenau liegt in Handorf. Sie ist eigentlich nur eine Ansammlung von Erdwällen plus einem künstlichen Hügel im Mündungswinkel zwischen alter Ems und Werse. Vermutlich befand sich hier seit fränkischer Zeit eine Siedlung, die die geschützte Lage zwischen den beiden Flüssen genutzt hat. Es wurden jedenfalls bei einer der stattgefundenen Grabungen karolingische Scherben im ersten Wallring gefunden, ansonsten ist die Fundausbeute ziemlich mager. Ein paar Ziegel- und Sandsteine auf dem Turmhügel beweisen zumindest ein steinernes Fundament der Bauten, von denen weiter nichts übrig ist.
Vermutlich wurde diese Siedlung dann später zu einer Holzburg, einer sog. Motte, ausgebaut. Dazu gab es einen Turmhügel, der von einem Graben und einem anschließenden fünf Meter breiten Wall, dem inneren Wallring, umschlossen wird. 60 Meter davon entfernt findet sich ein zweiter Wallring, hier wurden bei einer Grabung Spuren eines Palisadenzaunes gefunden.
Möglicherweise ist die Haskenau identisch mit der 1226 urkundlich erwähnten Hofstelle "Sconowe", die ein Ritter namens Hermann der I. von Münster im 12. Jahrhundert gebaut hat. Sicher ist das aber nicht, die Quellen geben nichts eindeutiges her. Besser ist da schon die Erwähnung einer "Hasekenauw" im Jahre 1611 in einer Güteraufzählung der Burg Schöneflieth.
Seit 1987 steht die Wallanlage unter Schutz als Bodendenkmal.
Bushaltestelle
Literatur
Vera Brieske, Die Haskenau bei Handorf-Dorbaum, in: Altertumskommission für Westfalen (hg.), Frühe Burgen in Westfalen, Heft 18, Münster 2001