Johamm Conrad Schlaun
Johann Conrad Schlaun (* 5. Juni 1695 in Nörde im Fürstbistum Paderborn; † 21. Oktober 1773 in Münster) war ein deutscher Baumeister, Architekt und Militär des Barocks.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Schlaun gehört zu den bedeutendsten Architekten des deutschen Barocks. Er besuchte zunächst das damalige Progymnasium Marianum in Warburg und danach das Gymnasium Theodorianum in Paderborn. Anschließend stand er in Diensten des paderbornischen Infanterieregiments. Paderborn war durch den Kölner Kurfürsten Clemens August I. von Bayern in Personalunion mit dem Fürstbistum Münster verbunden. Schlaun wechselte in den Militärdienst des Bischofs von Münster. Die Verbindung seiner militärischen Laufbahn mit der Tätigkeit als Architekt war im Zeitalter des Barocks durchaus üblich, wie das Beispiel Johann Balthasar Neumanns zeigt, mit dem er ab 1720 zusammenarbeitete. Er unternahm zwischen 1722 und 1742 mehrere längere Reisen nach Italien, Frankreich und nach Süddeutschland. 1729 ernannte ihn Clemens August zu seinem Landingenieur, außerdem wurde er in Münster Generalmajor der Artillerie. Seine charakteristische Physiognomie geht wahrscheinlich auf die Immunerkrankung Rosazea zurück<ref name="SPON-1008086">{{#if:|{{#iferror: Vorlage:FormatDate| |}}}}{{#if:Gerlinde Gukelberger-Felix|Gerlinde Gukelberger-Felix: }}{{#if:|{{#if:Rosazea: Fluch der Kelten|[{{#invoke:Vorlage:Internetquelle|archivURL|1={{#invoke:URLutil|getNormalized|1={{{archiv-url}}}}}}} {{#invoke:Vorlage:Internetquelle|TitelFormat|titel=Rosazea: Fluch der Kelten}}]{{#if:| ({{{format}}})}}{{#if:| {{{titelerg}}}{{#invoke:Vorlage:Internetquelle|Endpunkt|titel={{{titelerg}}}}}}}}}|{{#if:http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/rosazea-das-hilft-gegen-den-fluch-der-kelten-a-1008086.html%7C{{#if:{{#invoke:TemplUtl%7Cfaculty%7C}}%7C{{#invoke:Vorlage:Internetquelle%7CTitelFormat%7Ctitel={{#invoke:WLink%7CgetEscapedTitle%7C1=Rosazea: Fluch der Kelten}}}}|[{{#invoke:URLutil|getNormalized|1=http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/rosazea-das-hilft-gegen-den-fluch-der-kelten-a-1008086.html}} {{#invoke:Vorlage:Internetquelle|TitelFormat|titel={{#invoke:WLink|getEscapedTitle|1=Rosazea: Fluch der Kelten}}}}]}}{{#if:| ({{{format}}}{{#if:Spiegel Online2014-12-15{{#if: 2014-12-29 | {{#if:{{#invoke:TemplUtl|faculty|}}||1}}}}
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Johann Conrad Schlaun lebte bis zu seinem Tode in dem von ihm entworfenen Stadthaus an der Hollenbecker Straße in Münster, das dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer fiel. Er liegt in der Pfarrkirche Liebfrauen-Überwasser in Münster begraben. Der genaue Ort seiner Grabstätte ist nicht bekannt.
Familie
Johann Conrad Schlaun entstammt der angesehen bürgerlichen Familie der Schlaun bzw. Sluyn oder Sloun. Die verschiedenen Zweige der Familie kommen aus Geseke, Osnabrück, Rüthen, Ahden, Hildesheim, dem Raum Trier und sogar aus Holland. Ihre Heiratspolitik bildet einen fast geschlossenen Kreis, sodass sich dieselben Familien miteinander immer wieder verschwägerten und versippten. Jedoch lebte schon Henricus Schluen, Johann Conrads Vater, distanziert zur Schlaun-Familie. Sie hatten wahrscheinlich familiäre Beziehungen zum Osnabrücker Stamm der Schlaun.
Aus erster Ehe des Johann Conrad Schlaun und der Maria Cath. Bourel gingen hervor:
- Maria Anna Gertrud
- Maria Magdalena
- Clemens August Johannes Bernardus Erasmus Franciscus (* 27. Juni 1726)
In zweiter Ehe war er mit Anna Catharina Rehrmann verheiratet. Aus dieser Ehe gingen hervor:
- Martin Conrad (* 1741; † 26. November 1809), Thesaurar von 1791–1809
- Gerhard Mauritz, österreichischer Generalfeldzeugmeister
- Maria Anna Catharina
- Maria Antonette<ref name="buch-XXDWgt0VQh4C-342">Klaus Scholz: Das Stift Alter Dom St. Pauli in Münster. Walter de Gruyter, 1995, ISBN 9783110145335, S. 342. Vorlage:Google Buch</ref>
Einige Bauten
Münster
- MuensterAgidii276.jpg
Aegidienkirche (1724–1728)
- Muenster Clemenskirche 8922.jpg
Clemenskirche (1745–1753)
- Münster Haus Rüschhaus 2006 vorne.jpg
Haus Rüschhaus (1753–1757)
- Germany, Nordrhein-Westfalen, Münster (1), Erbdrostenhof.JPG
Erbdrostenhof (1755)
- MuensterLotharingerChorfrauenkirche.jpg
Lotharinger Kloster (1764–1768)
- Muenster Schloss 4251.jpg
Fürstbischöfliches Schloss Münster (1767–1787)
- Muenster Dykburg 6358.jpg
- Mauritzer Pfarrhaus (um 1758)<ref>Schlaun baute das Mauritzer Pfarrhaus. Westfälische Nachrichten, abgerufen am 27. Oktober 2014</ref>
Andere
- Büren (Westfalen) ehem.Jesuitenkolleg.jpg
Jesuitenkolleg in Büren (1719−1728)
- Schloss Nordkirchen Ansicht Gartenseite.jpg
Schloss Nordkirchen (1703–1734), ab 1724 durch Schlaun
- BRüHLschloss1.jpg
Schloss Augustusburg (ab 1725)
- Clemenswerth1.jpg
Jagdschloss Clemenswerth in Sögel (1737–1747)
- Nottuln02.jpg
historischer Ortskern von Nottuln (ab 1748)
- Lippisches Landhaus Oberkassel.jpg
Lippesches Landhaus in Oberkassel (um 1755)
- Schloss beck.jpg
Schloss Beck in Bottrop (1766−1771)
- Nievenheim Altar.jpg
Ausstattung der Pfarrkirche St. Pankratius Nievenheim
- BadIburgSchlossSchlaun.JPG
Klosterneubau Benediktinerabtei am Schloss Iburg
- Haus Itlingen.jpg
Umbau und Erweiterung Haus Itlingen
- Schloss Loburg bei Ostbevern (ab 1766), 1899 neu aufgebaut
- Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl
- Michaeliskapelle beim Schloss Lembeck
- Kapuzinerkirche in Brakel, sein erstes Werk
- Pfarrkirche St. Katharina in Rheder (bei Brakel), 1716–1718
- Pfarrhaus in Delbrück, 1716
- Färberei Eupen für seinen Schwiegervater Martin Rehrmann, 1745<ref>Vorlage:Webarchiv In: eupen.be</ref>
- Gestaltung des Chorraums der Pfarrkirche St. Lambertus in Ascheberg
- Orangerie an Schloss Eggermühlen
- Klosterneubau Wittem, Renovierung von Schloss Neuburg und Kirche von Eys in Gulpen-Wittem (NL)
- Neuerrichtung des Südflügels von Schloss Velen 1744–1745 in Velen
- Brückenanlage, Vorburg und Gartenanlage am Schloss Herzford in Lingen
- Haus Schücking in Sassenberg
- Haus Ruhr in Gemeinde Senden-Bösensell wurde 1742 von Johann Conrad Schlaun umgestaltet.
- Haus Alvinghof wurde 1749 in Gemeinde Senden-Bösensell erbaut.
- Schloss Clemenswerth in Sögel
- Lippesches Landhaus (erbaut 1750–60), Oberkassel
- Plettenberger Hof, Bonn (Bauleitung von 1725 bis 1729)
- Schloss Rösberg, Rösberg, 1729-1731
- Hirschberger Tor, 1753 entworfen im Auftrag des Kurfürsten Clemens August. Ursprünglich gehörte es zum Schloss Hirschberg. Heute ist es das Tor zum Stadtwald von Arnsberg.<ref>[1] arnsberg-info.de, Hirschberger Tor</ref>
Unsichere oder fälschlich zugeschriebene Werke
- die Johanneskapelle in Rietberg wurde lange Zeit Schlaun zugeschrieben. 1973 wurden Zweifel an der Autorschaft Schlauns laut, die 1978 untermauert werden konnten. Sie wurde wohl nach Plänen eines Baumeisters aus Brünn, vermutlich Mauritz Grimm (1699–1757) errichtet.
- das Gartenhaus auf Haus Venne in Drensteinfurt
- St.-Anna-Kapelle in Ostbevern
Siehe auch
- Wikipedia: Johann Conrad Schlaun
Literatur
- Josef Bieker, Ulrike Romeis, Ulrich Wollheim: Westfälischer Barock. Auf Johann Conrad Schlauns Spuren (= Eine Bilderreise.). Ellert & Richter, Hamburg 1995, ISBN 3-89234-606-2.
- Klaus Bußmann, Florian Matzner, Ulrich Schulze (Hrsg.): Johann Conrad Schlaun. 1695–1773. Architektur des Spätbarock in Europa. Oktagon, Stuttgart 1995, ISBN 3-927789-78-X (Ausstellungskatalog, Münster, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichtek, 7. Mai – 6. August 1995).
- Hans Galen (Hrsg.): Johann Conrad Schlaun in Münster. Regensberg, Münster 1995, ISBN 3-7923-0680-8.
- Heinz Peters: Johann Conrad Schlaun. Ein Beitrag zu seiner Tätigkeit in Nievenheim. In: Düsseldorfer Jahrbuch. Bd. 47, 1955, S. 235–253.
- Theodor Rensing: Johann Conrad Schlaun. Leben und Werk des westfälischen Barockbaumeisters (= Westfälische Kunst.). 2., neubearbeitete Auflage. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 1954.
- Ulrich Schulze, Florian Matzner: Johann Conrad Schlaun. 1695–1773. Das Gesamtwerk. 2 Bände. Oktagon, Stuttgart 1995, ISBN 3-927789-79-8.
- Geseker Heimatblätter Nr. 183: Beitrag zur Familiengeschichte des Barockbaumeisters Johann Conrad Schlaun, August 1974, 32. Jg. S. 113 ff.
Weblinks
- Online Biographie zu Johann Conrad Schlaun
- WDR-Reportage zum 235. Todestag Johann Conrad Schlauns
- Im Land der Westfälischen Sinfonie, Artikel bei Monumente Online.
- Route zu Bauten von Johann Conrad Schlaun bei baukunst-nrw