Am Schütthook

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Die Straße Am Schütthook, in Angelmodde, führt vom Albersloher Weg in nordöstlicher Richtung über die Boelestraße hinaus.

Name

Am Schütthook ist ein in dieser Gegend überlieferter Flurname. Hoek oder Hook ist das mundartliche Wort für Stelle oder Platz. Aber was bedeutet Schütt? Vor wenigen Tagen veröffentlichten wir folgende Vermutung: Da schüdden so viel bedeutet wie ausschütten, könnte man unter Schütte eine Aufschüttung oder einen Hügel verstehen.

Dem widerspricht der Heimatverein Angelmodde: Beim Schütthook gehe es nicht um einen Hügel, erklärte der Vereinsvorsitzende Engelbert Honkomp. Ein Schütthook sei vielmehr ein umzäunter Ort fürs Vieh, fügt er hinzu und erläutert den historischen Hintergrund: In früheren Zeiten habe jeder Bauer oder Kötter eine seinem Hofrecht entsprechende Anzahl Vieh in die allen gehörende Allmende oder „gemeine Mark“ treiben dürfen. Derjenige, der dieses Vieh beaufsichtigte, war der Feldaufseher, auch Feldknecht oder Schütte genannt. Wenn dieser Aufseher nun Vieh auf der Allmende entdeckte, das dort nicht hingehörte, dann wurde dieses 'geschüttet', sprich, es wurde auf eine umzäunte Fläche, den Schütthook gebracht.

Diese Deutung bestätigt der Historiker Dr. Leopold Schütte, dessen Nachname übrigens direkt mit der Thematik zusammenhängt. "Der Schütte war so etwas wie ein Polizist, der die Aufgabe hatte, die Allmende zu kontrollieren", berichtete er. Fremdes Vieh wurde 'geschüttet', das heißt eingesperrt. Der englische Begriff to shut im Sinne von schließen sei mit dem Begriff verwandt. Und was passierte mit dem "geschütteten Vieh?" Der Bauer, der ungerechtfertigt gehandelt hatte, habe sein Vieh vom Schütthook wieder auslösen müssen, berichtete Leopold Schütte. Das geschah üblicherweise mit Bier oder Geld.
Quelle: Iris Sauer-Waltermann in Westfälische Nachrichten am Dienstag, 26.09.2017

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