Bernhard Heinrich Overberg

Aus MünsterWiki

Bernhard Heinrich Overberg (* 1. Mai 1754 in Voltlage (heute zu Neuenkirchen, Kreis Osnabrück gehörig); † 9. November 1826 in Münster) war ein katholischer Theologe und Pädagoge.

Leben und Wirken

Er wurde am 20. Dezember 1779 durch Wilhelm von Alhaus zum Priester geweiht und 1783 durch den Generalvikar „Franz Freiherr von FürstenbergWP“ als Leiter der Normalschule nach Münster berufen, wo er Unterrichtskurse für Lehrer abhielt. Damit gestaltete er als Lehrer der Lehrer das Bildungsniveau in Münster und Westfalen. Von 1785 bis 1812 war er Seelsorger für die Chordamen und Lehrer im Lotharinger Kloster, auch betätigte er sich dort in der Verwaltung. 1809 ernannte man ihn zum Regens des Priesterseminars, 1816 zum Konsistorial- und Schulrat. 1818 erhielt er den preußischen Roten Adlerorden 3. Klasse. 1823 wurde er Ehrenmitglied des Domkapitels.

Bekannt wurde Overberg durch die für ihre Zeit musterhafte Allgemeine Schulverordnung für das Münsterland vom 3. September 1801. In ihr empfahl er Unterrichtsgespräche statt reinem Auswendiglernen. Ab 1789 war Overberg auch Seelsorger von „Amalie von GallitzinWP“, lebte in ihrem Haus in der Grünen Gasse und gehörte bis zu ihrem Tod 1806 zum Kreis von Münster. Zu seinen bedeutenden Schülern gehörte Josef Annegarn. Nach Bernhard Heinrich Overberg sind zahlreiche Bildungseinrichtungen benannt: so z.B. das Overberg-Kolleg in Münster. Außerdem tragen in Münster die Overbergstraße im Erphoviertel und die Overbergschule seinen Namen. Porträtskulpturen Overbergs stehen am Overberg-Kolleg und am Überwasserkirchplatz

Werke

  • Anweisung zum zweckmäßigen Schulunterrichte für dieSchullehrer im Hochstifte Münster; Münster : Platvoet 1793/1796. [zahlreiche, auch bearbeitete Neuausgaben, zuletzt als Anweisung zum zweckmäßigen Schulunterricht für die Schullehrer im Fürstentum Münster, bearbeitet von Josef Esterhues, Paderborn : Schoeningh 1957]
  • Die Geschichte des alten und neuen Testaments. Zur Belehrung und Erbauung besonders für Lehrer, größere Schüler und Hausväter. Aus der h. Schrift gezogen und mit einigen Anmerkungen begleitet von Bernard Overberg, Lehrer der Normalschule; Münster : Aschendorff 1800; in zwei Bänden: Erster Band, welcher die Geschichte des alten Testaments enthält; - Zweiter Band, welcher die Geschichte des neuen Testaments nebst einem Anhange enthält, (560 und 310 Seiten)
  • Christkatholisches Religions-Handbuch, um sich und andere zu belehren; (Zwei Bände) 1804
  • Katechismus der christkatholischen Lehre zum Gebrauche der größeren Schüler,(welche den kleinen Katechismus gelernt haben) nach Anleitung des Religions-Handbuches, 1804
  • Katechismus der christlichen Religion zum Gebrauch der kleinen Schüler, 1804.
  • Aus dem Tagebuche einer großen Seele : Die Tagebücher Bernard Overbergs, eingeleitet, bearbeitet und herausgegeben von Paul Krüger; Kevelaer : Butzon und Bercker 1937

Literatur

  • Elementarschulverhältnisse im Niederstift Münster im 18. Jahrhundert. Die Schulvisitationsprotokolle Bernard Overbergs für die Ämter Meppen, Cloppenburg und Vechta 1783/84; Münster : Aschendorff 2000, ISBN 3-402-06805-2.
  • Gundolf Kraemer: Bernard Overberg. Religionspädagogik zwischen Aufklärung und Romantik; Frankfurt am Main : Lang 2001, ISBN 3-631-38391-6.
  • Meinolf Peters (Hrsg.): Schulreform im Fürstbistum Münster im ausgehenden 18. Jahrhundert: Ibbenbüren : Ibbenbürener Vereinsdruckerei 1992, ISBN 3-921290-63-5.

Weblinks


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Bernhard Heinrich Overberg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Der Wikipediaartikel steht unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike 3.0“. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.