Friedrich Hundt

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Friedrich Hundt (* 4. Mai 1807 in Iserlohn; † 4. Juli 1887 in Münster) war ab 1840 einer der führenden westfälischen Fotografen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Friedrich Hundt lernte das Knopfmacherhandwerk und wanderte zum Ende der 1820er Jahre aus Iserlohn ab. Im Jahr 1833 erwarb er die Bürgerrechte in Münster und heiratete 1834 Elisabeth Christine Rennebrink, die Tochter eines Tagelöhners, die jedoch schon 1837 verstarb. Seine zweite Frau wurde 1837 Anna Maria Arnemann, die aus Beckum stammende Tochter eines wohlhabenden Bauern. Mit ihr hatte er zwei Kinder, von denen jedoch nur die Tochter das Erwachsenenalter erreichte.

Ab 1840 experimentierte Hundt mit dem Daguerreschen Verfahren. Ebenfalls 1840 eröffnete er sein Atelier in Münster in der Kreuzstraße und stellte seine ersten Bilder aus. Im Jahr 1842 war er erstmals in der Lage kolorierte Daguerreotypien anzufertigen, wobei seine Preise unter dem Niveau in anderen Städten lagen. Ab dem Jahr 1853 gehörte zu seinem Repertoire auch die Anfertigung von Kalotypien nach dem Verfahren des englischen Pioniers der Fotografie William Henry Fox Talbot.

1885 verkaufte Hundt sein Atelier an die Gebrüder Hülswitt, die es bis 1908 weiterführten, danach war der Fotograf W. Roth der Inhaber.

Werk

Friedrich Hundt: Prinzipalmarkt und Lambertikirche in den 1870er Jahren (Quelle: de.wikipedia.org)

Seine fotografische Kunstfertigkeit verschaffte Hundt den Zugang zur städtischen Oberschicht. So erhielt er den Auftrag für das offizielle Geschenk der Stadt Münster anlässlich der Hochzeit des Kronprinzen Friedrich Wilhelm, des späteren Kaisers Friedrich III., mit der britischen Prinzessin Victoria (1840–1901). In den Jahren 1857/58 fertigte Hundt dazu ein Album mit vierzehn, 20 x 30 Zentimeter großen Ansichten der Stadt Münster an, für die er achtzig Talern in Rechnung stellte. Diese Bilder sind die ältesten erhaltenen Fotografien Hundts.

Seine Haupttätigkeit blieb jedoch die Porträtfotografie. Zu seiner Klientel zählten der münsterländische Adel, OberpräsidentWPen, Bischöfe, Kaufleute, Privatiers, einfache Beamte und Bürger. Diese Visitenkartenbilder lassen sich noch zahlreich in Archiven, Bibliotheken, Museen und besonders in privatem Besitz nachweisen.

Von Friedrich Hundt selbst existiert eine Bildniszeichnung des Malers Fritz Tüshaus und eine Fotografie im Rahmen einer Herrengesellschaft.

1991 wurde die Friedrich-Hundt-Gesellschaft, ein Verein zur Förderung der Fotografie in Münster, gegründet. Sie veranstaltet regelmäßig Ausstellungen im Stadtmuseum Münster.

Literatur

  • Friedrich Hundt : Fotopionier in Münster 1840 - 1885; Stadtmuseum Münster, 1. Juni 1990 - 19. August 1990 / Hrsg. Hans Galen. - Münster: Verl. Regensberg, 1990. ISBN 3-7923-0595-X

Weblinks


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