Wilhelm von Alhaus: Unterschied zwischen den Versionen
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− | '''Wilhelm von Alhaus''', auch Wilhelm d'Alhaus, (* [[10. August]] [[1716]] in Alhausen, heute zu Ennepetal; † [[26. Mai]] [[1794]] in Rheine) war ein Angehöriger des ''Ordens vom Heiligen Kreuz'', katholischer Priester, | + | '''Wilhelm von Alhaus''', auch Wilhelm d'Alhaus, (* [[10. August]] [[1716]] in Alhausen, heute zu Ennepetal; † [[26. Mai]] [[1794]] in Rheine) war ein Angehöriger des ''Ordens vom Heiligen Kreuz'', katholischer Priester, {{Wpl|Weihbischof}} in Münster und Osnabrück sowie Titularbischof von Arad (im Negev, heute zu Israel). |
== Leben == | == Leben == | ||
Johann Wilhelm von Alhaus wurde als Sohn des gleichnamigen bergischen Kämmerers und Vizedrosten von Beyenburg geboren. Seine Mutter war Adriana Christina Hertzig. | Johann Wilhelm von Alhaus wurde als Sohn des gleichnamigen bergischen Kämmerers und Vizedrosten von Beyenburg geboren. Seine Mutter war Adriana Christina Hertzig. | ||
− | Er trat 1734 in den Orden vom Heiligen Kreuz im Kloster Bentlage ein und legte 1735 die erste Profess ab. Am 5. Juni 1737 erhielt er die erste Tonsur und die niederen Weihen. Am 21. September desselben Jahres wurde er in der [[Nikolaikirche|Nicolaikapelle]] auf dem [[Domplatz|Domhof]] in Münster zum Subdiakon, am 20. September 1738 zum Diakon geweiht. Am 19. September 1739 empfing er die Priesterweihe. Alle Weihen nahm der Weihbischof | + | Er trat [[1734]] in den Orden vom Heiligen Kreuz im Kloster Bentlage ein und legte [[1735]] die erste Profess ab. Am 5. Juni [[1737]] erhielt er die erste Tonsur und die niederen Weihen. Am 21. September desselben Jahres wurde er in der [[Nikolaikirche|Nicolaikapelle]] auf dem [[Domplatz|Domhof]] in Münster zum Subdiakon, am 20. September [[1738]] zum Diakon geweiht. Am 19. September [[1739]] empfing er die Priesterweihe. Alle Weihen nahm der Weihbischof „{{Wpl|Ferdinandus Oesterhoff}}“ vor. |
− | 1756 war Alhaus Prior des Klosters. [[Clemens August I. von Bayern]], unter Anderem Fürstbischof von Münster, bat Alhaus am 28. Februar 1758, Weihbischof der Diözese zu werden. Diesem Wunsch entsprach Alhaus, die Ernennungsurkunde von Papst Clemens XIII. ist auf den [[2. Oktober]] [[1758]] datiert. Sein Titularbistum war Arad in Palästina. Die Bischofsweihe erfolgte am [[4. Februar]] [[1759]] in der Paderborner Jesuitenkirche durch den Paderborner Weihbischof Joseph Franz von Gondola. Ihm assistierten die Äbte von Abdinghof und Hardehausen. | + | [[1756]] war Alhaus Prior des Klosters. [[Clemens August I. von Bayern]], unter Anderem Fürstbischof von Münster, bat Alhaus am 28. Februar [[1758]], Weihbischof der Diözese zu werden. Diesem Wunsch entsprach Alhaus, die Ernennungsurkunde von Papst Clemens XIII. ist auf den [[2. Oktober]] [[1758]] datiert. Sein Titularbistum war Arad in Palästina. Die Bischofsweihe erfolgte am [[4. Februar]] [[1759]] in der Paderborner Jesuitenkirche durch den Paderborner Weihbischof Joseph Franz von Gondola. Ihm assistierten die Äbte von Abdinghof und Hardehausen. |
− | Nach dem Tod des Bischofs von Münster und dessen Requiem trat Alhaus am 20. März 1761 das Amt des Kapitularvikars der Diözese Münster an. Auf Befehl der alliierten Kommandantur Münster – man befand sich im [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieg]] – musste Alhaus die Stadt am [[17. September]] [[1762]] verlassen und zog sich ins Kloster Bentlage zurück. | + | Nach dem Tod des Bischofs von Münster und dessen Requiem trat Alhaus am 20. März [[1761]] das Amt des Kapitularvikars der Diözese Münster an. Auf Befehl der alliierten Kommandantur Münster – man befand sich im [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieg]] – musste Alhaus die Stadt am [[17. September]] [[1762]] verlassen und zog sich ins Kloster Bentlage zurück. |
− | Der neue Bischof von Münster, [[Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels]] bestätigte den Weihbischof in Münster und ernannte ihn am 3. September 1764 auch zum Weihbischof in Osnabrück. Alhaus hatte sein Priorat in Bentlage bereits am 16. April des Jahres niedergelegt und wählte wegen der Nähe zu Münster und Osnabrück Rheine als Residenz. | + | Der neue Bischof von Münster, [[Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels]] bestätigte den Weihbischof in Münster und ernannte ihn am 3. September [[1764]] auch zum Weihbischof in Osnabrück. Alhaus hatte sein Priorat in Bentlage bereits am 16. April des Jahres niedergelegt und wählte wegen der Nähe zu Münster und Osnabrück Rheine als Residenz. |
Alhaus starb im Alter von 77 Jahren und wurde zwei Tage später in der Pfarrkirche St. Dionysius zu Rheine beigesetzt. | Alhaus starb im Alter von 77 Jahren und wurde zwei Tage später in der Pfarrkirche St. Dionysius zu Rheine beigesetzt. | ||
== Weihehandlungen == | == Weihehandlungen == | ||
− | Das Weiheregister des Bischofs ist bruchstückhaft erhalten geblieben. Die meisten Weiheakte vollzog er in der Pfarrkirche St. Dionysius in Rheine oder in der Marienkapelle, die auch als Bönekerskirche bekannt ist. Vom 18. März 1763 bis zum 6. März 1768 weihte er 71 Tonsuristen, 317 Minoristen, 313 Subdiakone, 314 Diakone und 309 Priester. Von 1782 bis 1794 weihte er 379 Tonsuristen, 392 Minoristen, 424 Subdiakone, 514 Diakone und 522 Priester. Bei einem Besuch seines Bruders in Elberfeld firmte er in der dortigen Pfarrkirche am 26. Juni 1778 zahlreiche Gläubige. | + | Das Weiheregister des Bischofs ist bruchstückhaft erhalten geblieben. Die meisten Weiheakte vollzog er in der Pfarrkirche St. Dionysius in Rheine oder in der Marienkapelle, die auch als Bönekerskirche bekannt ist. Vom 18. März [[1763]] bis zum 6. März [[1768]] weihte er 71 Tonsuristen, 317 Minoristen, 313 Subdiakone, 314 Diakone und 309 Priester. Von [[1782]] bis [[1794]] weihte er 379 Tonsuristen, 392 Minoristen, 424 Subdiakone, 514 Diakone und 522 Priester. Bei einem Besuch seines Bruders in Elberfeld firmte er in der dortigen Pfarrkirche am 26. Juni [[1778]] zahlreiche Gläubige. |
Besonders zu nennen sind die folgenden Weihehandlungen: | Besonders zu nennen sind die folgenden Weihehandlungen: | ||
− | * 16. August 1764: Klosterkirche des Klosters Hohenholte | + | * 16. August [[1764]]: Klosterkirche des Klosters Hohenholte |
− | * 7. Februar 1774: Wilhelmus Crone zum Abt des Klosters Marienfeld in Harsewinkel | + | * 7. Februar [[1774]]: Wilhelmus Crone zum Abt des Klosters Marienfeld in Harsewinkel |
− | * 20. Dezember 1779: [[Bernard Overberg]] zum Priester | + | * 20. Dezember [[1779]]: [[Bernard Overberg]] zum Priester |
− | * 5. Juni 1785: | + | * 5. Juni [[1785]]: „{{Wpl|Stephanus Pöttken}}“ zum Abt von Marienfeld |
− | * 13. Juli 1793: [[Kaspar Maximilian von Droste-Vischering]] zum Priester | + | * 13. Juli [[1793]]: [[Kaspar Maximilian von Droste-Vischering]] zum Priester |
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− | * Wilhelm Kohl (Bearb.): ''Germania Sacra'', Neue Folge 17,2: ''Bistum Münster'', 4: ''Das Domstift St. Paulus zu Münster'', 2 ; Berlin : de Gruyter 2004, ISBN 3-11- | + | * Wilhelm Kohl (Bearb.): ''Germania Sacra'', Neue Folge 17,2: ''Bistum Münster'', 4: ''Das Domstift St. Paulus zu Münster'', 2 ; Berlin : de Gruyter [[2004]], ISBN 3-11-0[[1801]]0-;3 S. 87-88 |
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− | [[Kategorie:Weihbischof|Alhaus, Wilhelm]] | + | [[Kategorie:Weihbischof von Münster|Alhaus, Wilhelm]] |
Aktuelle Version vom 17. Februar 2024, 15:00 Uhr
Wilhelm von Alhaus, auch Wilhelm d'Alhaus, (* 10. August 1716 in Alhausen, heute zu Ennepetal; † 26. Mai 1794 in Rheine) war ein Angehöriger des Ordens vom Heiligen Kreuz, katholischer Priester, WeihbischofWP in Münster und Osnabrück sowie Titularbischof von Arad (im Negev, heute zu Israel).
Inhaltsverzeichnis
Leben
Johann Wilhelm von Alhaus wurde als Sohn des gleichnamigen bergischen Kämmerers und Vizedrosten von Beyenburg geboren. Seine Mutter war Adriana Christina Hertzig.
Er trat 1734 in den Orden vom Heiligen Kreuz im Kloster Bentlage ein und legte 1735 die erste Profess ab. Am 5. Juni 1737 erhielt er die erste Tonsur und die niederen Weihen. Am 21. September desselben Jahres wurde er in der Nicolaikapelle auf dem Domhof in Münster zum Subdiakon, am 20. September 1738 zum Diakon geweiht. Am 19. September 1739 empfing er die Priesterweihe. Alle Weihen nahm der Weihbischof „Ferdinandus OesterhoffWP“ vor.
1756 war Alhaus Prior des Klosters. Clemens August I. von Bayern, unter Anderem Fürstbischof von Münster, bat Alhaus am 28. Februar 1758, Weihbischof der Diözese zu werden. Diesem Wunsch entsprach Alhaus, die Ernennungsurkunde von Papst Clemens XIII. ist auf den 2. Oktober 1758 datiert. Sein Titularbistum war Arad in Palästina. Die Bischofsweihe erfolgte am 4. Februar 1759 in der Paderborner Jesuitenkirche durch den Paderborner Weihbischof Joseph Franz von Gondola. Ihm assistierten die Äbte von Abdinghof und Hardehausen.
Nach dem Tod des Bischofs von Münster und dessen Requiem trat Alhaus am 20. März 1761 das Amt des Kapitularvikars der Diözese Münster an. Auf Befehl der alliierten Kommandantur Münster – man befand sich im Siebenjährigen Krieg – musste Alhaus die Stadt am 17. September 1762 verlassen und zog sich ins Kloster Bentlage zurück.
Der neue Bischof von Münster, Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels bestätigte den Weihbischof in Münster und ernannte ihn am 3. September 1764 auch zum Weihbischof in Osnabrück. Alhaus hatte sein Priorat in Bentlage bereits am 16. April des Jahres niedergelegt und wählte wegen der Nähe zu Münster und Osnabrück Rheine als Residenz.
Alhaus starb im Alter von 77 Jahren und wurde zwei Tage später in der Pfarrkirche St. Dionysius zu Rheine beigesetzt.
Weihehandlungen
Das Weiheregister des Bischofs ist bruchstückhaft erhalten geblieben. Die meisten Weiheakte vollzog er in der Pfarrkirche St. Dionysius in Rheine oder in der Marienkapelle, die auch als Bönekerskirche bekannt ist. Vom 18. März 1763 bis zum 6. März 1768 weihte er 71 Tonsuristen, 317 Minoristen, 313 Subdiakone, 314 Diakone und 309 Priester. Von 1782 bis 1794 weihte er 379 Tonsuristen, 392 Minoristen, 424 Subdiakone, 514 Diakone und 522 Priester. Bei einem Besuch seines Bruders in Elberfeld firmte er in der dortigen Pfarrkirche am 26. Juni 1778 zahlreiche Gläubige.
Besonders zu nennen sind die folgenden Weihehandlungen:
- 16. August 1764: Klosterkirche des Klosters Hohenholte
- 7. Februar 1774: Wilhelmus Crone zum Abt des Klosters Marienfeld in Harsewinkel
- 20. Dezember 1779: Bernard Overberg zum Priester
- 5. Juni 1785: „Stephanus PöttkenWP“ zum Abt von Marienfeld
- 13. Juli 1793: Kaspar Maximilian von Droste-Vischering zum Priester
Weblinks
- Eintrag auf catholic-hierarchy.org
- Biografie Wilhelm Alhaus auf Orden Online
- Wilhelm von Alhaus in der Germania Sacra (via books.google.com
Literatur
- Wilhelm Kohl (Bearb.): Germania Sacra, Neue Folge 17,2: Bistum Münster, 4: Das Domstift St. Paulus zu Münster, 2 ; Berlin : de Gruyter 2004, ISBN 3-11-018010-;3 S. 87-88
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