Mammut: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 22. November 2024, 22:57 Uhr

Das Münster-Mammut im Geomuseum Münster. Foto: Universität Münster/Markus Bertling.
Frontalansicht des Münster-Mammuts. Foto: Presseamt Münster.

Das Mammut der Universität Münster -nach seinem Fundort auch Ahlener Mammut oder der Einfachheit halber Münster-Mammut genannt- wird der ausgestorbenen Elefantenart des Wollhaarmammuts (lat. Mammuthus primigenius) zugeordnet und entwickelte sich vor 300.000 bis 200.000 Jahren (Saale-Eiszeit) in Sibirien. Von hier aus verbreiteten sie sich über ganz Eurasien und Nordamerika, bis sie vor etwa 12.000 Jahren (Anfang Holozän) ausstarben.

Fund und Ausstellung

Die 18.000 Jahre alten Skelettteile des Münster-Mammuts wurden im Juni 1910 bei Grabungen in einer Tongrube der Stanz- und Emailierwerke der Gebrüder Seiler in Ahlen (Westfalen) gefunden. Prof. Dr. Theodor Wegner (*1880, †1935), damaliger Privatdozent am Geologisch-Paläontologischen Institut (GPI) der Universität Münster, leitete die Ausgrabung, stellte den Fund sicher und überführte ihn in das GPI, wo es montiert und aufgestellt wurde.

Das aus etwa 220 Knochen bestehende Knochengerüst wiegt um die 500 kg und besitzt eine Länge von 5,50 m und eine Höhe von 3,20 m. Letzteres entspricht mit einer durchschnittlichen Widerristhöhe von 2,80 m bis 3,75 m durchaus der Norm.

In den späteren Jahrzehnten nach dem Fund wurde das Skelett das Wappentier des Geomuseums Münster (früher: Geologisch-Paläontologisches Museum und Mineralogisches Museum) und für die breite Öffentlichkeit ausgestellt. Auf Grund von langwierigen Umbaumaßnahmen innerhalb des Museums wurde es u.a. an das LWL-Museum in Herne ausgeliehen, wo es zwischen Mai 2006 und Mai 2007 während der Sonderausstellung „Klima und Mensch“ zu den Attraktionen gehörte. Zwar hat es aktuell den Weg zurück ins Geomuseum gefunden, jedoch werden die Skelettteile des Mammuts zunächst noch in Containern zwischengelagert, bis das Museum wiedereröffnet wird (Stand: Mai 2009).

Besonderheit des Mammutskeletts

Was den Fund des Münster-Mammuts so einmalig macht, ist die annähernde Vollständigkeit des Skeletts. Das gesamte Knochengerüst stammt nachweislich von ein- und demselben Tier, wohingegen andere Exponate üblicherweise aus den Skeletten mehrerer Tiere zusammengesetzt werden.

Nahezu zeitgleich wurden um 1910 noch zwei weitere vollständige Mammutskelette gefunden. Beide Skelette wurden jedoch während des Zweiten Weltkrieges entweder gänzlich zerstört (Borna in Sachsen; Fund: 1908/1909) oder haben soweit gelitten, dass sie nicht wieder aufgeteilt wurden (Steinheim an der Murr in Baden-Württemberg; Fund: 1910). Somit ist das Münster-Mammut das deutschlandweit letzte, vollständig erhaltene Mammutskelett.

Literatur

Siegfried, P. (1959): Das Mammut von Ahlen. Paläontologische Zeitschrift, Vol. 33, No. 3, pp. 172-184 (Free Preview)

Weblinks

Geomuseum Münster

Münsters Universitäts-Zeitung vom 05.04.2006

LWL-Museum Herne, Sonderausstellung „Klima und Mensch“