Gebhard Leberecht von Blücher: Unterschied zwischen den Versionen

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==Militärische Karriere bis 1795==
 
==Militärische Karriere bis 1795==
Am 29. August 1760 wurde er allerdings, nachdem man sein Pferd erschossen hatte, von einer Abteilung des preußischen Husaren-Regiments Belling gefangengenommen. Belling, ein Verwandter von Blüchers Mutter, überredete ihn, in preußische Dienste einzutreten. Bis 1771 stieg er zum Stabsrittmeister auf.
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Am [[29. August]] [[1760]] wurde er allerdings, nachdem man sein Pferd erschossen hatte, von einer Abteilung des preußischen Husaren-Regiments Belling gefangengenommen. Belling, ein Verwandter von Blüchers Mutter, überredete ihn, in preußische Dienste einzutreten. Bis [[1771]] stieg er zum Stabsrittmeister auf. [[1772]] nahm er an der Besetzung Polens in der Folge der I. Polnischen Teilung teil. Auseinandersetzungen mit seinem Vorgesetzten General von Lossow führten zu einer Unterbrechung der militärischen Laufbahn. Blücher fühlte sich bei einer Beförderung übergangen und reichte in einem Schreiben an König Friedrich II. seinen Abschied ein: ''"Sire, der von Jägerfeld, der kein anderes Verdienst hat, als der Sohn des Markgrafen von Schwedt zu sein, ist mir vorgezogen worden. Ich bitte Ew. Majestät um meinen Abschied."'' Als auch eine Haft Blüchers Sinn nicht änderte, akzeptierte der König die Eingabe mit folgender Note: ''" Der Rittmeister von Blücher kann sich zum Teufel scheren."'' Blücher zog sich nach Schlesien zurück und bewirtschaftete ein Gut.
  
Blücher wurde in diesen Jahren hoch gelobt für seine Reitkünste und sein frisches und geistreiches Wesen, jedoch hatte er oftmals auch Streitigkeiten auszufechten, bedingt durch seine Freude an der Jagd, dem Wein und dem Spiel.
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Erst nach dem Tode Friedrichs II. trat Blücher [[1787]] erneut in sein altes Regiment als Major ein, bestand aber darauf, dass die Beförderung rückdatiert werde. Im gleichen Jahr nahm er an der preußischen Invasion in die Niederlande teil, die das Ziel hatte, den entmachteten Statthalter Wilhelm V. von Oranien wieder zu etablieren. Blücher wurde [[1788]] zum Oberstleutnat befördert und war ab [[20. August]] [[1790]] Oberst und Kommandeur des I. Bataillon des Husarenregiments, in das er [[1760]] übergetreten war. Während der Kampagne gegen das republikanische Frankreich in der Pfalz zeichnete er sich als Führer der leichten Kavallerie aus und wurde nach dem siegreichen Gefecht bei Kirrweiler ([[28. Mai]] [[1794]] zum Generalmajor befördert. Er beunruhigte die französischen Truppen durch fortwährende Handstreiche und kleine, aber erfolgreiche Unternehmungen. An die Stelle der alten schwerfälligen Manövrierstrategie traten bei ihm Beweglichkeit und rasches Zuschlagen. [[1796]] gab sein Adjutant Graf Goltz ''Blücher's Kampagne-Journal der Jahre 1793 und 1794'' heraus, das trotz des ungelenken Blücherschen Stils fortan zum klassischen Werk über den Vorposten- und Patrouillendienst wurde.
  
Aufgrund eines ungültigen Berichtes des General von Lossow, in dem sein lockeres Leben, sein Verhältnis zu polnischen Familien und die Misshandlung eines katholischen Geistlichen zur Sprache kamen, wurde Blücher bei der bevorstehenden Beförderung zum Major und Eskadronschef übergangen. Beleidigt erklärte er daraufhin 1773 seinen Rücktritt aus der Armee, der ihm von Friedrich dem Großen mit den Worten ''"Der Rittmeister von Blücher kann sich zum Teufel scheren"'' gewährt wurde. Als Blücher später seinen Entschluss bereute, verweigerte Friedrich im trotz langjähriger Gesuche die Rückkehr in die Armee.
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==Blücher in Münster==
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Zeit zum Verfassen dieser Schrift fand Blücher auf seinem neuen Posten in Münster. Bereits während die niederländischen Kampagne [[1787]] und bei dem Ausmarsch gegen Frankreich [[1793]] war Blücher in den Westen Deutschlands gekommen. Als Preußen mit dem Frieden von Basel [[1795]] die linksrheinischen Territorien räumte und rechts des Rheins in Nordwestdeutschlands eine "Demarkationslinie" besetzte, kam Blücher zunächst nach Ostfriesland und erhielt im Dezember [[1795]] das Kommando über über die preußischen "Beobachtungstruppen" im Westen mit Sitz in Münster.  
  
Bereits mit der Tochter des sächsischen Oberst von Mehling verlobt, heiratete Blücher nun und pachtete das kleine Gut Gerrissunde von seinem Schwiegervater. Da er sich in der Landwirtschaft recht tüchtig anstellte, konnte er sich schon nach einigen Jahren Gut Raddow in Hinterpommern kaufen. Mit seiner Frau hatte Blücher sieben Kinder.
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=="Le vieux diable"==
  
==Rückkehr in die Armee==
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==Blücher privat==
Erst nach dem Tod Friedrich des Großen konnte er erneut, durch Friedrich Wilhelm II., als Major in sein altes Regiment eintreten (1787). In dieser Zeit hatte er sich sehr verschuldet, da er seine Güter aufgrund seines Ärgers über die verweigerte Wiedereinstellung als Soldat vernachlässigt hatte. Nach dem Feldzug gegen Holland unter der Führung des Herzogs von Braunschweig wurde er 1788 zum Oberstlieutenant ernannt und 1794 als Oberst zum Kommandeur de Regiments der roten Hussaren. Bei Kirrweiler erbeutete er sechs Kanonen, sowie Wagen und Pferde und machte 500 Gefangene, was ihm die Ernennung zu Generalmajor einbrachte. Über diese und andere Gefechte hat Blücher Tagebuch geführt, die sehr lebendig geschrieben sind. Sie wurden später veröffentlicht. 1799 trat Blücher dann in Hanau der Loge "Zum hellen Licht" bei.
 
  
1795 lernte er in Aurich die Tochter des dortigen Kammerpräsidenten von Colomb kennen und ging mit ihr seine 2. Ehe ein, die jedoch kinderlos blieb. 1801 wurde er zu Generallieutenant und zum Gouverneur von Münster ernannt. Die Münsteraner zeigten sich wenig erfreut über den Anschluss an Preußen, so dass eine Abneigung beiderseits bestand - denn auch Blücher, der "Marschall Vorwärts", wie man ihn auch nannte, fühlte sich in Münster nicht wohl. In einem Brief an von Zarstrow schrieb er einmal klagend: ''"Wann werde ich denn einmal aus diesem Lande der Heiligen erlöst werden, wo die Menschen weit ärmer an Verstand wie an Gütern sind, wo 42 übermütige Domherren den Schweiß der Armut unverdient verprassen."''
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==Literatur==
 
 
Erst in dieser Zeit wurde Blücher politisch aktiv, sprach seinen Haß gegen Napoleon offen aus und warnte vor einem Bündnis mit ihm. So drängte er 1805 auch zur Teilnahme am Krieg gegen Frankreich. Bei Ausbruch des Krieges 1806 stieß er mit den westfälischen Truppen in Thüringen zum Herzog von Braunschweig und führte in der Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt den ersten Angriff der Kavallerie aus. Dieser misslang, jedoch gelang es Blücher später 34 schwere Kanonen mit Hilfe von Gerhard von Scharnhorst in Sicherheit zu bringen. Seine Kanonenrettung und der Rückzug nach Lübeck machten ihn zu einer Legende in ganz Europa.
 
 
 
Nach kurzem Aufenthalt am nach Königsberg ausgewichenen Königshof bekam er das Kommando, ein preußisches Hilfskorps dem schwedischen König Gustav IV. Adolf zu unterstellen, und wurde nach Schwedisch-Pommern geschickt, um die Schweden zu unterstützen. In den folgenden Jahren stieg er zum Generalgouverneur in Pommern und der Neumark (1807) und General der Kavallerie (1809) auf.
 
 
 
==Befreiungskrieg==
 
 
 
==Schlacht von Waterloo==
 
  
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==Weblinks==
 
==Weblinks==
 
* [http://dispatch.opac.d-nb.de/DB=4.1/REL?PPN=118511882 Literatur zu Blücher] im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
 
* [http://dispatch.opac.d-nb.de/DB=4.1/REL?PPN=118511882 Literatur zu Blücher] im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Version vom 20. Oktober 2006, 17:54 Uhr

Gebhard Leberecht von Blücher, Fürst von Wahlstatt (* 16.Dezember 1742 in Rostock, † 12. September 1819 in Krieblowitz (heute: Krobielowice, Niederschlesien)) war ein preußischer Generalfeldmarschall. Bekannt ist er vor allem als einer der Sieger über Napoleon I. in der Schlacht bei Waterloo 1815. Einige Jahre seines Lebens verbrachte er in Münster.

Herkunft, Kindheit und Jugend

Blücher wurde 1742 als jüngster von sieben Söhnen des ehemaligen kurhessischen Rittmeisters Christian Friedrich von Blücher geboren. Seine Mutter stammte aus dem mecklenburgischen Adelsgeschlecht von Bülow. Die Familie lebte auf dem Gut Großen-Resow. Während der bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen der mecklenburgischen Ritterschaft und dem Herzog suchte Blüchers Mutter Schutz in Rostock, wo Gebhard Leberecht zur Welt kam. Mit 14 Jahren kam Blücher zu einem Schwager, von Kradwitz, auf die pommersche Insel Rügen. Seine schulische Ausbildung blieb lückenhaft; er hat auf der Stadtschule Anfangskenntnisse des Lateinischen und Französischen erworben, aber keinen Schulfleiß entwickelt. Zeit seines Lebens wies das Deutsch seiner Korrespondenz Mängel auf.

Als der Siebenjährige Krieg ausbrach, traten Blücher und einer seiner Brüder gegen den Willen ihres Schwagers als Fähnriche in ein schwedisches Husarenregiment ein, um gegen die Preußen Friedrichs II. zu kämpfen.

Militärische Karriere bis 1795

Am 29. August 1760 wurde er allerdings, nachdem man sein Pferd erschossen hatte, von einer Abteilung des preußischen Husaren-Regiments Belling gefangengenommen. Belling, ein Verwandter von Blüchers Mutter, überredete ihn, in preußische Dienste einzutreten. Bis 1771 stieg er zum Stabsrittmeister auf. 1772 nahm er an der Besetzung Polens in der Folge der I. Polnischen Teilung teil. Auseinandersetzungen mit seinem Vorgesetzten General von Lossow führten zu einer Unterbrechung der militärischen Laufbahn. Blücher fühlte sich bei einer Beförderung übergangen und reichte in einem Schreiben an König Friedrich II. seinen Abschied ein: "Sire, der von Jägerfeld, der kein anderes Verdienst hat, als der Sohn des Markgrafen von Schwedt zu sein, ist mir vorgezogen worden. Ich bitte Ew. Majestät um meinen Abschied." Als auch eine Haft Blüchers Sinn nicht änderte, akzeptierte der König die Eingabe mit folgender Note: " Der Rittmeister von Blücher kann sich zum Teufel scheren." Blücher zog sich nach Schlesien zurück und bewirtschaftete ein Gut.

Erst nach dem Tode Friedrichs II. trat Blücher 1787 erneut in sein altes Regiment als Major ein, bestand aber darauf, dass die Beförderung rückdatiert werde. Im gleichen Jahr nahm er an der preußischen Invasion in die Niederlande teil, die das Ziel hatte, den entmachteten Statthalter Wilhelm V. von Oranien wieder zu etablieren. Blücher wurde 1788 zum Oberstleutnat befördert und war ab 20. August 1790 Oberst und Kommandeur des I. Bataillon des Husarenregiments, in das er 1760 übergetreten war. Während der Kampagne gegen das republikanische Frankreich in der Pfalz zeichnete er sich als Führer der leichten Kavallerie aus und wurde nach dem siegreichen Gefecht bei Kirrweiler (28. Mai 1794 zum Generalmajor befördert. Er beunruhigte die französischen Truppen durch fortwährende Handstreiche und kleine, aber erfolgreiche Unternehmungen. An die Stelle der alten schwerfälligen Manövrierstrategie traten bei ihm Beweglichkeit und rasches Zuschlagen. 1796 gab sein Adjutant Graf Goltz Blücher's Kampagne-Journal der Jahre 1793 und 1794 heraus, das trotz des ungelenken Blücherschen Stils fortan zum klassischen Werk über den Vorposten- und Patrouillendienst wurde.

Blücher in Münster

Zeit zum Verfassen dieser Schrift fand Blücher auf seinem neuen Posten in Münster. Bereits während die niederländischen Kampagne 1787 und bei dem Ausmarsch gegen Frankreich 1793 war Blücher in den Westen Deutschlands gekommen. Als Preußen mit dem Frieden von Basel 1795 die linksrheinischen Territorien räumte und rechts des Rheins in Nordwestdeutschlands eine "Demarkationslinie" besetzte, kam Blücher zunächst nach Ostfriesland und erhielt im Dezember 1795 das Kommando über über die preußischen "Beobachtungstruppen" im Westen mit Sitz in Münster.

"Le vieux diable"

Blücher privat

Literatur

Weblinks