Franz Joseph Antony: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Franz Joseph Aloys Antony''' (*[[1. Februar]] [[1790]] in Münster - † [[7. Januar]] [[1837]] ebd.) war ein katholischer Priester, Gymnasiallehrer, Kirchenmusiker und Organist am [[St.-Paulus-Dom]] in Münster.
 
'''Franz Joseph Aloys Antony''' (*[[1. Februar]] [[1790]] in Münster - † [[7. Januar]] [[1837]] ebd.) war ein katholischer Priester, Gymnasiallehrer, Kirchenmusiker und Organist am [[St.-Paulus-Dom]] in Münster.
  
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==Leben==
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Sein Vater war der Domorganist Joseph Antony († 1832). Er selbst besuchte die Trivialschule von St. Lamberti und anschließend das [[Gymnasium Paulinum]]. 1808 schrieb er sich in der philosophischen Fakultät der münsterschen [[Westfälische Wilhelms-Universität|Universität]] ein, wechselte aber im folgenden Jahr in die theologische Fakultät. 1813 zum Priester geweiht, wurde er Vikar an der [[Lambertikirche]] und unterrichtete an der Schule der Lambertigemeinde.
  
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Schon von seinem Vater hatte er eine praktische und theoretische musikalische Ausbildung erhalten. Er spielte neben Klavier und Orgel mehrere andere Instrumente. Seine Kenntnisse vor allem der Kirchenmusik und des Orgelbaus veranlassten das preußische Kultusministerium in Berlin, ihn im Sommer 1819 nach Berlin zu rufen, damit er dort seine Studien fortsetze und seine Kenntnisse vertiefe. Im Herbst des gleichen Jahres übernahm er mit dem Titel eines Professors den Gesangsunterricht am neu organisierten Gymnasium Paulinum, hielt an der nun zur "akademischen Lehranstalt" herabgestuften Universität in Münster Vorlesungen über Kirchenmusik und wurde gleichzeitig Leiter des Domchors. Von seinen Vorgesetzten wurde er als Kenner des Kirchengesangs und des Orgelbaus nach Köln (1825) und nach Trier (1833) geschickt; er wurde auch als Fachmann bei der Erprobung von Kirchenorgeln und Glocken herangezogen.
  
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Seit dem Jahr 1833 hinderte ihn seine schwache Gesundheit zunehmend daran, seine Ämter an Schule und Domchor wahrzunehmen. Er wechselte schließlich auf die durch den Tod seines Vaters 1832 frei gewordene Stelle eines Domorganisten.
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==Werke==
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*''Archäologisch-liturgisches Lehrbuch des gregorianischen Kirchengesanges : mit vorzüglicher Rücksicht auf die römischen, münsterschen und Erzstift kölnischen Kirchengesangsweisen''; Münster : Coppenrath 1829 (Fotomechanischer Neudruck: Leipzig : Zentralantiquariat der DDR 1976)
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*''Geschichtliche Darstellung der Entstehung und Vervollkommnung der Orgel : nebst einigen speciellen Nachrichten über verschiedene berühmte Orgelwerke''; Münster : Coppenrath 1832 (Fotomechanischer Neudruck: Amsterdam : Knuf 1971, ISBN 90-6027-239-0)
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*''Simbolik der katholischen Kirchengebräuche und Ceremonien : mit geschichtlichen Anmerkungen; für Lehrer, größere Schüler und Hausväter''; Münster : Aschendorff 1836
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(als Herausgeber:)
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*''Praxis ss. rituum ac ceremoniarum, quibus in augustissimo missae sacrificio caeterisque per annum festivitatibus solemnioribus ecclesia utitur : attendendo ad ritum Romanum et Monasteriensem ; accedunt benedictio fontis in vigiliis paschae et pentecostes, commendatio animae in exequiis solemnibus, missa pro sponso et sponsa, nec non aliquae cantiones sacrae, subjectis characteribus choralibus / ed. notasque congruentes ex probatis authoribus adiecit J. Antony''; Münster : Coppenrath 1831
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(als Komponist:)
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Von Antonys - vor allem liturgischen - Kompositionen sind lediglich Lieder und vier Totenmessen gedruckt worden. Seine übrigen musikalischen Werke, häufig Gelegenheitskompositionen, blieben unediert.
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== Literatur und Weblinks==
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* Dommer, Arrey von, ''Antony, Franz Joseph Aloys'', in: ''Allgemeine Deutsche Biographie'', Bd. 1 (1875), S. 498-499 (die Onlinefassung [http://www.deutsche-biographie.de/artikelADB_pnd116315679.html Dommer, A. v.; ''Antony, Franz Joseph Aloys''] gibt das Geburtsjahr fälschlich mit 1799 an; abgerufen am 3. September 2010).
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* Völker, J.: ''Franz Joseph Antony''; in ''The Catholic Encyclopedia''; New York: Robert Appleton Company 1907 (online bei ''New Advent'': [http://www.newadvent.org/cathen/01588d.htm Antony], abgerufen am 3. September 2010)
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Aktuelle Version vom 11. August 2011, 20:22 Uhr

Franz Joseph Aloys Antony (*1. Februar 1790 in Münster - † 7. Januar 1837 ebd.) war ein katholischer Priester, Gymnasiallehrer, Kirchenmusiker und Organist am St.-Paulus-Dom in Münster.

Leben

Sein Vater war der Domorganist Joseph Antony († 1832). Er selbst besuchte die Trivialschule von St. Lamberti und anschließend das Gymnasium Paulinum. 1808 schrieb er sich in der philosophischen Fakultät der münsterschen Universität ein, wechselte aber im folgenden Jahr in die theologische Fakultät. 1813 zum Priester geweiht, wurde er Vikar an der Lambertikirche und unterrichtete an der Schule der Lambertigemeinde.

Schon von seinem Vater hatte er eine praktische und theoretische musikalische Ausbildung erhalten. Er spielte neben Klavier und Orgel mehrere andere Instrumente. Seine Kenntnisse vor allem der Kirchenmusik und des Orgelbaus veranlassten das preußische Kultusministerium in Berlin, ihn im Sommer 1819 nach Berlin zu rufen, damit er dort seine Studien fortsetze und seine Kenntnisse vertiefe. Im Herbst des gleichen Jahres übernahm er mit dem Titel eines Professors den Gesangsunterricht am neu organisierten Gymnasium Paulinum, hielt an der nun zur "akademischen Lehranstalt" herabgestuften Universität in Münster Vorlesungen über Kirchenmusik und wurde gleichzeitig Leiter des Domchors. Von seinen Vorgesetzten wurde er als Kenner des Kirchengesangs und des Orgelbaus nach Köln (1825) und nach Trier (1833) geschickt; er wurde auch als Fachmann bei der Erprobung von Kirchenorgeln und Glocken herangezogen.

Seit dem Jahr 1833 hinderte ihn seine schwache Gesundheit zunehmend daran, seine Ämter an Schule und Domchor wahrzunehmen. Er wechselte schließlich auf die durch den Tod seines Vaters 1832 frei gewordene Stelle eines Domorganisten.

Werke

  • Archäologisch-liturgisches Lehrbuch des gregorianischen Kirchengesanges : mit vorzüglicher Rücksicht auf die römischen, münsterschen und Erzstift kölnischen Kirchengesangsweisen; Münster : Coppenrath 1829 (Fotomechanischer Neudruck: Leipzig : Zentralantiquariat der DDR 1976)
  • Geschichtliche Darstellung der Entstehung und Vervollkommnung der Orgel : nebst einigen speciellen Nachrichten über verschiedene berühmte Orgelwerke; Münster : Coppenrath 1832 (Fotomechanischer Neudruck: Amsterdam : Knuf 1971, ISBN 90-6027-239-0)
  • Simbolik der katholischen Kirchengebräuche und Ceremonien : mit geschichtlichen Anmerkungen; für Lehrer, größere Schüler und Hausväter; Münster : Aschendorff 1836

(als Herausgeber:)

  • Praxis ss. rituum ac ceremoniarum, quibus in augustissimo missae sacrificio caeterisque per annum festivitatibus solemnioribus ecclesia utitur : attendendo ad ritum Romanum et Monasteriensem ; accedunt benedictio fontis in vigiliis paschae et pentecostes, commendatio animae in exequiis solemnibus, missa pro sponso et sponsa, nec non aliquae cantiones sacrae, subjectis characteribus choralibus / ed. notasque congruentes ex probatis authoribus adiecit J. Antony; Münster : Coppenrath 1831

(als Komponist:)

Von Antonys - vor allem liturgischen - Kompositionen sind lediglich Lieder und vier Totenmessen gedruckt worden. Seine übrigen musikalischen Werke, häufig Gelegenheitskompositionen, blieben unediert.

Literatur und Weblinks

  • Dommer, Arrey von, Antony, Franz Joseph Aloys, in: Allgemeine Deutsche Biographie, Bd. 1 (1875), S. 498-499 (die Onlinefassung Dommer, A. v.; Antony, Franz Joseph Aloys gibt das Geburtsjahr fälschlich mit 1799 an; abgerufen am 3. September 2010).
  • Völker, J.: Franz Joseph Antony; in The Catholic Encyclopedia; New York: Robert Appleton Company 1907 (online bei New Advent: Antony, abgerufen am 3. September 2010)