Lotharingerstraße: Unterschied zwischen den Versionen
Fred (Diskussion | Beiträge) (→Name und Geschichte: Türkisches K seit 1982) |
Keeano (Diskussion | Beiträge) K |
||
(8 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
Die '''Lotharingerstraße''' im Nordosten der Altstadt in der Nähe des [[Zwinger]]s führt von der [[Wasserstraße]] dort, wo diese auf die [[Stiftsherrenstraße]] trifft, in süd-südöstlicher Richtung gut 170 m gerade bis zu [[Hörsterstraße]]/[[Hörstertor]]. | Die '''Lotharingerstraße''' im Nordosten der Altstadt in der Nähe des [[Zwinger]]s führt von der [[Wasserstraße]] dort, wo diese auf die [[Stiftsherrenstraße]] trifft, in süd-südöstlicher Richtung gut 170 m gerade bis zu [[Hörsterstraße]]/[[Hörstertor]]. | ||
− | == Name | + | == Name == |
− | Seit 1369 belegt verläuft die Straße entlang der alten Stadtmauer (letztere im 18. Jahrhundert niedergelegt). | + | Seit 1369 belegt verläuft die Straße entlang der alten Stadtmauer (letztere im 18. Jahrhundert niedergelegt). Auf [[Stadtansichten_und_Stadtpläne#Alerdincks_Vogelschau_1636|Alerdincks Vogelschau 1636]] trägt die Straße entlang der Wallanlage/Stadtmauer keinen Namen. Auf dem [[Stadtansichten_und_Stadtpläne#Stadtplan_1839|Von-Mangerschen Stadtplan 1839]] liegen Gärten zwischen der Lotharingerstraße und der inzwischen angelegten [[Promenade]]. Später stand dort eine Infanteriekaserne. |
− | Seit [[1982]] befindet sich das Generalkonsulat | + | === Häuser und Institutionen === |
+ | Am südlichen Ende der Straße liegen laut Alerdincks Vogelschau (1636) zwei große Höfe von Erbmännern: Der der [[Travelmann]]s mit seinem Ziergarten an der Straße, und der der Familie [[Bischopink|Bischopinck]]. Die '''Lotharinger''' Chorfrauen erwarben [[1654]] den Travelmannschen Hof und das südlich gelegene Grundstück<sup>[Anm. 1]</sup> im Winkel dieser Straße und der Hörsterstraße und ließen sich dort nieder. Durch die Beschießung des Martiniviertels im Siebenjährigen Krieg verbrannte das [[Lotharinger Kloster]] am [[3. September]] [[1759]]. Ab [[1764]] wurde das Kloster neu gebaut. Heute steht davon noch die [[1773]] fertiggestellte [[Lotharinger Chorfrauenkirche]] von [[Johann Conrad Schlaun]], heute Standesamt. Seit 1825/26 nutzte das Militär die Klostergebäude, der [[Stadtansichten_und_Stadtpläne#Stadtplan_1854|Stadtplan 1854]] zeigt die „Lotharinger Caserne“. Ab 1931 wurden diese als Wohngebäude genutzt. Im [[Geschichte_Münster#Nationalsozialismus_und_Zweiter_Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde die Klosterbauten mit Ausnahme der Kirche vollständig zerstört.<sup>[Anm. 2]</sup> | ||
+ | |||
+ | Am damaligen Nordende der Straße lag das 1732-1738 von Johann Conrad Schlaun geplante Zuchthaus. | ||
+ | |||
+ | 1942/43 wurde an der Straße ein Hochbunker mit 800 Schutzplätzen errichtet. Nachdem er abgerissen wurde, baute man 2003 die Sporthalle.<sup>[Anm. 3 und 4]</sup> | ||
+ | |||
+ | Seit [[1982]] befindet sich das Türkische Generalkonsulat in den Räumen an der Lotharingerstraße. | ||
== Postleitzahl == | == Postleitzahl == | ||
Zeile 10: | Zeile 17: | ||
== Hausnummern == | == Hausnummern == | ||
− | *'''17''' : | + | *([[Hörsterstraße]] 28) Ecke Lotharingerstraße: [[Lotharinger Chorfrauenkirche]] – Standesamt |
− | + | *'''17''' : ''Sporthalle Lotharingerstraße'', Dreifachsporthalle, Architekt: [[wikipedia:de:Jörg_Friedrich_(Architekt)|Jörg Friedrich<sup>WP</sup>]]. Geschäftsstelle der [[Turngemeinde Münster von 1862 e. V.]] | |
*'''25''' : [[Türkisches Konsulat|Generalkonsulat der Republik Türkei]] | *'''25''' : [[Türkisches Konsulat|Generalkonsulat der Republik Türkei]] | ||
− | == | + | == Quelle == |
*{{katasteramt Straßennamen|lotharingerstrasse}} | *{{katasteramt Straßennamen|lotharingerstrasse}} | ||
− | |||
+ | == Einzelnachweise == | ||
+ | *[1] Karl-Heinz Kirchhoff: ''Die Erbmänner und ihre Höfe in Münster''Seite 8f. [http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/txt/wz-5820.pdf pdf-Download] des [[LWL]] | ||
+ | *[2] Presse- und Informationsamtder Stadt Münster: [https://www.muenster.de/stadt/presseservice/pressemeldungen/web/frontend/show/592334 ''Lotharinger Kloster hatte bewegte Geschichte''] 3. Dezember 2004 | ||
+ | *[3] www.7grad.org: [http://www.7grad.org/Exkursionen/Muenster/Hochbunker/Lotharingerstr/lotharingerstr.html ''Hochbunker Lotharingerstraße''] | ||
+ | *[4] [http://www.architektur-bildarchiv.de/image/Dreifachsporthalle-Lotharingerstra%C3%9Fe-M%C3%BCnster-11032.html Architektur-Bildarchiv: '' Dreifachsporthalle Lotharingerstraße Münster ''] | ||
+ | * {{Osm|{{urlencode:{{PAGENAME}}|PATH}}|{{PAGENAME}}}} | ||
[[Kategorie:Straße]] | [[Kategorie:Straße]] |
Aktuelle Version vom 20. April 2024, 23:09 Uhr
Die Lotharingerstraße im Nordosten der Altstadt in der Nähe des Zwingers führt von der Wasserstraße dort, wo diese auf die Stiftsherrenstraße trifft, in süd-südöstlicher Richtung gut 170 m gerade bis zu Hörsterstraße/Hörstertor.
Inhaltsverzeichnis
Name
Seit 1369 belegt verläuft die Straße entlang der alten Stadtmauer (letztere im 18. Jahrhundert niedergelegt). Auf Alerdincks Vogelschau 1636 trägt die Straße entlang der Wallanlage/Stadtmauer keinen Namen. Auf dem Von-Mangerschen Stadtplan 1839 liegen Gärten zwischen der Lotharingerstraße und der inzwischen angelegten Promenade. Später stand dort eine Infanteriekaserne.
Häuser und Institutionen
Am südlichen Ende der Straße liegen laut Alerdincks Vogelschau (1636) zwei große Höfe von Erbmännern: Der der Travelmanns mit seinem Ziergarten an der Straße, und der der Familie Bischopinck. Die Lotharinger Chorfrauen erwarben 1654 den Travelmannschen Hof und das südlich gelegene Grundstück[Anm. 1] im Winkel dieser Straße und der Hörsterstraße und ließen sich dort nieder. Durch die Beschießung des Martiniviertels im Siebenjährigen Krieg verbrannte das Lotharinger Kloster am 3. September 1759. Ab 1764 wurde das Kloster neu gebaut. Heute steht davon noch die 1773 fertiggestellte Lotharinger Chorfrauenkirche von Johann Conrad Schlaun, heute Standesamt. Seit 1825/26 nutzte das Militär die Klostergebäude, der Stadtplan 1854 zeigt die „Lotharinger Caserne“. Ab 1931 wurden diese als Wohngebäude genutzt. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Klosterbauten mit Ausnahme der Kirche vollständig zerstört.[Anm. 2]
Am damaligen Nordende der Straße lag das 1732-1738 von Johann Conrad Schlaun geplante Zuchthaus.
1942/43 wurde an der Straße ein Hochbunker mit 800 Schutzplätzen errichtet. Nachdem er abgerissen wurde, baute man 2003 die Sporthalle.[Anm. 3 und 4]
Seit 1982 befindet sich das Türkische Generalkonsulat in den Räumen an der Lotharingerstraße.
Postleitzahl
48147
Hausnummern
- (Hörsterstraße 28) Ecke Lotharingerstraße: Lotharinger Chorfrauenkirche – Standesamt
- 17 : Sporthalle Lotharingerstraße, Dreifachsporthalle, Architekt: Jörg FriedrichWP. Geschäftsstelle der Turngemeinde Münster von 1862 e. V.
- 25 : Generalkonsulat der Republik Türkei
Quelle
- Vermessungs- und Katasteramt der Stadt Münster: Straßennamen in Münster – Lotharingerstraße
Einzelnachweise
- [1] Karl-Heinz Kirchhoff: Die Erbmänner und ihre Höfe in MünsterSeite 8f. pdf-Download des LWL
- [2] Presse- und Informationsamtder Stadt Münster: Lotharinger Kloster hatte bewegte Geschichte 3. Dezember 2004
- [3] www.7grad.org: Hochbunker Lotharingerstraße
- [4] Architektur-Bildarchiv: Dreifachsporthalle Lotharingerstraße Münster
- Lotharingerstraße per OSM Stadtplan