Clemens von Ketteler: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Clemens August Freiherr von Ketteler wuchs in Münster auf. Er wurde 1900 als Botschafter des Deutschen Reiches in den Wirren des 'Boxeraufstandes' [Aufstand der chinesischen Nationalbewegung] in Peking ermordet. | + | Clemens August Freiherr von Ketteler wuchs in Münster auf. Er wurde 1900 als Botschafter des Deutschen Reiches in den Wirren des 'Boxeraufstandes' [Aufstand der chinesischen Nationalbewegung] in Peking ermordet. Der deutsche Kaiser nutzte den Mord an von Ketteler als Rechtfertigung für die blutige Niederschlagung des Boxeraufstandes durch deutsche Truppen. Heute erinnert ein Obelisk im Schloßgarten an von Ketteler. Er ist auf dem Zentralfriedhof begraben. |
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+ | Clemens August von Ketteler wurde am 22. November 1853 als Sohn von Cäcilie von Luck und Witten und August Joseph von Ketteler in Potsdam geboren. Der Vater starb vor der Geburt seines Sohnes und die Mutter zog noch 1853 mit ihren Kindern nach Münster. Seine Schulzeit verbrachte von Ketteler zunächst am Paulinum und später am Gymnasium Coesfeld. | ||
− | + | Nach der Schulzeit schlug von Ketteler zuerst eine militärische Karriere ein und trat in das Badische Leib-Grenadier-Regiment ein. Eine diplomatische Laufbahn bagann von Ketteler 1880 im Generalkonsulat von Schanghai. Kurz darauf wechselte er zur Gesandtschaft (Botschaft) in Peking, wo er eine Ausbildung zum Legationssekretär (Botschaftssekretär) absolvierte. Insgesamt verbrachte Ketteler 10 Jahre in Peking. | |
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+ | Von Ketteler kehrte 1890 nach Deutschland zurück. Dort arbeitete er zunächst für das Auswärtige Amt. Es folgten ein kurzer Aufenthalt in Marokko und später eine bis 1895 dauernde Mitarbeit bei der Gesandtschaft des Deutschen Reiches in Washington. Hier lernte er seine Frau Maud Chass Layard kennen, die Tocher des Präsidenten der 'Michigan Central Railroad-Gesellschaft'. 1896 wurde von Ketteler dann Gesandter (Botschafter) des Deutschen Reiches in Mexiko City; 1898 wurde er zum deutschen Botschafter von Peking berufen. Er starb im Juni 1900 in den Wirren des Boxeraufstandes. | ||
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− | Nach seinem Tod sollte von Ketteler zum Märtyrer mythisiert werden. Auf nationaler Ebene bildete sich ein | + | Nach seinem Tod sollte von Ketteler zum Märtyrer mythisiert werden. Auf nationaler Ebene bildete sich ein Komiter, das den Bau eines 'Ehrengrabes'für von Ketteler plante. Gebaut werden sollte in Münster, weil von Ketteler hier aufgewachsen war. Der Bildhauer Herrmann Hidding aus Berlin machte einen Entwurf für ein Denkmal im Schloßgarten. |
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+ | Langenscheid, Birgit und Viktoria von Schönfeldt: 'Märtyrer des deutschen Imperialismus': Das Ketteler Denkmal im Schloßgarten in Münster. In: Avenwedde, Heinrich und Heinz-Ulrich Eggert (Hrsg.): Denkmäler in Münster. Auf Entdeckungsreise in die Vergangenheit. Münster 1996, S. 247-314. |
Version vom 9. März 2006, 11:06 Uhr
Clemens August Freiherr von Ketteler wuchs in Münster auf. Er wurde 1900 als Botschafter des Deutschen Reiches in den Wirren des 'Boxeraufstandes' [Aufstand der chinesischen Nationalbewegung] in Peking ermordet. Der deutsche Kaiser nutzte den Mord an von Ketteler als Rechtfertigung für die blutige Niederschlagung des Boxeraufstandes durch deutsche Truppen. Heute erinnert ein Obelisk im Schloßgarten an von Ketteler. Er ist auf dem Zentralfriedhof begraben.
Inhaltsverzeichnis
Biographie
Clemens August von Ketteler wurde am 22. November 1853 als Sohn von Cäcilie von Luck und Witten und August Joseph von Ketteler in Potsdam geboren. Der Vater starb vor der Geburt seines Sohnes und die Mutter zog noch 1853 mit ihren Kindern nach Münster. Seine Schulzeit verbrachte von Ketteler zunächst am Paulinum und später am Gymnasium Coesfeld.
Nach der Schulzeit schlug von Ketteler zuerst eine militärische Karriere ein und trat in das Badische Leib-Grenadier-Regiment ein. Eine diplomatische Laufbahn bagann von Ketteler 1880 im Generalkonsulat von Schanghai. Kurz darauf wechselte er zur Gesandtschaft (Botschaft) in Peking, wo er eine Ausbildung zum Legationssekretär (Botschaftssekretär) absolvierte. Insgesamt verbrachte Ketteler 10 Jahre in Peking.
Von Ketteler kehrte 1890 nach Deutschland zurück. Dort arbeitete er zunächst für das Auswärtige Amt. Es folgten ein kurzer Aufenthalt in Marokko und später eine bis 1895 dauernde Mitarbeit bei der Gesandtschaft des Deutschen Reiches in Washington. Hier lernte er seine Frau Maud Chass Layard kennen, die Tocher des Präsidenten der 'Michigan Central Railroad-Gesellschaft'. 1896 wurde von Ketteler dann Gesandter (Botschafter) des Deutschen Reiches in Mexiko City; 1898 wurde er zum deutschen Botschafter von Peking berufen. Er starb im Juni 1900 in den Wirren des Boxeraufstandes.
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Spuren in Münster
Denkmal im Schloßgarten
Nach seinem Tod sollte von Ketteler zum Märtyrer mythisiert werden. Auf nationaler Ebene bildete sich ein Komiter, das den Bau eines 'Ehrengrabes'für von Ketteler plante. Gebaut werden sollte in Münster, weil von Ketteler hier aufgewachsen war. Der Bildhauer Herrmann Hidding aus Berlin machte einen Entwurf für ein Denkmal im Schloßgarten.
Grab auf dem Zentralfriedhof
Literatur
Langenscheid, Birgit und Viktoria von Schönfeldt: 'Märtyrer des deutschen Imperialismus': Das Ketteler Denkmal im Schloßgarten in Münster. In: Avenwedde, Heinrich und Heinz-Ulrich Eggert (Hrsg.): Denkmäler in Münster. Auf Entdeckungsreise in die Vergangenheit. Münster 1996, S. 247-314.