Buddenturm: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Buddenturm''' ist der einzige von sieben Wehrtürmen der hochmittelalterlichen Stadtbefestigung rund um Münster, der bei der Beseitigung dieser Befestigung zwischen [[1764]] und [[1767]] stehengeblieben ist.  
 
Der '''Buddenturm''' ist der einzige von sieben Wehrtürmen der hochmittelalterlichen Stadtbefestigung rund um Münster, der bei der Beseitigung dieser Befestigung zwischen [[1764]] und [[1767]] stehengeblieben ist.  
  
Die Bezeichnung ''Buddenturm'' geht zurück auf eine alte niederdeutsche Bezeichnung ''budde'' für den ''Teufel''. (Anm. 1)
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Die Bezeichnung '''Buddenturm''' geht zurück auf eine alte niederdeutsche Bezeichnung '''budde''' für den ''Teufel''.<small>(Anm. 1)</small>
 
 
Entstanden ist er um 1150. Ein paar übriggebliebene Ansätze der mittelalterlichen Stadtmauer an der Außenseite des wuchtigen Turmes zeugen noch heute von dieser Funktion und geben einen Eindruck von der Stärke der früheren Mauer. Der Turm blieb stehen, weil er als Pulvermagazin verwendet wurde - daher auch die zweite Bezeichnung, unter der er bekannt ist: „'''Pulverturm'''“. Nach zwischenzeitlicher Nutzung als Gefängnis wurde der Turm 1878-1880 auf 40 Meter aufgestockt (im oberen Drittel gut zu erkennen) und zu einem Wasserturm umfunktioniert, gleichzeitig wurde er mit einem kitschig-romantischen Zinnenkranz versehen, der an eine Ritterburg o. ä. erinnern sollte. 1945 wurde die Nutzung als Wasserturm aufgegeben.
 
 
 
Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Beseitung der Kriegsschäden wurde der ''Buddenturm'' restauriert und in den ursprünglichen Zustand versetzt. So wurde der Zinnenkranz entfernt und das Kegeldach wieder hergestellt. Dabei reduzierte sich die Höhe um ca. 10 m auf 30 m. Der ''Buddenturm'' wurde fortan als Lagerraum und Schaltstelle für die Straßenbeleuchtung genutzt. 1992 gaben die Stadtwerke diese Nutzung aufgegeben und der Turm ging zurück an die Stadt Münster. Anlässlich der [[Skulptur Projekte|Skulptur.Projekte]] 1987 wurde der verbleibende Rest der mittelalterlichen Stadtmauer durch die Künstlerin Susana Solano in eine massive Stahlkonstruktion eingefasst. Auch bei der Skulptur.Projekte 1997 wurde der ''Buddenturm'' entsprechend genutzt und war Schauplatz einer Lichtinstallation.
 
  
2002 bis 2003 wurde der ''Buddenturm'' grundlegend saniert sowie mit Muschelkalk neu geweißt und erfuhr im Inneren eine umfangreiche Restaurierung des hölzernen Kerns.
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Entstanden ist er um [[1150]]. Ein paar übriggebliebene Ansätze der mittelalterlichen Stadtmauer an der Außenseite des wuchtigen Turmes zeugen noch heute von dieser Funktion und geben einen Eindruck von der Stärke der früheren Mauer. Der Turm blieb stehen, weil er als Pulvermagazin verwendet wurde - daher auch die zweite Bezeichnung, unter der er bekannt ist: „'''Pulverturm'''“. Nach zwischenzeitlicher Nutzung als Gefängnis wurde der Turm [[1878]]-[[1880]] auf 40&nbsp;Meter aufgestockt (im oberen Drittel gut zu erkennen) und zu einem Wasserturm umfunktioniert, gleichzeitig wurde er mit einem kitschig-romantischen Zinnenkranz versehen, der an eine Ritterburg o. ä. erinnern sollte. [[1945]] wurde die Nutzung als Wasserturm aufgegeben.  
  
Der ''Buddenturm'' ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Zum jährlichen Tag des offenen Denkmals ist der Turm allerdings geöffnet und kann bestiegen werden.
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Nach dem {{Wpl|Zweiter_Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg}} und der Beseitung der Kriegsschäden wurde der '''Buddenturm''' restauriert und in den ursprünglichen Zustand versetzt. So wurde der Zinnenkranz entfernt und das Kegeldach wieder hergestellt. Dabei reduzierte sich die Höhe um ca. 10&nbsp;m auf 30&nbsp;m. Der '''Buddenturm''' wurde fortan als Lagerraum und Schaltstelle für die Straßenbeleuchtung genutzt. [[1992]] gaben die Stadtwerke diese Nutzung auf und der Turm ging zurück an die „Stadt Münster“. Anlässlich der [[Skulptur Projekte|Skulptur.Projekte]] [[1987]] wurde der verbleibende Rest der mittelalterlichen Stadtmauer durch die Künstlerin Susana Solano in eine massive Stahlkonstruktion eingefasst. Auch bei der [[Skulptur Projekte|Skulptur.Projekte]] [[1997]] wurde der '''Buddenturm''' entsprechend genutzt und war Schauplatz einer {{Wpl|Lichtinstallation}}.  
  
Der Turm befindet sich zwischen [[Münzstraße]], [[Bergstraße]], [[Am Kreuztor]] und [[Promenade]], direkt gegenüber der [[Kreuzschanze]] und neben dem Finanzamt. Die nächstgelegenen Bushaltestellen sind [[Bushaltestelle Münzstraße|Münzstraße]], [[Bushaltestelle Kreuzschanze|Kreuzschanze]], [[Bushaltestelle Tibusstraße|Tibusstraße]] und [[Bushaltestelle Kuhviertel|Kuhviertel]].
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[[2002]] bis [[2003]] wurde der '''Buddenturm''' grundlegend saniert sowie mit Muschelkalk neu geweißt und erfuhr im Inneren eine umfangreiche Restaurierung des hölzernen Kerns.
  
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Der '''Buddenturm''' ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Zum jährlichen Tag des offenen Denkmals ist der Turm allerdings geöffnet und kann bestiegen werden.
  
('''Anm. 1'''): vgl. Adelung, Johann Christoph; ''Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart'', Band 4. Leipzig 1801, S. 559-561 (online: [http://www.zeno.org/Adelung-1793/A/Teufel,+der Stichwort Teufel" bei Adelung])
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==Einzelnachweise==
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* <small>('''Anm. 1'''): vgl. Adelung, Johann Christoph; ''Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart'', Band 4. Leipzig [[1801]], S. 559-561 (online: [http://www.zeno.org/Adelung-1793/A/Teufel,+der Stichwort Teufel" bei Adelung])</small>
  
 
==Weblinks==
 
==Weblinks==
 
*{{Wp|Buddenturm|Buddenturm}}
 
*{{Wp|Buddenturm|Buddenturm}}
*[http://osm.org/go/0GN8yp7v_-- OpenStreetMap: Buddenturm]
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* {{Osm|{{urlencode:{{PAGENAME}}|PATH}}|{{PAGENAME}}}}
  
[[Kategorie:Sehenswürdigkeit]]
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[[Kategorie:Sehenswürdigkeit]][[Kategorie:Stadtbefestigung]]
[[Kategorie:Stadtbefestigung]]
 

Version vom 24. Januar 2023, 12:22 Uhr

Der Buddenturm, Blick vom Breul
Der Ansatz der alten Stadtmauer am Buddenturm
1878/79: Umbau zum Wasserturm

Der Buddenturm ist der einzige von sieben Wehrtürmen der hochmittelalterlichen Stadtbefestigung rund um Münster, der bei der Beseitigung dieser Befestigung zwischen 1764 und 1767 stehengeblieben ist.

Die Bezeichnung Buddenturm geht zurück auf eine alte niederdeutsche Bezeichnung budde für den „Teufel“.(Anm. 1)

Entstanden ist er um 1150. Ein paar übriggebliebene Ansätze der mittelalterlichen Stadtmauer an der Außenseite des wuchtigen Turmes zeugen noch heute von dieser Funktion und geben einen Eindruck von der Stärke der früheren Mauer. Der Turm blieb stehen, weil er als Pulvermagazin verwendet wurde - daher auch die zweite Bezeichnung, unter der er bekannt ist: „Pulverturm“. Nach zwischenzeitlicher Nutzung als Gefängnis wurde der Turm 1878-1880 auf 40 Meter aufgestockt (im oberen Drittel gut zu erkennen) und zu einem Wasserturm umfunktioniert, gleichzeitig wurde er mit einem kitschig-romantischen Zinnenkranz versehen, der an eine Ritterburg o. ä. erinnern sollte. 1945 wurde die Nutzung als Wasserturm aufgegeben.

Nach dem Zweiten WeltkriegWP und der Beseitung der Kriegsschäden wurde der Buddenturm restauriert und in den ursprünglichen Zustand versetzt. So wurde der Zinnenkranz entfernt und das Kegeldach wieder hergestellt. Dabei reduzierte sich die Höhe um ca. 10 m auf 30 m. Der Buddenturm wurde fortan als Lagerraum und Schaltstelle für die Straßenbeleuchtung genutzt. 1992 gaben die Stadtwerke diese Nutzung auf und der Turm ging zurück an die „Stadt Münster“. Anlässlich der Skulptur.Projekte 1987 wurde der verbleibende Rest der mittelalterlichen Stadtmauer durch die Künstlerin Susana Solano in eine massive Stahlkonstruktion eingefasst. Auch bei der Skulptur.Projekte 1997 wurde der Buddenturm entsprechend genutzt und war Schauplatz einer LichtinstallationWP.

2002 bis 2003 wurde der Buddenturm grundlegend saniert sowie mit Muschelkalk neu geweißt und erfuhr im Inneren eine umfangreiche Restaurierung des hölzernen Kerns.

Der Buddenturm ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Zum jährlichen Tag des offenen Denkmals ist der Turm allerdings geöffnet und kann bestiegen werden.

Einzelnachweise

  • (Anm. 1): vgl. Adelung, Johann Christoph; Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 559-561 (online: Stichwort Teufel" bei Adelung)

Weblinks