Clemens Heereman von Zuydwyck: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Clemens August Freiherr Heereman von Zuydwyck''' (* [[26. August]] [[1832]] auf Surenburg, Stadt Hörstel, Kreis Steinfurt; † [[23. März]] [[1903]] in Berlin) war ein deutscher Jurist, Politiker der [[Deutsche Zentrumspartei|Deutschen Zentrumspartei]], Land- und Forstwirt und Autor.
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'''Clemens August Freiherr Heereman von Zuydwyck''' (* [[26. August]] [[1832]] auf Surenburg, Stadt Hörstel, Kreis Steinfurt; † [[23. März]] [[1903]] in Berlin) war ein deutscher Jurist, Politiker der {{Wpl|Deutsche Zentrumspartei|Zentrumspartei}}, Land- und Forstwirt und Autor.
  
Heereman von Zuydwyck (spr. seudweik) studierte in Bonn, Heidelberg und Berlin Rechstwissenschaft. Er gehörte 1853 in Berlin zu den 13 Gründungsmitgliedern des Katholischen Lesevereins, dem jetzigen K.St.V. Askania-Burgundia Berlin im KV. Nach seiner Promotion trat Heeremann als Auskultator beim Kreisgericht zu Münster in den Staatsjustizdienst, ging dann zum Verwaltungsdienst über und war zunächst Regierungsassessor bei der Regierung in Münster. Aus konfessionspolitischen Gründen verweigerte die preußische Regierung die Anerkennung seiner erfolgreichen Wahl zum Landrat des Kreises Tecklenburg, stattdessen wurde er dann zum Regierungsrat in Merseburg, also in der katholischen Diaspora ernannt.
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„{{Wpl|Heereman von Zuydwyck}}“ (spr. seudweik) studierte in {{Wpl|Bonn}}, {{Wpl|Heidelberg}} und {{Wpl|Berlin}} Rechstwissenschaft. Er gehörte [[1853]] in Berlin zu den 13 Gründungsmitgliedern des Katholischen Lesevereins, dem jetzigen „K.St.V. Askania-Burgundia Berlin“ im KV. Nach seiner Promotion trat '''Heereman''' als Auskultator beim Kreisgericht zu Münster in den Staatsjustizdienst, ging dann zum Verwaltungsdienst über und war zunächst Regierungsassessor bei der Regierung in Münster. Aus konfessionspolitischen Gründen verweigerte die preußische Regierung die Anerkennung seiner erfolgreichen Wahl zum Landrat des Kreises Tecklenburg, stattdessen wurde er dann zum Regierungsrat in Merseburg, also in der katholischen Diaspora ernannt.
  
Seit 1870 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses für den Wahlkreis Münster-Coesfeld, seit 1871 auch des Reichstags, war Heeremann Mitbegründer der [[Deutsche Zentrumspartei|Zentrumspartei]] und schied bei Beginn des Kulturkampfes auf eigenen Antrag aus dem preußischen Staatsdienst aus.
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Seit [[1870]] Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses für den Wahlkreis Münster-Coesfeld, seit [[1871]] auch des Reichstags, war '''Heereman''' Mitbegründer der {{Wpl|Deutsche Zentrumspartei|Zentrumspartei}} und schied bei Beginn des Kulturkampfes auf eigenen Antrag aus dem preußischen Staatsdienst aus.
  
Er bewirtschaftete sein Rittergut Surenburg in Westfalen und war neben seinem Ämtern in Berlin auch noch Mitglied des Tecklenburger Kreistages und des westfälischen [[Provinziallandtag]]s. Am 30. Oktober 1879 wurde er zum zweiten, 1886 zum ersten Vizepräsidenten des preußischen Abgeordnetenhauses gewählt und übernahm nach dem Tode von Ludwig Windthorst die Fraktionsführung der Zentrumspartei im Abgeordnetenhaus. Diese Ämter hatte Freiherr Heeremann bis zum Tode inne.
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Er bewirtschaftete sein Rittergut Surenburg in Westfalen und war neben seinem Ämtern in Berlin auch noch Mitglied des Tecklenburger Kreistages und des westfälischen [[Provinziallandtag]]s. Am 30. Oktober [[1879]] wurde er zum zweiten, [[1886]] zum ersten Vizepräsidenten des preußischen Abgeordnetenhauses gewählt und übernahm nach dem Tode von Ludwig Windthorst die Fraktionsführung der {{Wpl|Deutsche Zentrumspartei|Zentrumspartei}} im Abgeordnetenhaus. Diese Ämter hatte Freiherr '''Heereman''' bis zum Tode inne.
  
Heereman, der ein außerordentlich fleißiger Abgeordneter sowie ein wirksamer, wohlunterrichteter und gemäßigter Redner war, hatte großes Interesse an der Kunst, war Mitbegründer der Zeitschrift für Christliche Kunst und Vorsitzender des [[Westfälischer Kunstverein|Westfälischen Kunstvereins]] in Münster. Er setzte sich auch stark dafür ein, dass die Münsteraner Königliche Akademie 1902 zur [[Westfälische Wilhelms-Universität|Universität]] erhoben wurde. In seiner letzten parlamentarische Rede befasste sich Heeremann mit der Errichtung der medizinischen Fakultät und dem Ausbau der [[Universitäts- und Landesbibliothek|Universitätsbibliothek]] in Münster.
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'''Heereman''', der ein außerordentlich fleißiger Abgeordneter sowie ein wirksamer, wohlunterrichteter und gemäßigter Redner war, hatte großes Interesse an der Kunst, war Mitbegründer der Zeitschrift für Christliche Kunst und Vorsitzender des [[Westfälischer Kunstverein|Westfälischen Kunstvereins]] in Münster. Er setzte sich auch stark dafür ein, dass die Münsteraner Königliche Akademie [[1902]] zur [[Westfälische Wilhelms-Universität|Universität]] erhoben wurde. In seiner letzten parlamentarische Rede befasste sich '''Heereman''' mit der Errichtung der medizinischen Fakultät und dem Ausbau der [[Universitäts- und Landesbibliothek|Universitätsbibliothek]] in Münster.
  
Freiherr Heeremann ist in Riesenbeck (Kreis Tecklenburg), nicht weit von Schloss Surenburg entfernt, begraben.
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'''Freiherr Heereman''' ist in {{Wpl|Riesenbeck}} ({{Wpl|Kreis Tecklenburg}}), nicht weit von „{{Wpl|Schloss Surenburg}}“ entfernt, begraben.
 
 
Am [[14. April]] [[1897]] wurde Heeremann [[Liste der Ehrenbürger|Ehrenbürger]] der Stadt Münster, bereits 1891 hatte ihm Papst Leo XIII das Großkreuz des Gregoriusordens verliehen.
 
  
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Am [[14. April]] [[1897]] wurde '''Heereman''' [[Liste der Ehrenbürger|Ehrenbürger]] der Stadt Münster, bereits [[1891]] hatte ihm Papst „{{Wpl|Leo XIII.}}“ das Großkreuz des {{Wpl|Gregoriusordens}} verliehen.
  
 
==Werke ==
 
==Werke ==
* ''Ueber Arbalo und das Winterlager des Tiberius am Flusse Julia''; Paderborn: Schöningh, 1865.
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* ''Ueber Arbalo und das Winterlager des Tiberius am Flusse Julia''; Paderborn: Schöningh, [[1865]].
* ''Der Zug des Varus mit Rücksicht auf die Schrift des Herrn Prof. Middendorf "Ueber die Gegend der Varusschlacht Münster 1868"''; Paderborn, 1868.
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* ''Der Zug des Varus mit Rücksicht auf die Schrift des Herrn Prof. Middendorf "Ueber die Gegend der Varusschlacht Münster [[1868]]"''; Paderborn, [[1868]].
* ''Die älteste Tafelmalerei Westfalens: Beitrag zur Geschichte der altwestfälischen Kunst''; Münster i.W: Schöningh, 1882.
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* ''Die älteste Tafelmalerei Westfalens: Beitrag zur Geschichte der altwestfälischen Kunst''; Münster i.W: Schöningh, [[1882]].
  
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[[Kategorie:Ehrenbürger|Heereman von Zuydwyck, Clemens]]
 
[[Kategorie:Ehrenbürger|Heereman von Zuydwyck, Clemens]]

Aktuelle Version vom 11. Februar 2024, 20:28 Uhr

Clemens August Freiherr Heereman von Zuydwyck (* 26. August 1832 auf Surenburg, Stadt Hörstel, Kreis Steinfurt; † 23. März 1903 in Berlin) war ein deutscher Jurist, Politiker der ZentrumsparteiWP, Land- und Forstwirt und Autor.

Heereman von ZuydwyckWP“ (spr. seudweik) studierte in BonnWP, HeidelbergWP und BerlinWP Rechstwissenschaft. Er gehörte 1853 in Berlin zu den 13 Gründungsmitgliedern des Katholischen Lesevereins, dem jetzigen „K.St.V. Askania-Burgundia Berlin“ im KV. Nach seiner Promotion trat Heereman als Auskultator beim Kreisgericht zu Münster in den Staatsjustizdienst, ging dann zum Verwaltungsdienst über und war zunächst Regierungsassessor bei der Regierung in Münster. Aus konfessionspolitischen Gründen verweigerte die preußische Regierung die Anerkennung seiner erfolgreichen Wahl zum Landrat des Kreises Tecklenburg, stattdessen wurde er dann zum Regierungsrat in Merseburg, also in der katholischen Diaspora ernannt.

Seit 1870 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses für den Wahlkreis Münster-Coesfeld, seit 1871 auch des Reichstags, war Heereman Mitbegründer der ZentrumsparteiWP und schied bei Beginn des Kulturkampfes auf eigenen Antrag aus dem preußischen Staatsdienst aus.

Er bewirtschaftete sein Rittergut Surenburg in Westfalen und war neben seinem Ämtern in Berlin auch noch Mitglied des Tecklenburger Kreistages und des westfälischen Provinziallandtags. Am 30. Oktober 1879 wurde er zum zweiten, 1886 zum ersten Vizepräsidenten des preußischen Abgeordnetenhauses gewählt und übernahm nach dem Tode von Ludwig Windthorst die Fraktionsführung der ZentrumsparteiWP im Abgeordnetenhaus. Diese Ämter hatte Freiherr Heereman bis zum Tode inne.

Heereman, der ein außerordentlich fleißiger Abgeordneter sowie ein wirksamer, wohlunterrichteter und gemäßigter Redner war, hatte großes Interesse an der Kunst, war Mitbegründer der Zeitschrift für Christliche Kunst und Vorsitzender des Westfälischen Kunstvereins in Münster. Er setzte sich auch stark dafür ein, dass die Münsteraner Königliche Akademie 1902 zur Universität erhoben wurde. In seiner letzten parlamentarische Rede befasste sich Heereman mit der Errichtung der medizinischen Fakultät und dem Ausbau der Universitätsbibliothek in Münster.

Freiherr Heereman ist in RiesenbeckWP (Kreis TecklenburgWP), nicht weit von „Schloss SurenburgWP“ entfernt, begraben.

Am 14. April 1897 wurde Heereman Ehrenbürger der Stadt Münster, bereits 1891 hatte ihm Papst „Leo XIII.WP“ das Großkreuz des GregoriusordensWP verliehen.

Werke

  • Ueber Arbalo und das Winterlager des Tiberius am Flusse Julia; Paderborn: Schöningh, 1865.
  • Der Zug des Varus mit Rücksicht auf die Schrift des Herrn Prof. Middendorf "Ueber die Gegend der Varusschlacht Münster 1868"; Paderborn, 1868.
  • Die älteste Tafelmalerei Westfalens: Beitrag zur Geschichte der altwestfälischen Kunst; Münster i.W: Schöningh, 1882.


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